Hahn auf und es gibt doch noch welche, die dagegen sind

Seit dieser Woche läuft die Bewässerung der Bananen von La Hoyas und El Remo wieder auf Hochtouren. Das neue Rohrsystem, dass da über die maritime neue Lavazunge gelegt wurde ist nun voll in Betrieb, nachdem es in den ersten Tagen nach der Fertigstellung, erstmal durchgespült wurde. Die Plataneros sind glücklich und machen sich Hoffnung, dass man baldmöglichst wieder einen normalen Betrieb herstellen könnte. Allerdings macht man sich auch bereits wieder sorgen, wegen des Wetters. Starke Winde, wie in den letzten Tagen, tun den Pflanzen nicht wirklich gut, und für diesen Sommer erwartet man ebnen auch noch etwas Wind. Wobei man das natürlich erstmal abwarten muss. Großwetterlage funktioniert auf einer kleinen Insel im Atlantik meist nur für die nächsten zwei Tage zur Prognose, und der richtige Sommer ist ja noch lange hin. Die Plataneros sprechen aber von einem großen Tag, den es zu genießen gilt. Über eineinhalb Jahre funktionierte das nicht richtig. Das Problem mit dem entsalzenen Wasser hatte vor allem zwei Aspekte. Zum einen war der Salzgehalt immer noch recht hoch. Gerade zu Anfang sind einige Neuanpflanzungen direkt wieder eingegangen und als man dann die Entsalzung auf „stärker“ geschaltet hat, war es zwar von der Qualität her besser, wenn auch nicht wirklich zufriedenstellend, aber die Wassermenge war dann eben entsprechend geringer. Bis zu mehreren Wochen musste da zeitweise auf das nächste Gießen gewartet werden. Nun sei es möglich, die Bananen wieder täglich mit Wasser zu versorgen, sollte das im Sommer nötig sein. Immer noch steht die Strafe an das Cabildo, die die Küstenschutzbehörde COSTAS verhängt hat im Raum, weil die Behörde der Ansicht ist, dass man so nahe am Wasser kein Rühr hätte verlegen dürfen. Carlos Cabrera, der Inselrat für Wasser sieht das natürlich ganz anders und spricht von einer Notlage, die Sonderregelungen zugelassen hätten. Man sei da im Gespräch und guter Dinge, dass das am Ende dann doch so passen würde. Die von COSTAS waren auch nicht die einzigen, die mit der Sache unzufrieden waren. Die Geologen des Instituts für Geologie und Bergbau Spaniens (IGME) fanden das auch nicht so toll. Schließlich würde es sich bei den Lavadelta um absolutes Neuland handeln und man spricht da von einem „einzigartigen und hohen wissenschaftlichen Wert“.

Dann gibt es wieder was zu unserem „Ökoressort“, also dem geplanten Golfplatz, mit 5-Sterne -Hotel und privaten Luxusvillen, das da in den Höhen von Breña Alta geplant ist. Viele behaupten ja, dass das Ding nie entstehen würde, vielmehrt ginge es darum, dass da welche ein Geschäft mit den zu errichtenden Luxusvillen wittern würde, das ganze dann noch mit gehöriger insularer finanzieller Unterstützung, durch die Inselregierung. Die Argumentation für diesen Gedankengang ist auch recht einfach. Um Golfurlauber anzulocken, würde ein Golfplatz gar nicht reichen und selbst wenn es mehrere geben würde, wäre La Palma für den Luxustouristen nicht attraktiv genug. Ein Golfplatz wäre somit eine Art wirtschaftlicher Selbstmord. Das Argument, dass es auf Gomera auch einen gäbe, und zwar nur einen, geht auch nicht auf, weil Gomera, im Gegensatz zu uns für Tagestouristen, die eigentlich auf Teneriffa weilen, ganz gut erreichbar ist, und ein großer Teil der Golfer eben aus dieser Zielgruppe stammt. Dennoch haben die Politiker der drei großen Parteien da im Inselparlament allesamt nicht gegen die Idee gestimmt, und versuchen uns das Projekt, als den großen touristischen Wurf für unsere Glückseligkeit zu verkaufen. Aber es gibt ja noch eine Opposition, die zwar auf LA Palma nicht wirklich die Chance hat, irgendwas zu reisen, aber auf kanarischer Ebene durchaus Chancen hat, an der nächsten Regierung beteiligt zu sein. Und so hat Noemí Santana, Kandidatin für die Präsidentschaft der Kanarischen Inseln für Unidas Sí Podemos, beim Besuch von Parteigenossen in Breña mitgeteilt, dass man gedenke, bei einer Regierungsbeteiligung dieses Ding zu stoppen. Das Einzige, was daran ökologisch sei, sei der Name und dabei würde es sich um einen klassischen Fall von Greenwashing handeln. Podemos sieht generell für den Tourismus einen anderen Weg auf den Kanaren. Von einem Moratorium ist da die Rede, weil, so Santana, „es notwendig ist, dieses Modell des Wachstums ohne jeglichen Kopf zu stoppen“. Auch eine Ökosteuer für Touristen würden die Linken gerne einführen. Das Geld soll dann verwendet werden um den ökologischen Fußabdruck, den der Massentourismus auf den anderen Inseln verursacht, zu verringern. Von Investitionen in den Tourismus war allerdings auch die Rede, und Ros Martínez, Palmera, die für Podemos für das Kanarenparlament auf der Wahliste steht, äußerte die Idee, dass man die öffentlichen Fördermittel, anstatt in Megahotelprojekte, besser in private leerstehende Häuser investieren sollte, um diese zu Ferienhäusern auszubauen. Davon würde der lokale Tourismus profitieren und das Geld vor Ort bleiben. Gleichzeitig würde auch damit etwas gegen den Wohnraummangel getan werden, da diese Häuser auch an Einheimische zur Langzeitmiete gegeben werden könnten. Laut Ros Martínez, sei das richtige Tourismusmodell, eines, dass die Besucher einlädt, in das natürliche Leben der Insel einzutauchen, schließlich sei das der höchste Wert den La Palma zu bieten hätte. Wer nun denkt, dass die ganz Linken ja eh nicht ans Ruder kommen werden, der könnte sich täuschen. Laut den momentanen Umfragen liegt die PSOE von unserem Kanarenpräsidenten Torres, weit vorn. Der muss aber koalieren um zu regieren. Und es könnte durchaus sein, dass es für ein linkes Bündnis, wie es derzeit auf staatlicher spanischer Ebene existiert, reichen könnte. Da wäre dann neben der PSOE eben Podemos/IU sowie Nueva Canarias, so eine Art linke separatistische nationalistische Partei vertreten.