Die Feuerwehr darf zurück und die Piste wird dicht gemacht.

Feuerwehrchef Germán Pérez freut sich und hat das nun auch öffentlich mitgeteilt. Grund ist, dass die Bomberos, also die Feuerwehr hier im Tal, in ihr angestammtes Zuhause nach La Laguna zurückkehren kann. 20 Monate waren die da weg, weil erstmal vom Vulkan evakuiert und danach, fehlte es schlicht an der Infrastruktur. Schließlich gab es keine Verbindung nach El Paso. Da vor einigen Wochen aber die Cruz Chica eröffnet wurde kann man die alten Räumlichkeiten, direkt hinter der zerstörten Schule von La Laguna wieder nutzen. Allerdings spricht Germán Pérez von einer „bittersüßen Rückkehr“. Schließlich ist in der direkten Nachbarschaft nichts mehr wie es mal war. Zum einen gibt es dort eine massive Veränderung des Landschaftsbildes, durch die Lava, die wenige Meter vor der Feuerwache zum erliegen gekommen ist, zum anderen wird man aber nun nochmals mit den materiellen und sentimentalen Verlusten der Nachbarschaft dort konfrontiert. Wie das sich für einen ordentlichen Berufshelfer gehört, hat er die Nachbarn auch direkt Mut zugesprochen und versichert, dass er und die Kollegen wieder da seien um zu helfen wo sie könnten.

Mit der Verkehrsanbindung kommt nun aber noch eine Kleinigkeit dazu. Die Piste, die von La Laguna nach Las Norias führt, wird für unbestimmte Zeit, am Morgen gesperrt sein. Das ist nicht wirklich schlimm, schließlich haben wir ja die neue asphaltierte Straße weiter westlich, die uns ebenfalls auf die andere Seite der Lava bringt. Als Grund werden nötige Baumaßnahmen an der essentiellen Infrastruktur genannt. Wieder mal etwas, das spannend werden könnte. Die letzten Wochen wurde da schon eifrig Römerbeton aufgetragen, obwohl das bislang nicht allzu gut gehalten hat. So ein LKW wiegt eben mehr, als ein römischer Ochsenkarren. Und klar, an manchen Stellen ist es wohl noch sehr heiß, dass man nicht mit richtigem Asphalt arbeiten kann. Aber vielleicht geht das auf dem ein oder anderen Abschnitt nun doch schon. Gleichzeitig wird vom südlichen Teil her, ein einem überirdischen Röhrensystem gearbeitet, in der die Versorgungsleitungen verlaufen sollen.

Nachwahltechnisch läuft noch nicht wirklich viel. Im Cabilido Insular hat die Coalicion Canaria eine absolute Mehrheit und auch in El Paso ist das der Fall. In Santa Cruz und im Rathaus von Los Llanos ist aber gar nichts klar. In Los Llanos hat die CC genauso viele Sitze (9) wie die bisherige Bürgermeisterin der PP errungen, was durchaus möglich machen könnte, dass sie dann mit der Unterstützung durch die PSOE im Amt bleiben könnte. Regional, also kanarenweit, ist es richtig spannend. Die CC hat bereits angekündigt, mit allen zu verhandeln, bis auf VOX, ebenso wie die PSOE, die nach wie vor die meisten Stimmen hat. Allerdings ist die Sache in ganz Spanien, wenn es um Koalitionen geht gerade nicht ganz einfach. Hier auf den Kanaren spielen immer noch die „nationalistischen“ Inselbewohner der CC eine große Rolle, aber auf dem Festland gibt es die eben nicht. Da wir aber nun in wenigen Wochen nationale Parlamentswahlen haben, muss die konservative PP nun Farbe bekennen, ob sie wirklich mit der rechtextremen VOX zusammengehen möchte. Der neue Vorsitzende der Volkspartei hat sich in seiner Amtszeit bislang nicht klar von VOX distanziert, hat aber im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger nicht die direkte Nähe zu denen gesucht. Etliche Beobachter machen auch dieses Verhalten für die massiven Zugewinne der Konservativen verantwortlich. Die nun anstehenden Koalitionsverhandlungen zwingen ihn nun aber sich zu positionieren und fallen direkt in die Zeit des Vorwahlkampfes. Und VOX hat auch schon angekündigt, dass es nicht billig werden würde.