Kaum erfährt man, dass man mit dem schwarzen Pulver was anfangen kann, schon weckt dies Begehrlichkeiten. Die Plattform der Vulkangeschädigten „Terra Bonita“ hat sich nun zu Wort gemeldet, und angemahnt, dass man beobachtet hätte, wie die Vulkanasche im Hafen von Santa Cruz verladen und verschifft wurde. Jetzt möchte man gerne wissen, wo das Zeug hingeht und wer da gegeben Falls etwas dran verdient. Einige hätten da bereits ihre Anwälte eingeschaltet, weil die Asche ja auf privaten Grund geregnet sei und damit sei das im Prinzip ja auch privates Eigentum. Allerdings ist das schon eine abenteuerliche Haltung die da an den Tag gelegt wird. Vor nicht allzu langer Zeit, gab es berechtigtes lautes Gejammer, dass man die Asche doch bitte vom eigenen Grund wegschaffen möge. Das wurde auch getan. In gleich zwei Varianten und das auch noch recht unbürokratisch, wobei sich mancher arg ins Fäustchen gelacht hat. Zum einen konnte man nämlich Geld kassieren um dann eine private Firma zu beauftragen die Asche ab zu räumen. Dann gab es noch die Möglichkeit, dass man die öffentliche Hand beauftragt das Zeug wegzuschaffen. Man musste da Meldung machen und irgendwann kamen die dann mit Schaufeln Schubkarren und Kipplaster. Arbeiter hatte man, wegen des Beschäftigungsprogrammes genug, und die hatten dann wenigstens was zu tun und standen nicht nur doof in der Gegend rum. Weil ein gehöriger Teil der Maßnahmen nach dem Ausbruch direkt ablief, haben manche die Kohle kassiert und dann ihr Gelände zum Nulltarif säubern lassen. Diejenigen, die das Geld genommen haben um eine Firma zu beauftragen, meinten teilweise noch, dass da sogar am Ende ordentlich was über war, weil der zugestandene Betrag recht wohlwollend kalkuliert wurde. Die Asche wurde dann zwischengelagert. In Las Manchas gab es einen gewaltigen Berg, der mittlerweile in sich zusammengeschrumpft ist. Die Frage ist ja nun, wie die Ascheberaubten sich das vorstellen. Soll die Inselregierung für jedes Grundstück eine private Halde anlegen, damit der Eigentümer seine Asche dann verkaufen kann, wenn ihm danach ist. Ich kann den ganzen Frust der Vulkangeschädigten verstehen. Außerdem ist es prima, wenn man sich zusammentut um damit die eigenen Interessen besser vertreten zu können. Die Geschichte hat aber nun einen komischen Breigeschmack, zumindest zeigt das so manche Reaktion und es könnte sein, dass die Solidarität damit abnimmt, auf die man in den nächsten Jahren vielleicht noch angewiesen sein wird.
Heute war der letzte Schultag. Was bedeutet, dass die eigene Brut nun zweieinhalb Monate zuhause rumgammeln wird, was sowohl für den Nachwuchs, als auch für den Erzeuger sicher nicht ganz einfach wird. Meine beiden haben also auch Ferien, und der Große hat gestern zum ersten Mal im Leben selber gebacken um seine Mitschüler mit Muffins zu versorgen. Großes Gedöns wurde da nicht mehr gemacht. Man sitzt den letzten Tag rum und futtert die mitgebrachten Sachen. Anders verhält sich das aber bei den kleineren Kids, die noch ins Colegio gehen. Da wird jedes Jahr zum Abschluss ein kleines Programm gemacht und jeder Altersstufe führt etwas vor. Da gibt es dann immer ein Motto, und im großen Colegio von El Paso, hat man sich den Pride-Monat rausgesucht. Hier bekommen nun sicher einige Unionspolitiker entsprechende Schnappatmung und so manche Bundespolizistin haut es vor Entsetzen aus den Schlittschuhen. Wir reden hier schließlich von Kindern ab 3 Jahren, die da mit Regenbogenflaggen und teilweise luftiger Kleidung über die Bühne hopsten. Die Lehrer haben sich auch richtig Mühe gegeben und wirkten mit Schminke und entsprechender Kleidung auch nicht immer ganz heterosexuell. Im Rahmenprogramm wurde dann noch betont, dass es wichtig sei, dass alle Menschen, egal wie sie aussehen oder lieben würden gleich seien. Und der Höhepunkt der ganzen Geschichte war die Tanzaufführung von YMCA, bei der die Kinder der dritten Klasse als Cowboy, Polizist, Soldat oder Bauarbeiter, über die Bühne hopsten, unter Anleitung des kahlköpfigen Lehrers in Unterhemd, Goldkettchen, Sonnenbrille und Helm. Den Indianer hat man weggelassen, schließlich will man die Kinder ja komplett indoktrinieren. Das Ganze war eine prima Sache und man hat das ja schon im Vorfeld geprobt. Deswegen kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass man die Kinder jetzt nicht irgendwie aus der Bahn geworfen hat und die jetzt alle ihre eigene geschlechtliche Identität in Frage stellen, bloß weil die doch tatsächlich mit der Realität konfrontiert wurden, dass es auf der Welt etwas mehr gibt, als ein klassisches Familienbild.