Seit heute ist die obligatorische Maske in Gesundheitszentren und Apotheken nicht mehr da. Gestern hat der Ministerrat das beschlossen und heute wurde das dann gleich als BOE (Boletín Official) veröffentlicht. das ist so eine Art Amtsblatt und ab dem Moment, in dem der Bürger das da lesen kann, hat das Gültigkeit. Heute Morgen musste ich, zum Zwecke der Terminvereinbarung kurz im Centro de Salud in El Paso vorbei und sah das freundliche Lächeln an der Rezeption. Auch in Apotheken muss das Ding nun nicht mehr benutzt werden. Offiziell ist die Gesundheitskrise in Sachen Covid nun in Spanien beendet, man bittet die Bevölkerung aber dennoch auf vulnerable Gruppen Rücksicht zu nehmen. In der BOE wird sogar die Anfälligkeit von Gesundheitszentren und Altenheimen ausdrücklich nochmals betont. Es kann also durchaus sein, dass bei verstärktem Auftreten von Symptomen, die Geschichte wieder Pflicht wird, je nach Region. Auch soll man doch bitte, wenn man covidiale Symptome habe, nicht ohne Maske dorthin gehen, wo sich auch andere Aufhalten. Covid 19 stelle in Spanien keine gesundheitliche Krisensituation mehr da, bleibe aber als Krankheit für die öffentliche Gesundheit weiterhin relevant.
Was der Staat im Großen mit der BOE macht, dass kann auch die Kanaren als Region. Da nennt sich die Geschichte dann BOC (Boletín Oficial de Canarias) und wenn etwas veröffentlicht ist, dann gilt das auch. Hier hat man eine Übergangsregelung geschaffen, die bis zu Inkrafttreten eines anderen Gesetzes gelten wird. Ab 29.September tritt nämlich das Tierschutzgesetz in Spanien in Kraft. Eine Progressive Regierung macht so was ab und an, und ab da muss die Miezekatze auch sterilisiert werden und ebenso wie der Fifi gechipt und geimpft sein. Natürlich muss man da mal abwarten, wie sowas bei Privatpersonen umgesetzt werden wird. Aber das, was z.B. gerade der Tierschutz, aus teilweiser privater Tasche bezahlt, nämlich Streuner einzufangen und zu kastrieren, wäre dann eben eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Sprich die müssten das finanzieren. Esther von Benawahra, der Tierschutzorganisation hier im Tal, macht diese Tätigkeiten nur noch in Tazacorte und Los Llanos, bislang hat Sie von dort finanzielle Unterstützung erhalten. In El Paso gab es keinen Cent wohl auch weil der bisherige Stadtrat für Tierwohl Mitglied bei den Jägervereinigung ist, und ein gewaltiger Teil die Geschichte mit der hundgerechten Hundehaltung nicht so genau nimmt. Ab September muss der Tierschutz aber finanziert werden. Einige konservative Politiker würden die wilden Katzen lieber vergiften als kastrieren und die regionalen Nationalisten von der CC sehen das ebenfalls nicht so eng mit dem Tierschutz. Das Tierschutzgesetz regelt auch das Töten von Haustieren, auch von verwilderten, und die Sache ist ziemlich streng. Ausnahmen gibt es nur für die Randgebiete wie die Kanaren und das nur in ganz bestimmten Fällen wie „die Sicherheit der Wildtiere zu gewährleisten, in Übereinstimmung mit der Ausnahmeregelung in Artikel 27.a) des oben genannten Gesetzes 7/2023″ über den Schutz der Rechte und das Wohlergehen von Tieren“. Das ist aber nur die Ausnahme. Die gesetzliche Regel sagt, dass verwilderte Haustiere gefangen und kastriert werden müssen. Einfach so töten geht nicht. Nun aber zum Inhalt das das neu besetzte Ministerium für den ökologischen Wandel hier auf den Kanaren im Rahmen der Regelung der diesjährigen Jagdsaison erlassen hat. Hier das wichtige im Wortlaut: „Daher ist bis zum 29. September 2023 für Hunde, Katzen und Frettchen oder bis zur Aufnahme einer Art in die Positivliste für Haustiere die Niederwildjagd auf verwilderte Tiere gemäß den Bestimmungen der Jagdzeiten und unter Verwendung der in diesem Erlass vorgesehenen Jagdmethoden und -mittel erlaubt“. Niederwildjagt ist auch mit Hunden erlaubt. Und der Podengo weiß ja nun mal gar nicht ob die Miezekatze, der er da ans Leder geht, tatsächlich verwildert ist, oder gar gechipt, geimpft und um die Ecke zuhause. Der Jäger erkennt das auch nicht durch sein Zielfernrohr, bekommt nun aber eben die Rechtsicherheit das ein oder andere Felltier, egal ob Hund oder Katz, einfach mal umzunieten.