Noch ist das Feuer nicht gelöscht. Wir befinden uns weiterhin in der Phase der Stabilität. Offensichtlich, auch wenn man schon überall am Aufräumen ist, traut man dem Braten noch nicht ganz. Die Verantwortung für das Geschehen hat die Insel auch noch nicht zurück bekommen. Nivel 2 bedeutet, dass immer noch die kanarische Regierung und nicht die Inselverwaltung zuständig ist. Aber man sagt uns dennoch, dass es das im Prinzip war. Die Geschichte muss noch weiterhin überwacht werden und an manchen Stellen bedarf es wohl weiterhin der präventiven Kühlung. Ob der großen betroffenen Fläche ist die Zuständigkeit weiter oben auch ganz praktisch. Das ermöglicht nämlich, dass auch Einsatzkräfte von außerhalb der Insel weiter vor Ort sind und schauen, dass es nicht nochmals losgeht. Gestern Abend hat noch einer der Einsatzleiter erklärt, was da wo und wie gemacht wurde, auch außerhalb des aktiven Feuers. Und der hat auch klar gesagt, dass wir verdammtes Glück gehabt haben. 2-3 Tage früher und das Feuer wäre wohl bis Puntallana gekommen. Man hat bereits am ersten Tag an verschiedenen Stellen „Verteidigungslinien“, gezogen und bestehende verstärkt. Mit den Temperaturen der Tage zuvor und den Windverhältnissen hätte das alles aber kaum einen Nutzen gehabt, so hieß es. Vor allem der Wind aus Nord/Nord-West hat Probleme gemacht.
Wegen dem Feuer war der Kandidat der PP für das Amt des spanischen Obermotzes bei der Wahl diesen Sonntag, dann doch nicht da. Alberto Núñes Fejióo hatte das zwar vor musste dann aber all seine Termine gestern absagen. Das hat er bei einem Interview im TV-Sender La Sexta gesagt. Der arme Mann hat sich nämlich der Behandlung eines Physiotherapeuten unterziehen müssen, alldieweil er Rückenschmerzen hatte. Er sei schon auf Mallorca gewesen konnte dann aber nicht mehr nach Palma kommen, weil er sich habe behandeln lassen müssen. Nun sei es zwar wieder erträglich mit den Schmerzen aber musste eben dann auch noch zu einem Termin nach Valencia. Die Geschichte, die so gestern durch die Medien ging sorgte nicht nur für Gelächter. Hier sind die Leute ernsthaft sauer. Schließlich sind wir nicht Mallorca. Und vielleicht hat er sich, mit den potentiellen Wählen auf der Baleareninsel auch gleich mit verscherzt. Es könnte ja sein, dass die gar nicht mit uns Bananenbauern verwechselt werden möchten. Der Mann hat gerade nicht wirklich einen Lauf. Die Woche folgt ein Patzer auf den nächsten, und bei der TV-Debatte gestern, bei der zum ersten Mal mit Fejióo ein Kandidat geschwänzt hat, meinten die Kommentatoren kurz vor der Debatte, dass es diesen zwar Stimmen kosten würde, dass er nicht erscheint, bei der Qualität seiner öffentlichen Auftritte in der laufenden Woche, sei es aber vielleicht trotzdem besser, dass er nicht aufgetaucht ist. Die ganze Geschichte mit der Trotteligkeit könnte ganz lustig sein, wenn man aber bedenkt, dass jemand, der in der vergangenen Woche mehrmals bei Interviews der aktiven und plumpen Lüge überführt wurde, der seine Kontakte zu einem verurteilten Drogenbaron nicht erklären kann und der nicht mal weiß, dass das Feuer, dass in den letzten Tagen durch alle spanischen Medien ging und im nationalen Fernsehen täglich eine Liveschalte bekam, gar nicht auf Mallorca ist, gerade die besten Chancen hat, der nächste spanische Regierungschef zu werden, dann macht das eher ein ungutes Bauchgefühl.