Und wir bekommen es. Um ein Sonnenteleskop geht es diesmal, welches auf unseren höchsten Berg, den Roque de los Muchachos gebaut werden soll. Geplant ist die Geschichte schon länger, aber nun hat man alle Teilnehmer vertraglich im Sack. Neun Institute aus sieben verschiedenen europäischen Ländern sind dabei, wenn es darum geht, das größte in Europa gebaute Sonnenteleskop zu errichten. 4,2 m soll der Hauptspiegel haben und man möchte damit nicht nur die Sonne an sich, sondern vor allem die entsprechenden Magnetfelder beobachten. Und weil es eben doch nicht auf die Größe ankommt, wird vor allem von der einzigartigen hochmodernen Komponententechnik geschwärmt, die es ermöglichen soll, bislang unentdeckte minimale magnetische Strömungen zu beobachten. Die „Instrumente werden gleichzeitige Beobachtungen bei mehreren Wellenlängen ermöglichen. Diese einzigartige Fähigkeit verleiht ihm eine höhere Effizienz im Vergleich zu bestehenden oder zukünftigen Teleskopen, sei es am Boden oder im Weltraum,“ heißt es nicht gerade zurückhaltend von Seiten der Verantwortlichen des Projekts. „Der Bau des größten Sonnenteleskops in Europa stellt eine technologische Herausforderung dar, die Europa nach seiner Fertigstellung als führenden Maßstab in der solarphysikalischen Forschung und der Entwicklung wissenschaftlicher Instrumente positionieren wird“, berichtet das Institito Astrophysico Canarias (IAC) weiter. Neben dem IAC ist aus Spanien noch das Instituto de Astrofísica de Andalucía (IAA) vertreten. Die anderen Vertreter die heute die Gründung der „Fundación Canarias Telescopio Solar Europeo“ unterzeichnet haben, kommen aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, der Schweiz, aus Schweden, Deutschland und Großbritannien. Neben der Errichtung des Teleskops, für das es noch keinen Zeitplan gibt, wohl aber Entwürfe, plant man auch die die Schaffung des European EST Research Infrastructure Consortium (ERIC), das dafür sorgen soll, dass die auch die politisch Verantwortlichen in Sachen Weltraumforschung der teilnehmenden Länder zusammenbringen soll. ERIC-EST soll hierbei als juristische Person auftreten und es ist geplant, dass Spanien da mit seinen beiden Vertretern in der Verantwortung ist.
Die Planung für das Sonnenteleskop läuft schon länger und wurde bereits 2016 als strategisch wichtige wissenschaftliche Infrastruktur für Europa bezeichnet. Die vorläufige Entwurfsphase ist abgeschlossen und wenn man bedenkt, dass es eben die vorläufige Entwurfsphase ist, dauert es sicher noch ein wenig. Auch über die Kosten, und wer die dann wie tragen wird, gibt es derzeit keinerlei Angaben. Die Umsetzung wird also sicher noch etwas dauern.
