Jetzt wird es heiß

Unangenehme Tage stehen uns nun bevor. Das Thermometer klettert bereits aber das fiese obere Ende der Temperaturskala steht noch bevor. Noch geht es mit lumpigen 25 Grad im Haus um 10 Uhr morgens. Aber, aus vergangenen Hitzephasen kennen wir auch, dem Flachdach sei Dank, 30 Grad im Innenraum in der Nacht. Und wir werden diesmal gewarnt, wie lange nicht. Ob das nun, gerade Mode ist, dass man in Sachen Hitze sensibler geworden ist und die Bevölkerung warnt, dass sie verstärkt Obacht auf die Gesundheit und die Zufuhr von Flüssigem legen soll, weiß ich nicht, aber die Prognosen haben es schon in sich. Vor allem weil wir da hier im Tal vor 2 Jahren ein Feuer hatten, dass für viele heftiger in Erinnerung ist als der Vulkan, weil es eben so rasend schnell ging. Hitzewelle ist ab heute, richtig derb soll es ab morgen, bis einschließlich Sonntag sein. Deswegen hat man uns nun auch schon vor Tagen eine ganz offizielle Warnung verpasst. Die ist aber nicht für die ganze Insel, sondern nur für einen Teil und da auch in unterschiedlichen Abstufungen. Für Breña Alta gilt Stufe gelb, für Tazacorte und Fuencaliente orange und für Los Llanos und El Paso hat man die höchste Stufe in der Alarmfarbe rot ausgerufen. Die Prognosen, Was die Temperaturen angeht, sind aber nicht ganz eindeutig. Eine wichtige Rolle spiel dabei der Wind. Der ist seit heute Nacht in El Paso schon kräftig am Arbeiten. Die ganze Geschichte hängt nun von der exakten Windrichtung ab, und auch wie weit der Wind auf der Westseite nach unten Richtung Meer gehen wird. An der Kante werden die höchsten Temperaturen erwartet und je weiter der Wind Richtung Küste geht, desto höher heißer kann es werden. Mit 40 Grad müssen wir rechnen, aber es sind, sollte die Brisa bis nach Puerto de Tazacorte kommen, da wohl auch problemlos 45 Grad möglich.

Das wäre dann genau das Wetter, das wir hier im August 2021 hatte und für das Feuer gesorgt hat, das hier mitten durchs Tal gejagt ist. Da waren es am Meer sogar 47 Grad und weiter oben hat der dauernde heiße Wind das Laub von den Bäumen geholt. Was an dem Tag des Feuers passiert ist, ist vielen auch erst im Nachgang klar geworden. Aber wenn einem die Feuerwehr sagt, dass man gemeinsam mit der Nachbarschaft mit Eimern löschen soll, weil sonst die Hauser verloren wären, und der Löschtrupp geht, weil es an anderer Stelle noch schlimmer sei und wir das ja ganz gut machen würden, dann kapert man nach Stunden der Arbeit erst, was da eigentlich los war. Das Ganze war kein Waldbrand, sondern das Feuer ist in bewohntem Gebiet ausgebrochen und hat sich dann, wegen dem Wind, einfach durch die Siedlungen gefressen. Nun gilt wieder höchste Feuergefahr. Ein gehöriger Teil der Wanderwege ist geschlossen man kann das hier nachlesen. Diesmal hat man die Geschichte sogar umgekehrt. Es wird nicht geschrieben was geschlossen ist, sondern man sagt es sei zu und nur die Teile, die geöffnet bleiben, sind dann unten aufgeführt.

Ein Glück, dass uns der neue Kanarenpräsident Clavijo gestern die neuen Airbus H125 Löschhubschrauber feierlich eingeweiht hat. Die beiden knallgelben Luftfahrzeuge fassen bis zu 900 Liter und sind auch mit Kameras ausgestattet, die Löscharbeiten auch bei schlechterer Sicht ermöglichen sollen. Die Helikopter sind der Erif unterstellt und damit nicht nur für LA Palma, sondern auch für El Hierro und La Gomera zuständig. Stationiert sind sie allerdings hier bei uns. Die Feierliche Präsentation fand gestern auf dem alten Flughafen Gelände, unterhalb des Inselkrankenhauses statt und hat im Vorfeld bei Teilen der Presse bereits für Polemik gesorgt. Neben dem Kanarenpräsidenten Clavijo war unser neuer Inselpräsident Sergio Rodriguez der Bürgermeister von Breña Alta und der ehemalige Inselpräsident Zapata anwesend. Dieser hat nämlich einen recht weichen Fall hingelegt und ist nun in der neuen Regierung der Kanaren Minister für die Bekämpfung des Klimawandels und die Bewältigung von dessen Folgen. Böse Zungen behaupten da einen gärtnernden Bock zu sehen, schließlich möchte die PP, der Zapata nun mal angehört, die Installation von privaten Solaranlagen entsprechend erschweren, in dem man da Gebühren für die Anträge erheben will um die klammen Gemeinden zu entlasten. Wer allerdings nicht geladen war, war der Vorgänger von Zapata, der die ganze Geschichte angeleiert hat. Die Tatsache, dass nun ganzjährig eine Hubschrauberpräsenz auf La Palma ist, wurde nämlich von der Vorgängerregierung veranlasst. Die finanziellen Mittel von ungefähr 10 Millionen Euro, die nun zur Verfügung stehen haben sich fast verfünffacht und es wurde damit neues Personal eingestellt, das eben den Winter auch zum Training und zur Fortbildung in Sachen Brandbekämpfung stattfinden kann. Auch der Fuhrpark wurde aufgestockt und technisch erneuert. Die Zeitung „Canarias Ahora“ hat nun bereits gestern der neuen Regierung einen schlechten Stil vorgeworfen. Nicht nur, dass es unüblich sei, dass derjenige der den Kauf der Hubschrauber politisch zu verantworten hat nicht eingeladen wurde, was im Normalfall anstandsmäßig angemessen sei. Man wirft der neuen Regierung auch vor, dass man ganz bewusst versuchen würde, sich die Hubschrauber aus Propagandistischen Zwecken selbst ans Revier zu stecken.

Foto: Canarias Ahora