Wir bleiben wachsam und die Sammlung ist vollständig

Nun ist es fast schon wieder angenehm. Im Haus noch nicht ganz, aber eine Nacht mehr mit Durchzug und es wird wieder gehen. Neues Ungemach droht aber bereits wieder und es soll in wenigen Tagen wieder über die 30 gehen. Wenn man bedenkt, dass am Wochenende in Los Llanos 45 Grad auf der Anzeigentafel standen können wir da nur müde drüber lächeln. Aber so einfach ist die Geschichte natürlich nicht. Wind ist auch wieder angekündigt und die Luft bleibt trocken. Die berühmt berüchtigte 30er-Regel bleibt also erhalten. Mehr als 30 Grad und mehr als 30 km/h Wind plus eine Luftfeuchtigkeit von unter 30 % bedeuten höchste Feuergefahr. Hinzu kommt diesmal noch, dass die gesamte Natur die letzten Tage dermaßen ausgetrocknet ist, dass man da zusätzlich Vorsicht walten lassen muss. Und weil das eben immer so gut passt, ging heute Nacht auf Teneriffa ein Feuer los, dass sich innerhalb von wenigen Stunden auf über 800 ha betroffenes Gebiet ausgebreitet hat. Etliche Gebiete wurden vorsorglich evakuiert und ähnlich wie hier vor einigen Wochen, ist das Feuer auf Stufe 2 hochgesetzt worden, weil die lokalen Löschkräfte dort nicht ausreichen. Derzeit sind 13 Hubschrauber im Einsatz und die Flugzeuge sind auf dem Weg dorthin. Das Ursprungsort liegt genau auf der Grenze der Gemeinden Arafo und Candelaria im Nordosten von Teneriffa. Die Gemeinden La Victoria und Santa Ursula sind am Rand betroffen. Und natürlich macht die Topographie erneut Problem den Flammen Herr zu werden. Die beiden hier stationierten niegelnagelneuen Hubschrauber sind nun wohl auch bereits auf Teneriffa und deshalb hoffen nun alle, dass in der Zwischenzeit nichts passiert.

Das Vulkangesetzt schafft es nun ins kanarische Parlament. 15.000 Unterschriften waren nötig, und man hat die nun zusammen, obwohl sogar noch ein Monat Zeit gewesen wäre. Die Geschichte ist Inhaltlich recht schwer zu erklären. Einer der Schwerpunkte dabei ist, dass man eine Lösung dafür haben möchte, dass man Land auch mit versichern kann. Das ist bislang in Spanien in der Form so nicht vorgesehen. Bei der Wald- und Wiesenkatastrophe, reicht es ja, wenn die Hütte versichert war. Die kann man ja dann im Anschluss an der gleichen Stelle neu errichten. Beim Vulkanausbruch klappt das aber nicht, da ist das Land ja dann gegeben falls unter einer meterhohen Schicht Lava und somit wertlos. Deswegen ist die Geschichte da auch recht schlüssig. Da die anderen Gebiete in Spanien nicht von einem Vulkan bedroht sind, wünscht man sich also ein kanarisches Vulkangesetz. Die Besonderheit der jetzigen Initiative liegt darin, dass man das aber rückwirkend haben will. Das soll also schon für den vergangenen Ausbruch gelten, und man hätte dann einen Rechtsanspruch auf Entschädigung. Das mit dem Rechtsanspruch, auch wie dieser formuliert ist, ist sicher eine gute Sache für kommende Geschichten. Natürlich ist die Initiative auch wieder mit hohen Forderungen gespickt und natürlich ist die Frage, ob, sollten wir tatsächlich ein Vulkangesetzt, extra für die Kanaren bekommen, da alle Wünsche umgesetzt werden. Die Unterschriftensammlung ist schließlich keine Volksabstimmung, sondern zwingt das kanarische Parlament sich mit der Vorlage auseinander zu setzten. Wenn aber irgendeine politische Kraft das Ding so eins zu eins übernehmen wollte, dann hätten die solch einen Vorschlag ja auch ohne Unterschriften einfach als Gesetzesvorhaben auf den Weg bringen können.