Tijarafe hat eine neue Bürgermeisterin. Yaiza Cáceres von der Coalicon cCanaria wurde heute ins Amt gewählt. Das Ganze funktionierte nicht ohne die obligatorische Polemik. Hintergrund ist, dass der bisherige Bürgermeister Marcos Lorenzo, von der gleichen Partei seinen Rücktritt eingereicht hat. Der ist zu höheren Weihen berufen und wurde nun zum Vizeminister für Wasserversorgung der kanarischen Regierung ernannt. 10 Jahre hat er zuvor den Job in der Nordgemeinde gemacht und ist nun, 3 Monate nach seiner Wiederwahl, abgetreten. Die politische Opposition, von der PSOE ist nun relativ stinkig auf die Herrschaften der Partido Popular. Nach der Wahl war es noch so, dass die PP nicht mit abgestimmt hat und so Lorenzo im Amt gehalten hat. Die CC hatte nur eine Mehrheit wegen dieser Enthaltung. Nun, nach Lorenzos Rücktritt, wurden die Karten neu gemischt und man hatte eigentlich verabredet, dass die PSOE für den Kandidaten der PP stimmen wird, um somit die Partei mit dem doppelten C von der Macht fernzuhalten. In Spanien ist eine Zusammenarbeit der beiden großen Parteien, schlichtweg nicht möglich. Man ist sich spinnefeind weil da die beiden politischen Lager links und rechts repräsentiert werden. Auf den Kanaren hat man das aber schon mal versucht, und hier waren die Folgen teilweise gravierend. So sind mal drei Abgeordnete von La Palma der PSOE aus der Partei geflogen, weil sie im Cabildo Insular eine gemeinsame Regierung mit der PP gestellt haben, was die Parteispitze in Madrid zuvor untersagt hatte. Bei der jetzigen Wahl in Tijarafe hat sich die PP nun aber wieder enthalten und damit stellt erneut die CC die Bürgermeisterin. Ob es die Absprache zuvor gegeben hat, oder ob das nur oppositionelles sozialistisches Getöse ist, wissen nur die beteiligten Personen. Bedenkt man aber die Situation, die wir gerade in Spanien haben, momentan nur mit einer geschäftsführenden Regierung, weil bislang im neuen Parlament keine Mehrheiten da sind, ist es schon denkbar, dass die PPler eine Nachricht aus der Parteizentrale aus Madrid erhalten haben, in der ihnen mitgeteilt wurde, dass mit dem linken Pack nicht koaliert wird.
Kaum im Amt hat Yaiza Cáceres dann gleich eine unerfreuliche Nachricht an ihre Bürger rausgehauen. Tests des Trinkwassers der Gemeinde haben nämlich ergeben, dass dieses an einigen Stellen nicht als Trinkwasser geeignet sein. Dies gilt jeweils für Teile der Gebiete Aguatavar, wo die Bewohner der Gebiete zwischen dem Camino El Camellón und dem Camino La Castellana betroffen sind, sowie El Pueblo mit Ausnahme des oberen Bereichs des Camino Fuente de Candelaria. Betroffen sind somit die Teile, die das Trinkwasser aus der kommunalen Lagerstätte „El Lomo“ beziehen. Bis weitere Analysen vorliegen darf das Wasser nicht getrunken und auch nicht zur Zubereitung von Lebensmitteln verwendet werden.
Das mit dem Wasser in Tijarafe läuft nicht wirklich gut. Erst im August herrschte dort ein solcher Wassermangel, dass man auf privates Galeriewasser zurückgreifen musste und teilweise Tanklaster aus anderen Gemeinden angefordert wurden, und nun kommt bei einer Routinekontrolle raus, dass ein Teil des Gemeindewassers nicht für den Verzehr geeignet ist. Das alles passierte ha noch unter der Ägide des gerade zurückgetretenen Bürgermeisters Marcos Lorenzo und man sollte glücklich sein, dass der ja nun nur zum Vizeminister in Sachen Wasser auf den Kanaren ernannt wurde und nicht zum Minister.