So langsam bröckelt der Lack

Gestern hat sich ja Oppositionschef Borja Perdomo von der PSOE darüber beschwert, dass die Inselregierung so gar nichts verlauten lässt, wann den die Straße von La Laguna nach Las Norias aufgemacht werden soll. Zwei Termine seinen bereits verstrichen und man ließ das einfach unkommentiert so stehen. Das lässt die kritisierte Inselregierung natürlich nicht auf sich sitzen und meldet dann gleich gestern am frühen Nachmittag einen neuen Eröffnungstermin verkündet. Der 19.9. soll es werden. Ein Dienstag ist das und irgendwas war doch an diesem Datum. Die Kommentare, die da dazu abgegeben werden, stellen die Freude, dass es endlich soweit ist, dass die Strecke asphaltiert und beleuchtet der Nutzung zugeführt wird, aber schlagartig in den Schatten. Warum soll das an dem Tag sein. Die Kritik, dass da in letzter Zeit gar nicht mehr so eifrig an der Fertigstellung gefriemelt wurde bekommt zum Jahrestag nämlich richtig Nahrung. Und der Vorwurf lautet, dass man das Datum nach hinten verschoben habe, weil es zum 2- jährigen Ausbruchsjubiläum, eine weitaus größere Presse geben könnte. Vielleicht tauchen da auch noch höherrangige Politiker auf, die gemeinsam mit der neuen Regierung, die zumindest mit Planung und Umsetzung der Strecke nichts zu tun hatte, in die Kamera lächeln. Ob der Wille zum Foto, beim Datum der Eröffnung eine Rolle spielt, darüber kann spekuliert werden. Mit der Unterstellung müssen die Verantwortlichen aber nun leben. Zu intransparent waren sie bislang, wenn es um die Fortschritte beim Bau dieser Straße ging und die Verzögerungen, eigentlich war die Eröffnung schon länger geplant, hat man eben auch nicht erklärt. Vielleicht kommt ja dann sogar das Fernsehen an dem Tag, meinen manche hämisch und vermuten da propagandistisches Kalkül. Das darf man unserem Inselpräsidenten Sergio nämlich nicht absprechen, wenn es darum geht, ein politisches Vorhaben, oder auch die Vollendung eines Bauprojektes zu inszenieren, dann haben die das stehts ganz geschickt gemacht. Und trommeln gehört nun mal zum politischen Handwerk. Wobei man dann eben aufpassen sollte, dass man da nicht überzieht und das Mittel zum Zweck wird, dass die eigene politische Position in der Nähe der nächsten Kamera verortet wird. Noch schwieriger wird so etwas, wenn man in der Vergangenheit stehts versucht hat, den politischen Gegner vor sich her zu treiben, und dem unterstellt hat, dass das postvulkanische Handeln an den Interessen der Bevölkerung vorbei gehen würde und man sich damit die absolute Mehrheit erkämpft hat. Jetzt, da man selber das Ruder und die Verantwortung innehat, ist man auch plötzlich mit der Realität konfrontiert. Vielleicht wäre die Empörung, die einige wegen des Datums empfinden und äußern, auch weniger groß, wenn man zuvor nicht immer am lautesten geschrien hätte.