Ein Paukenschlag in El Paso. Seit Wochen ist unsere Bürgermeisterin, Ángeles Fernandez, von der Coalición Canaria nicht mehr aufgetaucht. Irgendwann hieß es dann, aus gut informierten Kreisen, dass diese krank sei, die Verantwortlichen aber ein großes Geheimnis daraus machen würden, was den Gesundheitszustand, bzw. die Diagnose betreffen würde. Eloy Martin, ihr Stellvertreter und Stadtrat für Bau, hat in der Zeit die Auftritte in der Öffentlichkeit übernommen. Die ganzen Spekulationen verbieten sich natürlich, auch als Bürgermeisterin mit absolutistischer Mehrheit muss man seine Krankenakte nicht nach außen tragen oder sich dafür rechtfertigen. Wobei Angeles sich eben nicht aus der Politik zurückziehen wird. Ihren Posten als Ministerin für Soziales und Gedöns bei der Inselregierung wird sie behalten, so lässt es zumindest die Presseerklärung aus dem Rathaus verlauten. Nach ihrer Genesung möchte sich Angeles wieder verstärkt um den sozialen Bereich kümmern. Als gelernte Sozialarbeiterin kann die das auch ganz gut, und ein Blick aus der Praxis ist bei solchen Themen in der Politik auch wirklich wünschenswert. Aus der Mitteilung des Rathauses geht auch nicht hervor, dass sie als Abgeordnete des Rathauses zurücktreten werde, vielmehr liest sich die Aussage, dass sie, nach ihrer Genesung wieder als Stadträtin für Soziales agieren würde. Neuer Chef, was er im Prinzip momentan bereits ist, wird nun also der bisherige Vize, was bei der politischen Gegnerschaft natürlich direkt für Empörung sorgt. Natürlich wird bei der ganzen Geschichte ein Kalkül vermutet, Ángeles war gerade mal 3 Monate im Amt, und es war klar, dass, wenn sie sich zur Wahl stellen wird, die Coalición Canaria nochmals ordentlich zulegen wird. Selbst bei Leuten die niemals CC wählen würden, ist Ángeles eine hoch angesehene Person und viele sind sich sicher, dass es mit Eloy an der Spitze, nicht ganz so gut ausgegangen wäre. Etwa ein halbes Jahr vor der Wahl, hieß es noch, dass Angeles auf keinen Fall Bürgermeisterin werden wolle, sondern politisch kleinere Brötchen zu backen gedenkt, was im Dorf für Enttäuschung gesorgt hat. Als Sie dann doch ihre Kandidatur bekannt gab, waren viele froh. Dass es nun diesen Vorwurf des abgekarteten Spieles gibt, hängt eben auch damit zusammen, dass der Bürgermeister von Tijarafe, der der gleichen Partei angehört, ebenfalls kurz nach der Wahl zurückgetreten ist um seinen Posten der Stellvertretung zu vermachen.
Nun wird also der Schuhverkäufer Bürgermeister. Was natürlich despektierlich klingt, aber eben auch ganz lustig ist. Ähnlich, wie der echte Al Bundy, hat Eloy eine entsprechende Karriere als Sportler hinter sich. Zwar hat er keine 3 Touchdowns in einem Spiel, aber immerhin Vergangenheit in der zweiten spanischen Liga als Profifußballer in seiner Vita stehen. Als die sportliche Karriere dann rum war, kehrte Eloy nachhause zurück, und der Laden der nun der HiperDino ist und nachdem es der San Martin war, kurzzeitig HiperCentro als Namen trug, hat Eloy einen Job gegeben. Oben direkt vor den Kassen gab es da nämlich einen Bereich mit Klamotten und Sportsachen und eben auch mit Schuhen. Da Eloy bei allen bekannt ist, außerdem smart und freundlich, war der Job als Schuhverkäufer genau richtig. Vor allem die weibliche Kundschaft schaute da gerne vorbei und ließ sich beraten. Nebenbei hat Eloy dann noch als Trainer gearbeitet, und es später, da war er schon Stadtrat, war er dann sogar Chefcoach bei SD Tenisca in der 5. Spanischen Liga wo er aber vor die Tür gesetzt wurde, weil es sportlich nicht ganz so lief. Zur Ehrenrettung sei nun gesagt, dass sein Nachfolger auch den Abstieg nicht verhindern konnte, was dann eben nichts über seine Fähigkeit als Führungsperson aussagt, was ja als Bürgermeister ähnlich wichtig sein kann, wie als Trainer.