Können Zahlen lügen oder ist das nichts als heißer Dampf?

Vorbilder haben ist seht wichtig. In Sachen Tourismus träumt manch einer von pauschaler Bereisung von La Palma nach dem Vorbild von Teneriffa, aber ich möchte mich nicht wieder über irgendwelche hochtrabenden Pläne unserer Lokalfürsten auslassen, da fehlt mit so langsam die Energie. Das mit der Energie ist aber das Thema. Wir brauchen Strom und wir machen den auch selber auf der Insel. Allerdings haben wir kaum Windräder und die Sache mit den großen Solarparks klappt auch nicht so wirklich. Deshalb arbeitet das Kraftwerk in Breña weiterhin a8uf Hochtouren und ballert fossile Rückstände in die Luft. Aber wir haben Vorbilder und orientieren uns an den Azoren und auch an Island. Die wissen nämlich, wo es warm rauskommt, und deshalb wollen wir nun auch die Geothermie nutzen. Schließlich wollen wir von dem ganzen heißen Gestein, dass da unter unseren Füßen wabert auch mal was positives haben. Deshalb hat man nun untersucht was möglich sein könnte und kommt auf zwei Standorte auf der Insel, einmal in Mazo und einmal in Fuencaliente. Da hat man nun die beiden Projekte eingereicht und kommt zusammen auf glatte 60 Millionen Euro an Investitionskosten, möchte sich den Spaß aber gerne zumindest teilweise von der EU bezahlen lassen, weil das mit dem Ökostrom gefördert werden soll. Man plant aber schon, die Projekte über ein öffentlich-privates Konsortium abzuwickeln und Fernando González, Stadtrat für Finanzen, Humanressourcen, Handel, Ausbildung, Beschäftigung, Industrie und Energie des Cabildo de La Palma, legt nun Zahlen auf den Tisch. Von 20 Megawatt ist die Rede, wenn man eines der beiden Projekte verwirklichen könnte. Damit könne man den Anteil von erneuerbarer Energie von derzeit 2,5% auf 15% anheben und da wir weniger Ökostrom haben als Teneriffa und Gran Canaria, würde man nun gerne bevorzugt behandelt werden, da auch auf den beiden großen Inseln die entsprechenden Machbarkeitsstudien gemacht wurden. 2,5% nur? Kann das sein. Es gibt tatsächlich Daten, die sind aber nicht vollständig. Was da auf jeden Fall nicht beachtet wird, ist der selbstkonsumierte Strom, also das, was die mittlerweile unzähligen Kleinanlagen produzieren, die sich auf privaten Dächern befinden, aber was eben gleich wieder verbraucht wird und niemals im Stromnetz landet. Nehmen wir also mal die 15% als Zielsetzung und sehen uns die 20 Megawatt, die so eine Geothermie permanent produziert und vernachlässigen Wind und Sonne mal komplett, dann würden 15% einen konstanten Verbrauch von 133 Megawatt bedeuten, was schon mal richtig viel zu sein scheint. Man müsste also wissen, wieviel Strom wir hier tatsächlich verbraten, und siehe da, nach einem Telefonat mit jemandem der da besser durchblickt, habe ich eine Quelle aufgetan. Hier kann man sich quasi in Echtzeit durch ganz Spanien klicken und den Stromkonsum verfolgen. Es gibt auch einen Kalender, wo man den Konsum und das Mischverhältnis der Vergangenheit einsehen kann. Wenn man da so mal durchgeht, dann findet man eine erstaunliche Geschichte. Für das ganze letzte Jahr habe ich keinen Konsum entdeckt der über 40 Megawatt hinausging. Der höchste Ausschlag ist stehts zwischen 20Uhr und 21:30 Uhr, der niedrigste liegt in der Nacht um ca.  4 Uhr und das sind es um die 23 Megawatt. Woher kommen nun also die Zahlen, bzw. was ist das für eine Rechnung wenn 30 Millionen Euro, was eben jeweils nur ein Projekt beinhalten würde, wenn man da gerade mal 15 % Erneuerbare rausbekommt. Theoretisch ist es ja so, dass die einen Wattpeak zugrundelegen müssen. Also was passiert, wenn wirklich alle auf einmal ihre gesamte Elektrik anschalten würden, und deshalb arbeiten im Schwerölkraftwerk eben auch nicht alle Turbinen auf einmal. Nehmen wir also an, dass der Wattpeak die 133 Megawatt sind sonst würden die 15% keinerlei Sinn ergeben. Das würde aber bedeuten, dass so ein Geothermieapparat zu Spitzenzeiten ganze 50% unseres reellen Strombedarfs abdecken würde und in der Nacht fast komplett. Der Dieselstinker könnte ja als Reserve weiterlaufen und gegeben falls fährt man da eine Turbine hoch. Vielleicht habe ich das ganze System aber auch nicht wirklich verstanden. Für die Bewertung, ob man da mal für ein Projekt 30 Millionen Euro raushaut, ist es schon relevant ob das am Ende 15% unseres Strombedarfs bringt, oder weit über 50% weil man ja nur in den Zeiten des hohen Verbrauchs die Dieselmaschine anschalten müsste.

Hier kann man sehen, wo laut den Experten energethisch was zu holen sein soll