Die Abstimmung zum Regierungschef erfolgte erst heute. Nach 8 Stunden Debatte gestern, ging es heute Morgen weiter und am Ende kam nichts dabei heraus. Für Feijoo stimmten 172, gegen ihn 178, es gab keine Enthaltungen. Nötig waren 176, also eine absolute Mehrheit. Nun wird am Freitag nochmals abgestimmt. Dann würde dem konservativen Kandidaten eine einfache Mehrheit reichen, wobei es derzeit keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass sich irgendjemand enthalten könnte. Im Nachgang darf es dann Pedro Sanchez, der momentane Ministerpräsident versuchen. Hier würde das gleiche Prozedere gelten. Welche Verhandlungen bislang liefen, und ob sowas möglich ist, da halten sich alle bedeckt. Klappt es nicht, dann wird Anfang des Jahres neu gewählt.
Aus dem insularen Tourismusministerium erreicht uns frohe Kunde. Vor allem der Niederländer, der gerne nach La Palma kommt, dürfte da erfreut sein. Gleich zwei direkte Verbindungen mit der Transavia soll es nächsten Sommer nach La Palma von Amsterdam aus geben. Dienstag und Freitag werden als Flugtage verkündet, und damit ist das zumindest für Teile des deutschen Nordens eine Alternative um hierher zu kommen. Mit der Ankündigung der Condor aus Frankfurt für den nächsten Sommer, geht es nun vielleicht wirklich aufwärts mit der Auslastung im Sommer. Bislang war es ja immer so, dass Mai und Juni hier traditionell die schwächsten Monate waren. Diesmal war die Geschichte aber anders. Mai und Juni blieben schlecht, wie gewohnt in den Monaten Juli und August ist es dann zusätzlich zusammengebrochen. Das sagen nicht nur unsere eigenen Zahlen, insgesamt gab es in den Sommermonaten nur eine Auslastung von 30% und da sind die Hotelgäste, die man vom Festland mit dem Bono angelockt hat, schon mit eingerechnet. Etliche Restaurantbetreiber waren regelrecht entsetzt, wie wenig an potentiellen Gästen die Speisekarte studiert haben. Und schnell hat man auch eingesehen, dass man sich mit dem Vulkantourismus verzockt hat. Auch hier ist es nämlich wichtig, dass man da differenziert. Viele, die hierherkommen, machen tatsächlich die geführte Vulkanwanderung. Sie kommen aber nicht wegen dem Vulkan hierher.
Aus dem Bereich des Sports gibt es auch neue Neuigkeiten. Thema ist die Transvulcania. Diese ist nämlich terminiert und das für den 11. Mai im nächsten Jahr. Die Transvulcania wird 2024 aber nicht mehr im Rahmen der UTMB stattfinden, sondern die Inseleigene Firma SODEPAL wird sich um die Ausrichtung kümmern. Aber man sei sicher, dass, auch wenn man nun nicht mehr Teil der Weltserie ist, dennoch die größten und besten Läufer hier wieder teilnehmen werden. Im Gegenteil, man möchte den Palmeros das Rennen als „ihr Ereignis“ zurückgeben. Stimmung und Akzeptanz hätten in den letzten Jahren gelitten und die momentane Regierung sieht hierfür den Grund darin, dass man die Verantwortung an UTMB ausgelagert habe. Ob der Rückgang der lokalen Zuschauergunst der letzten Ausgaben nicht vielleicht eher damit zusammenhing, dass wir mit Covid und Vulkan ganz andere Dinge im Kopf hatten, als uns selbst dafür zu feiern, dass hier tausende von Sportlern über unsere Bergen rennen, dass kann man schwer sagen. Zudem es eben auch mittlerweile etliche Trailrunning Veranstaltungen über das Jahr verteilt auf der Insel gibt. Da hat sich bei den Einheimischen in Sachen Begeisterung auch ein Gewöhnungseffekt eingestellt. Wer nun aber entschieden hat, dass wir hier nicht mehr Teil der Weltserie sind, dass ist nicht klar. Rein sportlich bedeutet das eher einen Bedeutungsverlust, und auch wenn die Herren Politiker behaupten, dass man froh sei, wieder die Verantwortung zu haben, als man damals die erste Transvulcania abgehalten hat, war es das erklärte große Ziel in die Weltserie aufgenommen zu werden. Jetzt ist man wieder raus, und verkauft wiederum dies als Fortschritt. Jedenfalls plant man die Zeit des Rennens als einziges großes Fest zu gestalten und die schwäbische Hausfrau erinnert sich daran, dass der Berglauf, bevor er zur UTMB gekommen ist, stetig ein stattliches Minus in der öffentlichen Inselkasse hinterlassen hat.