Noch eine Woche und Fußball

Die letzten massiven Zuckungen des Sommers haben wir hier gerade. 30 Plus ist drin und die Inseln weiter im Osten haben bereits eine Wetterwarnung abbekommen. Nur La Palma und El Hierro bislang noch nicht, aber das kann ja noch werden. Die nächsten Tage soll nämlich auch noch der Wind von Osten kommen und das würde die Wetterwarnung dann zu uns tragen was am Mittwoch zumindest für die Westseite der Fall sein wird. Allerdings erwarten wir eher Calima, als Saharastaub in der Luft, was dann den Blick und die Lunge etwas eintrüben könnte. Wenn der Wind kommt, dann steigt auch immer noch die Waldbrandgefahr schlagartig an. Deshalb müssen wir nun nochmal eine Woche Vorsicht walten lassen und es ist auch gut möglich, dass in den nächsten Tagen die Wanderwege nochmal zu gemacht werden. Heute wurde schon vermeldet, dass eine Wanderin gerettet wurde, bei der ein Hitzschlag vermutet wird. Dabei ist es gar nicht so heiß, zwar deutlich über dem Schnitt, aber eben auch nicht so, wie im Hochsommer. Die Prognosen sehen aber dann auch so aus, dass sich das alles auf einem herbstlichen Level normalisieren wird. Dann habe ich es wieder geschafft und bin nichtmehr dem Spott meiner Frau und meiner Kinder ausgesetzt, weil ich mich hartnäckig weigere in einer kurzen Hose vor die Tür zu gehen.  Mein eigener Stolz steht da im Weg, und ich leide fatal weil ich gleichzeitig wohl auch noch am empfindlichsten gegen Wärme in der sozialen Bezugsgruppe bin. Kurze Hose geht aber für mein ästhetisches Empfinden nicht, und ich möchte das auch niemandem antun, dass er mich so sehen muss. Wenn ich es also zweimal im Jahr schaffe mit dem Rest an den Strand zu gehen, dann hocke ich da schwitzend in einer dunkelblauen Jeans im schwarzen Sand und maule, dass es nun aber gut sei und wir doch in Bälde wieder gehen mögen. Badehose schaffe ich aber nicht, da halte ich lieber das interfamiläre Geläster, ob meiner käsigen Beine, und die üblen Schweißattacken aus.

Mit dem Insularen Fußball sieht es so lala aus. Die 2 Viertligisten, die wir hier haben, treffen das Tor nicht. El Paso hat in 5 Partien in der Saison gerade mal 3 Tore geschossen steht aber in der Tabelle immer noch vor dem Konkurenten aus Santa Cruz. Nur aufgrund der Tatsache, dass die Abwehr gleichzeitig einen klasse Job macht, hat man nur einmal verloren, und in der Summe nun 6 Punkte. Wobei man nach dem Spiel gestern dankbar sein muss, dass man nicht verloren hat. Normalerweise geht sowas, wenn man 90 Minuten anrennt, aber den Ball nicht unterbekommt, dann schief. Die die nur verteidigen erzielen dann in der Nachspielzeit irgendein Deppentor und man wir zurecht bestraft, weil man aus 20, teilweise guten Torchancen, nichts gemacht hat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Reydel Sanchez nicht da war. Der junge Mann ist gelernter Stürmer und der hat das vor Ort gelernt und ist durch die Jugendmannschaften des Clubs gegangen und hat bis letztes Jahr die Schule oberhalb des Stadions besucht. Der ist nun aber berufen worden, weil er neben der spanischen Staatsbürgerschaft, auch noch die kubanische besitzt, ist nun kurzfristig in das Land seiner Geburt gereist, weil er für die beiden anstehenden Spiele gegen Honduras im Kader der kubanischen Nationalmannschaft steht. Das reicht für eine Zeitungsmeldung hier auf der Insel. Aber wenn man sich da dann durchgoogelt, dann findet diese Nominierung auch in der Presse von Honduras Beachtung. Von einem Legionär aus Spanien ist da die Rede, mit der sich der kubanische Gegner aufgerüstet hätte, wobei eben die anderen Kubaner, die im Ausland kicken, nicht in den sogenannten großen Fußballnationen aktiv sind. Deswegen hat der Reydel nun, zumindest für die honduranische Presse einen anderen Stellenwert, und man weiß nicht genau, ob die wissen, dass Atletico Paso nur in der vierten Liga spielt und dass es Reydel in den 4 Spielen zuvor, auf gerade mal eine Minute Einsatzzeit gebracht hat.