Arbeitslose, Feuergefahr und drohende Weihnacht

Manchmal ist weniger mehr, oder so ähnlich beziehungsweise mehr oder weniger. Wir haben auf La Palma nämlich einen Rückgang von 1,7% an Menschen auf Jobsuche. 6.319 Personen sind arbeitssuchend, und im August waren es noch 6.411. Aber das geht halt so nicht auf, alldieweil die Geschichte stehts mit den Jahreszeiten einhergeht. Relevant ist ja immer, wie es denn im September des vergangenen Jahres aussieht. Und sieh da, da waren es nur 5.940, was einem Anstieg von 6,4% entspricht. Die größte Gruppe machen dabei die Menschen über 45 Jahren aus. Mehr als 60% derer, die derzeit ohne bezahlte Beschäftigung hier auf der Insel sind, stammen aus dieser Altersgruppe. Gleichzeitig ist es aber auch beachtlich, dass der Anstieg der Jobsuchenden in der Gruppe der unter 25jährigen, mit 19,2% im Vergleich zum Vorjahr am größten war. Und die alte Leier, bei der die Eltern in das genervte, weil pupertätsgbeutelte Kind reinsingen, dass es doch was lernen soll, dass es später mal einen Job bekommt, wird dann doch wieder bestätigt. Nur 13 % der Arbeitslosen haben eine Berufsausbildung oder ein Studium. Wir machen das mit den Arbeitslosen auch eher antizyklisch zum Rest. Auf den Kanaren gibt es in der Summe nämlich einen Rückgang der Arbeitslosigkeit von satten 9,84% zum Vorjahr gesehen. Wenn wir auf La Palma da nicht dagegen gearbeitet hätten, dann wäre der Rückgang sogar zweistellig gewesen. Im Vergleich zu ganz Spanien ist der umgekehrte Trend sogar noch deutlicher. Die haben einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat (0,7%) aber einen Rückgang im Jahresvergleich von 7,46%.

Wie bereites vermutet, macht es die kanarische Regierung nun offiziell. Es gibt wieder eine Warnung wegen Feuergefahr. Es ist warm, locker über 30 Grad und es kommt noch entsprechend Wind hinzu der im Großen und Ganzen zwar mäßig sein wird, aber von einzelnen Böen begleitet sein soll. Die Warnung gilt ab heute 13:00Uhr und betrifft die Inseln El Hierro, Gomera, La Palma, Gran Canaria und Teneriffa mit Ausnahme des Gebietes von Arafo, das vom Waldbrand betroffen war, dort ist nach wie vor Alarmstufe angesagt. Die Warnung gilt jeweils ab eine Höhe von 400m. In den Zeitungen wird immer auf die Seite der Regierung verlinkt, wo es eine Art Vorsichtsprotokoll gibt. Deshalb, für Interessierte ist das hier. Generell gilt aber, dass man kein offenes Feuer haben soll, brennbares Material wegschaffen sollte und Müll schon gar nicht in den Wald werfen. Außerdem soll man seine Haustiere, im Falle eines Feuers im Blick haben, und die Geschichte, dass man einen Notfallrucksack gepackt haben soll, wird zwar genannt, das macht aber keiner, sowas heben wir uns auf, wenn es schon brennt, oder die Lava auf uns zu läuft. Aber man hat nun mal gewarnt und kann deswegen auch nicht mehr juristisch angepinkelt werden. Verrückt machen ist dennoch nicht angesagt.

Da ich nun schon Jahre nicht mehrt in Deutschland war, weiß ich gar nicht mehr, wann das mit den Schokonikoläusen denn so los geht. Ich glaube aber, dass Oktober da gar nicht unrealistisch ist. Hier auf La Palma gibt es aber erst noch das Süßzeug im Schreckenskostüm für Halloween, bevor dann der Rotkittel hier Einzug hält. Das ist generell eh etwas, das erst in den letzten Jahren so richtig aufgekommen ist, mit Lebkuchen und Dominosteinen (Zumindest die werden von mir sehnlichst jedes Jahr erwartet und nachdem man mehrmals an einem Tag 1-2 Packungen verdrückt hat, schon Anfang Dezember wieder verabscheut) und da hat die Präsenz des Lidls in Spanien sicher auch einen Anteil dran. Das Weihnachten naht erkennt man aber hier vor allem daran, dass wieder die Schinken von der Decke baumeln und der Ibericoverkäufer in Los Llanos hat mir heute erzählt, dass die Bestellungen schon im Anflug seinen und Mitte des Monats jede Menge an Schinken im Laden hängen werden. Im Supermarkt geht das dann auch wieder los. Überall gibt es luftgetrocknete Schweinebeine, die einen betörenden Duft verbreiten. Man darf aber nicht gleich kaufen sondern muss auf die Angebote warten. Wir kaufen jedes Jahr mindestens einen solchen Prügel und jedes Jahr kündige ich an, dass ich diesmal einen richtig guten Iberco kaufen würde, und Qualität und Genuss garantiert vor Preis gehen würden. Das Teil steht dann im Büro und die Tür ist geschlossen, dass die Katzen da nicht rankommen. Die geschlossene Tür gibt auch Sicherheit vor der Gier der eigenen Kinder, die das Zeug im Unverstand, ganz ohne sättigendes Brot, in die obere Nahrungsöffnung stopfen. Dieses Verhalten sorgt dann aber immer dafür, dass ich dann doch lieber einen Schinken kaufe, der etwas günstiger ist, da bin ich noch zu sehr Schwabe und tue mich schwer, Schinkenperlen vor die kindlichen Säue zu werfen. Das mit dem Schinken hat aber noch Zeit, und solange kommt auch noch keine Weihnachtsstimmung auf. Da kann der Fraper in El Paso machen was er will. Und wenn man das am 3. Oktober sieht, was da aufgefahren wird, dann wäre man über Supermarktregale voller Schokoladennikoläuse gar glücklich. Wir haben Hitzewarnung und über 30 Grad.

Das ist arg früh mit der Weihnachtdekoration
Dass die das hier mit den Schokoladenteilen zu den Festen nicht wirklich draufhaben, zeigt dieser Fund beim HiperDino aus dem April. Es werden Kit Kat-Häschen zum Verkauf angeboten