Zumindest möchte man mal anfangen

Es kommt immer darauf an, welche Zeitung man liest. Die Macher des jeweiligen Presseproduktes haben ja auch eine gewisse politische Haltung, oder, wie die ganz kritischen Geister sagen, sind finanziell von den Anzeigen gewisser Parteien abhängig, und schreiben deshalb zu deren Wohlgefallen. Man merkt das wirklich recht deutlich wer da wo steht. Dass ein großer Teil sowieso nur die Pressemitteilungen, quasi im Original, abdruckt und das nicht so kennzeichnet, ist eine andere Geschichte. Für einen kurzen Überblick gilt nun aber erstmal: „El Dia“ aus Teneriffa, die eben auch La Palma mit abdecken, ist eher rechtskonservativ, „Canarias Ahora“ ist eher leicht links, „El Time“ genießt den Ruf, als Hofberichterstatter der Colición Canaria und wenn man rausfindet, wer hinter der neuen insularen Internetzeitung „El Periodico de La Palma“ steht, dann versteht man auch, dass dort bislang recht wenig kommerzielle Anzeigen zu finden sind. Der Macher der Zeitung ist nämlich Filipe Ramos, langjähriger Abgeordneter der Izquierda Unida im Rathaus von Los Llanos. Dass die Hartlinken weniger Geld aus der Wirtschaft erhalten ist ja relativ klar. Wenn man das aber betrachtet, dann versteht man, warum eine Zeitung die Meldung als Überschrift hat, eine andere aber das gar nicht bringt, dafür eine andere Geschichte veröffentlicht und wenn man drüber nachdenkt, dann findet man einen Zusammenhang der beiden Geschichten, ohne dass das jeweils so benannt wurde. So titelt El Time, dass wir sehr nah am Neubau der LP2 zwischen El Paso und Las Manchas seien. Noch in diesem Jahr soll es los gehen. Man habe sämtliche Optionen geprüft. Und die ersten fünf verworfen. Erst die sechste sei nun der große Wurf und alle Beteiligten meinen, dass das klappen sollte. Von nur 2 Kilometern Strecke ist die Rede, bei einer maximalen Steigung von 4% .  Man komme auch komplett an dem Gebiet, dass von hohem wissenschaftlichem Interesse sei, vorbei, und wie beim Vorbild weiter unten, also Las Norias – La Laguna plane man auch eine komplette Versorgungsinfrastruktur zu legen. Damit man das ewige Geplänkel mit der Ausschreibung überbrücken kann, mogelt man das Projekt in die Gesamtplanung der LP2-Renovierung mit rein, schließlich hat man da nun große Eile. Die, die den Auftrag haben, bauen aber gefühlt seit Menschengedenken an der LP2. Ob das dann im ganzen Schneller gehen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sei alles geregelt und man macht sich nun ans Werk. Über die Straße als solches berichtet El Periodico de La Palma nicht. Aber die Zeitung zitiert aus einem Radiointerview von Itahiza Domínguez, dem neuen Direktor des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) auf den Kanarischen Inseln. Der mahnte nämlich zur Vorsicht, auch im Gebiet der Strecke Las Norias – La Laguna, und sieht beim Bau auf frischem Lavagestein gewisse Risiken. „Diese Lavaströme ziehen sich zusammen, weil das darunter liegende Material abkühlt, und es ist möglich, dass dies auch bei den gebauten Straßen der Fall ist, die an einigen Stellen zu sinken beginnen, an anderen aber nicht so stark„, wird er zitiert und auch beim Bau von Häusern solle man sehr vorsichtig sein. Laut Itahiza Domínguez könne es keine Verallgemeinerung geben. Was an einer Stelle funktioniert, muss an andere nicht klappen, vor allem, weil es im oberen Bereich noch ungleich heißer sein, als weiter unten. Wir würden uns immer noch im Nacheruptionsprozess befinden, und dieser würde das komplette Vulkangebäude und die gesamte neue Lavafläche betreffen und eben nicht nur den Ausgasungsprozess in Puerto Naos und La Bombilla. Wenn man nun ehrlich ist, dann widersprechen sich die beiden Artikel gar nicht. Schließlich wird bei El Time nur der geplante Baubeginn verkündet und nicht wann man fertig zu sein gedenkt. Einmal denkt man aber, dass das flott gehen wird, und einmal denkt man, dass das noch gewaltige Probleme mit sich bringen kann. Einmal wirken die Entscheidungsträger entschlossen, weil sie das Projekt mutig angehen, einmal bescheuert, weil die Wissenschaft doch warnt.