Vor einigen Monaten linste das Real Decreto 933 / 2021 um die Ecke. Eigentlich ist das schonälter, also aus dem Jahr 2021, wie ja schon im Namen steckt, aber gar niemand hat darauf geachtet. Anfang Mai dieses Jahres bin ich darauf gestoßen und habe darüber geschrieben. Nachlesen lässt sich das hier. Das Gespräch mit dem Steuerberater habe ich auch gesucht, der war auch recht überrumpelt und wusste gar nichts von der Idee. Mittlerweile ist es aber so, dass die verlängerte Frist sich wieder dem Ende neigt, und die Informationen fließen nicht. Verlängert wurde die Geschichte auch, weil die Sache mit dem Datenschutz echt heikel ist. Da werden Daten abgefragt, die es wirklich in sich haben. Nicht nur Name und Anschrift der Gäste, auch deren E.-Mail-Adresse und Telefonnummer, und bei Überweisung sogar die Bankdaten, werden da verlangt. Und das geht halt irgendwie nicht, auch weil die EU-Bestimmungen in Sachen Datenschutz, da nicht mitmachen würden. Ergo gab es dann die Fristverlängerung, damit die Spanier da prüfen können, wie man das auf legale Füße stellen kann. Gleichzeitig haben die Reisebüros auch noch mal in Brüssel angerufen und denen mitgeteilt, was da so an Daten krakenmäßig gesammelt werden soll. Und das wird wohl mittlerweile geprüft. Die Galgenfrist, die uns da gewährt wurde, geht nun erstmal bis Ende Januar 2024. Allerdings ist es bereits möglich, dass man die Daten vollumfänglich aufnimmt und eben an die Behörden weiterleitet. Verpflichtend ist derzeit nur die Geschichte mit der Guardia Civil, also etwas was es schon lange gibt. Hierbei wird folgendes aufgenommen: Name, Vorname, Ausweisnummer, Geburtsdatum, Geschlecht, Ausstellungsdatum und Art des Ausweisdokumentes und der Tag des Einzuges. Diese Daten werden auf Papier gesammelt und auch 5 Jahre aufbewahrt, nachdem sie digital an die Guardia Civil geschickt wurden. Die neue Regelung verlangt nun aber ein digitales Register, sowohl der Hauseigentümer, als auch der Vermittler. Was bedeuten würde, dass ein findiger Hacker mir nichts dir nichts an die Daten rankommen könnte und der Hausbesitzer, der die Daten auf seinem Laptop speichern muss, da die Verantwortung trägt. Wie erwähnt, wir reden nun auch von Adressdaten, Kontaktdaten und Kontoverbindungen. Dasselbe passiert dann auch nochmals bei der Autovermietung, und sollte das Fahrzeug über GPS verfügen, dann hat der Staat während Ihres La Palma-Aufenthalts darauf Zugriff. Das betrifft ja nicht nur La Palma oder die Kanaren, die Geschichte kommt aus Madrid und gilt damit für ganz Spanien. Wenn man aber nun mitbekommt, dass die Frist verlängert wurde, die ganze Geschichte in Brüssel auf EU-Ebene auf den Tisch kommt, und bislang keine verbindlichen neuen Informationen vorliegen, muss man da erstmal weiter abwarten. Wenn aber Vertreter der Guardia Civil und auch der Policia Local sagen, dass man das mit den Daten lieber noch lassen soll, weil man sich, sollte man sich an das Dekret halten, eher strafbar machen könnte (Datenschutz), dann hofft man, dass die Geschichte so nicht kommen wird. Gleichwohl sind mittlerweile einige Softwareunternehmer dabei, einem das passende Tool zu verkaufen. Als Vermittler von Ferienhäusern kam da bei uns schon die ein oder andere Mail an. Die Verunsicherung ist gerade jedenfalls gewaltig, auch weil da natürlich in dem Gesetz gleich mit heftigen Strafen gedroht wird. Schwierig ist bei der ganzen Geschichte aber auch, dass die meisten Leute das ja gar nicht wissen. Etliche Hotels nehmen schon bereitwillig die geforderten Daten auf, und man schreibt das vielleicht irgendwo auf der Website ins Kleingedruckte. Vielleicht hat man da rein formal seine Pflichten dann erfüllt, aber bei so heiklen Geschichten wäre vielleicht auch eine offensivere Information gegenüber den Gästen angebracht.
Nun aber noch etwas Erfreuliches für Heute Abend: Wer sich gerade auf den westlichen Kanareninseln aufhält, der kann, wenn er ab 19:25 Uhr den Blick nach Westen richtet, eine partielle Sonnenfinsternis erblicken. Viel wird nicht verdeckt sein, so wird vermeldet, aber gut erkennbar. Hilfreich ist in dem Fall auch, dass die Sonne schon wenige Minuten später verschwinden wird. Zwar lässt das dann nur wenig Zeit zum Schauen, aber man kann eben auch direkt hinblicken, ohne komplett geblendet zu sein.