Halloween nach „El Paso Art“ und derbes Tor

Nun ist wieder Ende Oktober und die Kinder bereiten sich vor. Halloween ist angesagt. Die Älteren, ganz ohne diesen Brauch aufgewachsen tun sich schwer und feiern höchstens noch Allerheiligen, falls sie denn katholischgläubisch sein sollten. Den kleinen Rackern ist das aber völlig egal und man ist in Gedanken schon dabei sich die Taschen mit Süßkram zu befüllen. In El Paso müht man sich, termingerecht zum weltweiten Zwangsgegrusel, eine eigene Identität aufzubauen. Hier kommt nun die 5 Ausgabe der „Semana del alma de Tacande“ zum zum Tragen. Eine eigene Horrortradition/-Legende ist vorhanden und wird kurzerhand mit dem allgemeinen Halloweenfeierlichkeiten in einen Topf gepackt. Einmal kräftig den Hexenrührlöffel geschwungen und zack haben wir hier unser eigenes Ding. Aber eigentlich und da ist man mit der Halloweentradition im Rest von Europa. Der Kommerz steht im Mittelpunkt. Hinter der Alma de Tacande Woche steckt nämlich nicht nur der das Rathaus, sondern auch der der Unternehmerverband „El Paso Crece“. Deshalb fängt die Woche auch schon heute an, obwohl erst ab Donnerstag wirkliches Programm ist. Ab heute kann man aber Einkaufen gehen oder Wahlweise auch Essen gehen. Wenn man dann mindestens einen Kassenzettel von 20 € zusammenbekommt, dann geht man damit ins Büro des Unternehmerverbands und holt sich eine Eintrittskarte für das Horrorhaus (allerdings nur bis alle Karten weg sind). Karten kaufen geht nicht, man muss konsumieren. Und natürlich funktioniert der Anreiz und mein Sohnemann motiviert mich bereits zum Kauf von neuen Schuhen für seine kleine Schwester, oder möchte einfach in die Americano oder zu Chito zum Arepa essen. Weil das Monterey-Hotel nun abgebaggert ist, wird das Casa de Terror am nächsten Dienstag in die Casa de la Cultura verlegt. Für die Kinder ist das der Höhepunkt, allerdings darf man da erst mit 12 Jahren alleine rein, was bei zwei Kindern und einem Erwachsenen einen Mindestkonsum von € 60,- bedeuten würde. Einen wirklichen Höhepunkt gibt es aber tatsächlich und das hat dann direkt mit der eigenen Geschichte hier in El Paso zu tun. Letztes Jahr sind wir da familiär hingegangen und das war wirklich recht spannend. Am 28 Oktober um 21 Uhr gibt es wieder eine Exkursion zum Alma de Tacande. Dor bekommt man dann, bei Dämmerung und Nacht, die Geschichte und den geschichtlichen Hintergrund der Legende erzählt. Das Ganze kostet nichts und man kann sich hier anmelden, sollte aber der spanischen Sprache mächtig sein, sonst kann man auch gleich alleine spazieren gehen.

Ansonsten war am Wochenende Fußball auf der Insel. Dieses Jahr spielen tatsächlich zwei Mannschaften aus La Palma in der Segunda RFEF, der vierten spanischen Liga, die am ehesten mit der deutschen Regionalliga vergleichbar ist. Und am Wochenende war dann Derby, zu allerersten Mal auf diesem sportlichen Niveau, was dafür sorgte, dass nahezu alle insularen Medien gestern Abend mit dem Ergebnis der Partie aufgemacht haben. Für die sportliche Bedeutung waren, mit gerade mal 1.500 Zuschauern, recht wenig Leute da. Verglichen mit der gleichen Partie vor einigen Jahren, noch eine Spielklasse darunter, ist das keine tolle Bilanz. Da waren es rund 1.000 Zuschauer mehr. Am Wetter hat es nicht gelegen. Strahlender Sonnenschein in Mirca. Allerdings war es für beide Mannschaften gewissermaßen ein Auswärtsspiel. Die Hauptstädter von Mensajero warten immer noch, dass der neue Kunstrasenplatz in ihrem eigenen Stadion, fertig gestellt wird. Und das inseleigene Stadion „Miraflores“ ist mit seiner Leichtathletikbahn auch nicht sonderlich attraktiv und die Parkplatzsituation ist wirklich verheerend, wie wir, obwohl eine Stunde vor Anpfiff dort, feststellen mussten. Die Busverbindungen sind am Wochenende auch eher unterirdisch und dann läuft es bei Mensajero gerade auch sportlich nicht besonders. Ein attraktives Spiel war es dann auch nicht. In der ersten Halbzeit war Mensajero in Sachen Ballbesitz dominierend, hatte aber nur einen Torabschluss und der war auch noch recht kläglich. El Paso schoss auch nur einmal auf das generische Tor. Das aber aus über 40 Metern und mit Erfolg. Nach der Balleroberung Höhe Mittellinie hat Menudo in der 45. Minute, statt den Konter auszuspielen, einfach draufgehalten, weil der Torwart gar so weit draußen stand (Hier gehts zum Video). In der zweiten Halbzeit gab es dann Derbygerecht noch zwei Platzverweise, wegen groben Foulspiels und einer Ringereinlage. Mit einem Elfmeter in Minute 97 hat dann Atletico Paso mit dem 2:0 den Deckel drauf gemacht und wir haben uns direkt auf 20 Minuten Fußmarsch begeben, um dem Verkehrschaos zu entfliehen. Atletico Paso ist nun, mit 13 Punken aus 8 Spielen auf Tabellenplatz 5, CD Mensajero mit 5 Punken auf Platz 18. Allerdings haben die, auf den rettenden Platz 12 (es steigen tatsächlich 5 ab und einer geht in die Relegation) nur 3 Punkte Rückstand.