Der kanarische Präsident und Parteichef der Coalicion Canaria hatte gestern ein Gespräch mit dem Spanischen Finanzministerium. Da steht nämlich noch Geld aus, Schlappe 100 Millionen Moneten zum Wiederaufbau von La Palma sind da augelobt, bislang aber noch nicht überwiesen. Klar, dass man das Geld nun haben möchte, aber die in Madrid, die plagen gerade ja ganz andere Sorgen. Schließlich ist man gerade immer noch dabei, eine neue Regierung zusammen zu basteln und eifrig in den Verhandlungen mit den katalanischen Separatisten. Die von der CC haben sich kurz nach der Wahl den Rechtskonservativen der PP und den Radikalen von VOX, zwecks Regierungsbildung an den Hals geworfen und haben eine kanarische Agenda verhandelt, die eben unter Anderem beinhaltet hat, dass Madrid die 100 Millionen zwar berappt, aber keinerlei Mitspracherecht hat, wie das Geld verwendet wird. Um an den Trog der Macht zu kommen, hat die PP das alles durchgewunken, aber am es am Ende eben nicht geschafft, da eine Mehrheit zum Regieren zu bilden. Die CC hat es sich mit anderen kleinen Regionalparteien ordentlich verscherzt, weil sie bereit waren mit VOX zusammen zu arbeiten, die eigentlich stehts sämtliche Interessen der Regionen abbügeln. Lange war nun die Frage, ob man nun auch Pedro Sanchez und die PSOE bei der Regierungsbildung unterstützen würde, und ziemlich schnell hieß es dann von den Inseln, dass das klar gehen würde, wenn man die „kanarische Agenda“ bewilligt bekommen würde. Ob die PSOE nun tatsächlich auf die eine Stimme der CC angewiesen ist, ist derzeit eher unwahrscheinlich, aber man bekommt auch nicht wirklich mit, wie der Stand der Verhandlungen mit den Katalanen gerade ist. Die 100 Millionen, vielmehr deren Verwendung, ist aber nun von der CC zur Verhandlungsmasse gemacht worden, und damit sicher auch ein Grund dafür, dass die Kohle noch nicht überwiesen wurde. Das Geld wurde ursprünglich unter der Prämisse des Mitspracherechts bei der Verwendung bewilligt, und wer nun komische Gedanken dabei hat, dass die lokalen Herrscher da nun ganz alleine entscheiden wollen, der ist vielleicht sogar auf dem richtigen Weg. Nun kommt nämlich wieder der fehlende Plan ins Spiel. Der „PIOLP“ also der „Plan insular de ordenacion“ ist nämlich nicht mehr abrufbar. Man überarbeite die Seite sagt man, das aber nun schon seit Tagen, und im Normalfall kann man die neue Ansicht ja einfach drüber laden, wenn man die zuvor offline gebastelt hat. Es gibt also gar keinen plausiblen Grund, dass der Plan nicht mehr abrufbar ist, außer da sind Stümper am Werk, oder aber, man möchte gar nicht, dass irgendjemand den Plan einsieht. In dem Plan steckt nämlich immer noch der Sprengstoff der abgewandelten, ortsumfahrenden Autobahn um El Paso rum. Da hat der Inselpräsident nämlich verkündet, dass man das Ding nun bauen würde, weil da nämlich Madrid dafür bezahlt. Man argumentiert nämlich, dass die vom Vulkan abgeschnittenen Gebiete durch die neue Strecke eine bessere Anbindung haben würden. Allerdings verrät ein Blick auf den Plan, dass das ausgemachter Blödsinn ist oder gar eine dreiste Lüge. Die Streckenführung kommt nämlich nicht im Ansatz in Berührung mit der Lava oder abgeschnittenen Gebieten, sondern verläuft komplett nördlich des Vulkans. Diese Umgehung ist ja schon viele Jahre alt und stammt aus einer Zeit, in der man noch an grenzenloses Wachstum geglaubt hat, und man wollte eine Verbindung schaffen, bei der es möglich ist, von Hafen zu Hafen zu gelangen, ohne durch einen Ort zu fahren. Beim ursprünglichen Projekt ging es auch nicht um die Entlastung der Anwohner, sondern um die schnelle Verbindung. Dass eine Durchfahrung von Los Llanos entsprechend dauert, war immer klar, auch in den engen Gassen von Tazacorte ist da tatsächlich ein Gewinn drin. Realistisch kann man in El Paso aber maximal 3 Minuten rausholen und das eben nur, wenn die einzige Ampel gerade auf „Rot“ gesprungen ist. Deswegen, und weil sich die Bevölkerung auch mit einer Bürgerinitiative gewehrt hat, war das kein Thema mehr, obwohl es noch irgendwie im alten Plan verzeichnet war. Wenn man sich den Spaß aber nun aus Madrid bezahlen lassen kann, dann werden aber die Karten nochmals neu gemischt. Man muss aber, wenn man gerade schon am verhandeln ist, auch aufpassen, dass die, die das bezahlen sollen, nicht mit der Nase darauf gestoßen werden, dass man da was Komisches plant.