Zoff bei PEINPAL

Unsere wissenschaftliche Verwaltungskommission des Postvulkanismus PEINPAL hat gerade ein internes Problem. Neben den Wissenschaftlern, hat man da auch noch den Inselpräsidenen und Vertreter der Gesundheitsbehörden sitzen, die sich Gedanken darüber machen, wie es denn weitergehen soll. Vorn allem die Situation von Puerto Naos und Bombilla wird da besprochen, und die Wissenschaftler von INVOLCAN, IGN (Instituto Geográfico Nacional) und IGME (Instituto Geologio y Minero de España) sind da als fachliche Beratung anwesend. Die Entscheidungsgewalt liegt am Ende aber jeweils bei der Politik. Nun haben aber die drei wissenschaftlichen Institute, die sich zwar respektieren, aber, weil man sich stehts auch um Fördergelder zankt, nicht wirklich grün sind, kollektiv dazu entschlossen bei der letzten PEINPAL-Sitzung nicht mit zu machen, weil das Beratungsgremium von Seiten der Politik erweitert wurde. Da dürfen nun auch zwei Leute mitmachen, die in der Vergangenheit eine Position eingenommen haben, die der, der aktiven Wissenschaftler stark gegenübersteht. Zum einen ist da Aldo Brito, von der Universität von La Laguna. Der Arzt ist der Ansicht, dass das CO2 gar nicht so schlimm sei und hat das auch mehrfach öffentlich kundgetan, steht damit aber relativ alleine da und ist gleichzeitig bei denen, die bei der Schließung eine Art Verschwörung wittern, äußerst beliebt. Der andere Name, der da sauer aufstößt ist Francisco Rodríguez Pulido und dürfte auch der Hauptgrund für den Protest sein. Dabei handelt es sich um einen pensionierten Gymnasiallehrer, der Chemie und Pädagogik studiert hat. Der Name wurde auch von IGN, IGNE und INVOLCAN als Grund für das vorrübergehende Fernbleiben genannt. Pulido gehört nämlich nicht nur zu den Zweiflern der CO2-Gefahr, sondern ist gleichzeitig auch noch Vorsitzender der Betroffenenorganisation „Tierra Bonita“. Das wirklich pikante dabei ist nun nicht nur die unterstellte Parteinähe zur neuen Regierung, sondern die Tatsache, dass Tierra Bonita die drei wissenschaftlichen Institute kollektiv verklagt hat, weil man denen unterstellt, dass die so ziemlich alles falsch gemacht hätten. Die Vereinigung hofft mit der Klage auf monetären Schadensersatz. Unabhängig davon stehen dann aber eben auch Äußerungen bei Veranstaltungen im Raum, die nur auf Angriff und Kritik ausgerichtet sind. Innerhalb von Tierra Bonita gibt es nicht wenige, die die gesamte wissenschaftliche Arbeit in Puerto Naos und Bombilla als reine erfundene Sache bezeichnen. Die Wissenschaft würde so nur versuchen Gelder zu requirieren. Man kann nun natürlich sagen, dass es prinzipiell gut ist, dass auch andere Stimmen gehört werden und auch in einem solchen Gremium vertreten sind. Allerdings beziehen sich die gemessenen Werte eben auf internationale Standarts, die von ganz wenigen Wissenschaftlern angezweifelt werden. Ich selber verstehe da nicht viel, und bin, obwohl mir Minderheitenmeinungen sehr am Herzen liegen auch eher etwas skeptisch. Einen Arzt, der Corona geleugnet hat, holt man sich ja auch nicht unbedingt in ein wissenschaftliches Beratungsgremium um mit der Pandemie umzugehen. Gleichzeitig können wir ja hier nicht die weltweiten neuen Standarts in Sachen CO2-Belastung definieren, sondern die Aufgabe besteht darin, wie man mit den vorhandenen Werten umgeht, für die der allergrößte Teil der internationalen Wissenschaft die entsprechenden Standarts festgelegt hat. Dennoch kann ich als Leie die Haltung von Herrn Brito als eine Meinung annehmen, glaube aber, dass eine Grundsatzdiskussion in Sachen CO2 in diesem Zusammenhang nicht zielführend und auch nicht möglich ist. Francisco Rodríguez Pulido dagegen ist gar kein Fachmann. Er hat zwar vor vielen Jahren Chemie studiert, aber nur um das schulisch zu unterrichten. Er ist damit kein aktiver Wissenschaftler. Gleichzeitig ist er aber auch ein Wahlversprechen, das nun eingelöst wird. Den Vorsitz von PEINPAL hat nämlich der Inselpräsident. Und damit ist die Institution eben auch ein Politikum. Die Masche der CC vor den Wahlen war es, die populistischen Forderungen der Betroffenenorganisationen lautstark zu unterstützen. So z.B., dass man Puerto Naos so schnell wie irgend möglich aufmachen soll. Man hat die Ex-Regierung vor sich hergetrieben und denen Untätigkeit vorgeworfen. Mittlerweile schimpfen die alten Regierenden über die neuen und erzählen, was da alles falsch läuft. Vielleich wäre es ganz gut, wenn man die Politik da einfach mal komplett rausnehmen würde. Aber der Umgang mit den Vulkanfolgen ist eben das große Politikum auf La Palma. Wer da in der Verantwortung ist, macht sich natürlich angreifbar, weil er die Verantwortung für alles abbekommt was nicht richtig funktioniert. Man kann da eigentlich nur verlieren. Der Sache fernbleiben und abzugeben geht aber auch nicht. Als Inselpräsident muss man schließlich in erster Frontlinie stehen und sich als Macher präsentieren. Alles andere würde nach Wegducken aussehen.