Ende im Riachuelo in Sicht oder auch nicht

Gestern Abend hat die Bürgerplattform la Graja in die Casa de la Cultura von El Paso geladen, um über den Stand der Dinge in Sachen Asphaltwerk und generell der Tätigkeit des Betreibers da oben zu berichten. Zum Verständnis der ganzen Angelegenheit muss man folgenden Sachverhalt kennen. Dort oben wird nämlich schon seit Mitte der 90er Jahre Kies abgebaut, und deshalb ist da das entsprechende große Loch auch entstanden. Das Gelände gehört der Gemeinde und man erzielt da natürlich auch eine Pacht, wobei auf Nachfrage gestern, die Gemeindevertreter keine Aussage machen konnten, wieviel das denn ist. Wobei das vielleicht auch eine Nebensache ist. Der Betreiber hat nämlich die Lizenz dort Kies abzutragen, den wir alle brauchen. Wer in den letzten 20 -30 Jahren in El Paso gebaut hat, der hat den Kies, der in den Zement mit Kies von dort angerührt. Wenn man nun die Feinheiten der Geschichte betrachtet, dann wirft das aber Fragen auf. Die durften maximal 25 Meter tief graben, haben aber vor Jahren bereits 40m erreicht. Generell muss man da auch stetig renaturieren, aber da hat der Betreiber gemeint, dass es gut möglich sei, dass man in Zukunft ein Wasserbecken benötigen würde, und da sei sein Loch ja ganz hilfreich. Nichts desto trotz hat man ihm aber klar gesagt, dass 40m zu viel sind und er das bitte wieder Rückbauen soll. Hierfür gibt es klare Vorgaben für das Material. Gerne nimmt man da Bauschutt, der aber sortiert sein muss. Steine gehen, auch Zement, Plastik, Matratzen oder gar Asphaltreste sind da aber nicht gewollt. Wenn man aber da Material abgeliefert hat, dann hat man denen Geld gegeben und die haben es dann versenkt. Allerdings eben auch mit massig Zeug, dass da nicht rein darf, was aber von den Vertretern der Plattform La Graja sauber fotografisch dokumentiert wurde. Das hat man auch angezeigt, sowohl bei der Polizei als auch bei der Gemeinde, aber passiert ist da nichts. Als nun die Idee aufkam, dass da auch noch ein Asphaltwerk dazu gebaut werden soll, ist die Bürgerplattform massiv an die Öffentlichkeit gegangen und auf einmal passiert das was. Unabhängig davon, dass man sich einen Anwalt genommen hat, und versucht die gesamte Aktivität lahm zu legen, arbeitet nun sogar die Gemeinde mit. Der Vertrag ließe nämlich zu, dass der Eigentümer, also die Gemeinde, die Schließung beantragt, wenn genügend Vorlauf gegeben ist. Omar Hernandez, Consejal für Sport, Tourismus und Umwelt hat das gestern auf der Bühne verkündet, momentan fehle aber noch die richtige Formulierung um das entsprechend rechtssicher zu machen. Dass die Gemeinde nun mit der Bürgerinitiative zusammenarbeitet, ist irgendwie verwunderlich, Die waren die letzten 2 Legislaturperioden bereits mit absoluter Mehrheit am Ruder und haben selbst auf die Anzeigen, die erstattet wurden nicht reagiert. Omar ist da sicher auch eher der arme Tropf, der sich nun vorne hinstellen muss, und dafür rechtfertigen soll, warum unter Sergio Rodriguez, da nie was passiert sei. Der ist aber nun im Cabildo und nun wird die Gemeinde aktiv. Am Ende hat er erklärt, dass es dazu nichts zu sagen gäbe und er sich auch nicht für andere rechtfertigen könne, wichtig sei nunmehr nur, dass man das nun angehen würde. Ob das nun der Personalwechsel an der Spitze des Rathauses war, oder ob man sich, ob des lauten und zahlreichen Protestes in opportunistischer Manier auf die vermeintlich richtige Seite geschlagen hat, kann man nicht wirklich sagen. Momentan sieht es aber so gar nicht nach Asphaltwerk aus, aber die Erfahrung zeigt eben auch, dass die Politik da ganz schnell wieder umschwenkt. Wenn also die Kündigung des Pachtvertrages nicht ganz sauber formuliert sein sollte, was natürlich nur ganz aus Versehen passieren kann, dann können die am Ende gar nichts dafür, wenn dort einfach weitergemacht wird. Deswegen ist es eben gut, dass auch die Plattform an sich einen Anwalt hat und dieser erklärte, ohne Namen zu nennen, dass man auch in letzter Instanz gegen die politischen Funktionäre klagen möchte.