„La Voz de La Palma“ und “TV-La Palma.com” sind eher Randnotitzblätter in der digitalen und regionalen Nachrichtenwelt. Nicht inhaltlich, sondern was die Leserschaft angeht. „Canarias Ahora“, „el apuron“ und „eltime“ werden einfach häufiger geklickt und dienen deshalb erheblich mehr Palmeros als Nachrichtenquelle. Die beiden oben genannte haben nun, im Gegensatz zu den Platzhirschen eine Erklärung der Plataforma La Graja, also die Bürgerplattform, die sich gegen das geplante Asphaltwerk und die übrigen industriellen Aktivitäten da oben beim Riachuelo wenden, veröffentlicht. Und die Geschichte hat es in sich, obwohl aber da gleichzeitig einige Fragen offen bleiben. Man zeigt sich nämlich öffentlich erstaunt darüber, dass man als Bürgerinitiative von Seiten des Inselpräsidenten angegriffen werde. Dieser habe den Aktivisten nämlich öffentlich bezichtigt, die Unwahrheit zu sagen, und einen bestimmten Unternehmer in Misskredit bringen zu wollen, dass alles mit der Motivation, politischen Schaden anzurichten. Bevor man nun aber auf den Inhalt des angeblich gesagten eingeht, muss man festhalten, dass von Seiten der Bürgerplattform keine Quellen für die angeblichen Äußerungen des Inselpräsidenten angegeben werden und diese bei einer kurzen Suche im Netz auch so nicht direkt zu finden waren. Inhaltlich ist das aber das ganz dicke Brett. Wohlgemerkt geht es nicht nur um das Asphaltwerk, sondern um die generelle Tätigkeit dieser Art im Gebiet des Riachuelo. Da wurde ein Loch in den Boden gebaggert, etliche Meter tiefer als genehmigt und die Renaturalisierung, also das wieder auffüllen des Loches, das angeordnet wurde, soll, zumindest gibt es da Bilder die dies zu belegen scheinen, mit ungetrenntem Bauschutt geschehen sein, was ein amtlichen Umweltvergehen wäre. Die Bürgerplattform hat da Filme und Fotos gemacht und die Geschichte zur Anzeige gebracht. Selbst das Rathaus von El Paso, dass in der Vergangenheit eher durch Untätigkeit glänzte, hat sich bei der letzten Versammlung auf die Seite derer gestellt, die den Laden, Aufgrund der mangelnden Umweltverträglichkeit nun dicht machen wollen. Der Stadtrat für Umwelt, Omar Hernandez war auf der Bühne, hat regelmäßig Rückfragen an seine Juristin, die im Publikum saß, gehabt und hat versichert, dass man versuchen werde, das umweltschädliche Treiben zu beenden. Pikant in dem Zusammenhang war das Rumgedruckste auf die Frage, warum das alles erst jetzt geschehe, wo man mit der Coalición Canaria doch seit 2 Legislaturperioden das Rathaus von El Paso doch in der politischen Hand gehabt habe. „Wichtig sei ja nur, dass man nun aktiv werde“, hieß es da etwas zerknirscht, und man konnte da irgendwie raushören, dass die Untätigkeit wohl am ehemaligen Chef des Rathauses und jetzigen Inselpräsidenten, Sergio Rodriguez, gelegen haben könnte, was man aber aus reiner Parteipolitik nicht laut sagen könnte. Eben jenem Sergio, dem die Bürgerinitiative nun öffentlich mitteilt, dass man gar nicht erfreut darüber sei, dass er da gegen die Aktionen, die gegen das Asphaltwerk gerichtet sind, so wettert. Da verwehrt man sich ausdrücklich dagegen und ist der Ansicht, dass es vielmehr eher eine Frechheit sei, dass sie als Bürger und Anwohner dafür verantwortlich seien, dass die potentiellen Umweltdelikte überwacht und dokumentiert werden. In der Amtszeit von Sergio als Bürgermeister sei da nämlich rein gar nichts passiert, und der einzige schrifliche Kontakt, seitens des Bürgermeisters mit der Betreiberfirma „Áridos El Riachuelo“ sei die Bitte gewesen, dass man das von der Gemeinde verpachtete Gelände für eine Sportveranstaltung nutzen dürfe. Der Mann und Investor, der da hinter „Áridos El Riachuelo“ steckt, macht übrigens nicht nur in Baustoffen, wie Kies und Asphalt, sondern ist auch der Eigentümer von SPAR La Palma und man sagt ihm eine gehörige informelle politische Macht nach, weil da Gelder für Wahlkämpfe fließen sollen. Wenn das also so ist, dass der Inselpräsident und damaligen Bürgermeister von El Paso, dem Herrn Investor da nichts Böses will, und gleichzeitig nun das Rathaus von El Paso öffentlich dafür eintritt, dass das industrielle Treiben, am Eingang zur Caldera ein Ende hat, dann gibt das vielleicht parteiinternen Ärger, oder und das befürchten manche eben auch, die Bürger bekommen ein Schmierentheater präsentiert, und in Wirklichkeit will man gar nicht, dass das aufhört. Die Enttäuschung über die Partei wäre sicher gering, weil die Erwartungshaltung da mittlerweile recht gering ist. Allerdings ist der Stadtrat für Umwelt, Omar einer, dem man so ein Gebaren nicht zutrauen würde