Meine Frau schimpft mich

Ja wirklich, die meint, dass ich derzeit zu negativ sei, in dem was ich schreibe. Das Problem ist aber, dass positiv gerade nicht wirklich was passiert. Das nun überall die Lämpchen angehen und man für eine weihnachtliche Stimmung sorgt, das mag ja sein, aber besonders ist das auch nicht, und wenn ich dann dann denke, dass die in El Paso, zum Anschalten der Lichter tatsächlich Bengalos auf dem Rathausdach gezündet haben, dann schüttelt es mich schon wieder. Gut, vielleicht hängt das damit zusammen, dass unser Bürgermeister mal Profifußballer war. Aber in Wirklichkeit geht es dann doch eher darum, dass die neuen zuständigen auf Teufel komm raus zeigen müssen oder wollen, dass sie zum Vorjahr noch mal eine Schippe drauflegen können und ihre Anstellung im Rathaus somit eine Rechtfertigung erhält. Dass außerhalb des Zentrums jede zweite angebrachte Weihnachtsleuchte nicht funktioniert, ist da nicht so wichtig. Am Tag sieht es gut aus und bei Nacht merkt es kaum einer, weil es ja dunkel ist. Generell versuchen meine Frau und ich gerade alles was nicht funktioniert dem Eloy, also unserem neuen Bürgermeister, in die Schuhe zu schieben. Wenn es vor dem Rathaus aus dem Gulli riecht, dann ist das die Schuld von Eloy, wenn die Ampel kaputt ist, dann ist das die Schuld von Eloy, und wenn die Mülleimer überlaufen, dann sowieso. Tatsächlich ist es nämlich so, dass das zu Zeiten von Sergio, der der nun Inselpräsident ist, sehr wohl lief. Aber der hatte ja auch noch Ambitionen weiter zu kommen, da muss man ja dann engagierter auftreten. Das mit dem Engagement nimmt der immer noch ernst, schließlich kommt nach dem Inselpräsidenten der Kanarenpräsident. Momentan versucht er gerade Puerto Naos und Bombilla zu eröffnen und hat uns gestern ja versprochen, dass er am Freitag dann erzählen wird, dass es alsbald losgehen könne mit der Wiederaufvolkung der beiden Küstenorte. Von wenigen Tagen war da die Rede, und etliche freuen sich gerade ganz dolle, dass es endlich soweit sein wird. Die Frage ist aber, ob der Sergio für sein Weihnachtswahlgeschenk da die Messdaten von INVOLCAN und dem IGN mit eingerechnet hat. Viel berichtet wurde in der letzten Zeit nicht wirklich, wie es denn gerade aussieht. Nun gibt es aber Journalisten, die sich darum kümmern, und, da hier die Presse generell in die ein oder andere Richtung politisch gefärbt ist, macht den Job in dem Fall einer, der gar keine Angst hat. Filipe Ramos der Herausgeber von „elperiodicodelapalma“ kommt selber aus der Politik und hat sich da immer ganz weit links bewegt. Soweit links, dass er nicht damit rechnen muss, dass auch nur irgendeine Regierung bei Ihm Anzeigen schalten wird um seine Zeitung am Leben zu halten. Das gibt dann gewisse Freiheiten entsprechend zu berichten. Und so hat der sich die frei zugänglichen Daten angeschaut und siehe da, in der vergangenen Woche sah das CO2-technisch da unten am Wasser gar nicht mal so gut aus. Höchstwerte im Freien von 120.000ppm und einen Schnitt von 6.000 ppm. Bei 5.000 geht spätestens der Alarm los, und die Leute, die man jetzt reinlassen will, müssten wieder raus. In den Innenräumen, vor allem im Erdgeschoss sind die Werte meist, aufgrund der mangelnden Luftzirkulation, entsprechend noch höher. Natürlich bleibt es denkbar, dass die Menschen aus irgendwelchen Randgebieten in Puerto Naos zurückkönnen, aber selbst da wird es nicht ganz einfach. Am Supermarkt, und das dürfte dann wohl der Spar sein, wurden ebenfalls 38.000 ppm gemessen.

Ich könnte gerade weitermachen, schließlich hat die kanarische Regierung gerade 400.000 € bewilligt um ein Projekt für die Ortsumfahrende Autobahn von El Paso zu erstellen. Aber das mache ich an einem anderen Tag jetzt gibt es endlich mal was Schönes. Eloy unser Bürgermeister darf wieder Licht einschalten. Der ARBOL SOLIDARIO wird ab Freitag um 19Uhr leuchten. Das Ding steht vor dem Tourismusbüro und hat schon eine schöne Tradition. Am Freitag wird es verschiedene Aufführungen geben und die Schulkinder der Gemeinde sind bereits eifrig am basteln um da entsprechenden Schmuck zu bereiten. Das reicht aber natürlich nicht, weil eine Kugel am Baum nicht solidarisch genug ist. Man nimmt den Baum zum Anlass, Lebensmittel zu sammeln. Alles was nicht verderblich aber essbar ist, ist willkommen und wird über die lokale Lebensmittelbank bedürftigen zugeführt. Die Sammlungen finden dann meist in den Supermärkten statt. Ein großer Karton steht da im Ausgangsbereich und man ist angehalten da was rein zu tun. Wobei natürlich nicht nur Grundnahrungsmittel etwas bringen, sondern gerade zu weihnachten auch Leckereien entsprechend willkommen sind.