Jetzt haben die doch noch ihr Festival in Santa Cruz geplant. „La Palma Blue Experience“ heißt das, und eigentlich hätte das schon stattfinden sollen. Jetzt gehrt der Spaß vom 22.12.-29.12. wobei natürlich nicht durchgehend, weil man ja noch die Geburtstagsfeier vom Sohnemann hat. Aber an den anderen Tagen werden wir Palmeros „das größte Abenteuer“ erleben, so sagt es zumindest das Plakat und auch die Inselregierung meint, dass die Veranstaltung „die Insel zu einem nationalen Bezugspunkt für Musik, Kultur, Kulturerbe und Nachhaltigkeit in Verbindung mit der Meeresumwelt und der blauen Wirtschaft machen“ wird. Was die blaue Wirtschaft ist, dass weiß ich nicht so genau, vielleicht ziehen die das Offshoresolardingens von Tazacorte nach Santa Cruz um da ökologischen Strom auf die Bühne fließen zu lassen. Wenn man sich das Programm so anschaut, dann ist es eben eher Bespaßung und weniger Ökologie. Dennoch wird uns hier das blaue vom Himmel versprochen, und die Verantwortlichen tun das, ganz ohne rot zu werden. Dieses Festival hat nämlich schon vor der ersten Ausgabe für heftigste Polemik gesorgt. Es wurden nämlich schlagartig 500.000 Euro bewilligt, die man brauchte und deren Verwendungszweck man nicht öffentlich machen wollte. Die absoluten Herrscher der Inselregierung haben also die halbe Million an SODEPAL, der inseleigenen Firma, die für die Veranstaltung zuständig ist und die auch organisiert, überwiesen. Die wiederum scheinen sich aber gar nicht so viel zu zutrauen und haben das Geld an „Llave en Mano Servicios Auxiliares, S.L.“ weitergeleitet. Diese Firma hat sich nämlich am 26.11.23 die Marke „La Palma Blue Experience“ eintragen lassen. Das passierte eben im Auftrag von SODEPAL. Die Marke, die ja nun mal ganz neu ist, soll nun also vermarktet werden. Und dafür hat man nun einen halbmillionenfachen Vertrag abgeschlossen, mit einer Firma, die in Santa Cruz sitzt, und bis zur Überweisung von SODEPAL ein Firmenkapital besaß, das knapp über 3.500 Euro lag. Und nun fragt man sich wirklich, warum SODEPAL sich nicht einfach selber die Marke hat eintragen lassen. Immerhin hat man das in der Vergangenheit bereits so gehandhabt. So gehören, mittlerweile renommierte Markennamen, wie das „Isla Bonita Love Festival“ oder „Transvulcania“ der inseleigenen Firma SODEPAL. Das mit der Vermarktung der beiden Großveranstaltungen hat ja da auch geklappt und die Organisation als solche macht man ja eben auch selber und nicht „Llave en Mano Servicios Auxiliares, S.L.“. Die politische Opposition ist recht angefressen und „elperiodicodelapalma“ berichtet gerade täglich von den neuen Entwicklungen der Räuberpistole. Und man fragt sich wirklich, was man sich dabei denkt, dass man versucht ein Festival zu etablieren, deren Markenrechte man gar nicht besitzt, sondern dass man noch jemanden dafür bezahlt, damit der sich das schützen lässt. Sollte das nämlich wirklich klappen mit dem etablieren, dann kann der sich ja jedes Jahr die Nutzung seiner Marke vergolden lassen. Und nein, das war keine Blödheit, das war genau so geplant, sonst hätte man bei der Beantragung der Kohle ja keine Heimlichtuerei nötig gehabt. Die halbe Million geht ja auch nicht für Gagen drauf, sondern für die Vermarktung. Die Künstler die da kommen, sind auch gar nicht von nationaler Tragweite und, wer einer der Veranstaltungen beiwohnen möchte, der muss auch einen Eintrittspreis berappen. Wobei zweimal der Zutritt tatsächlich gratis ist. Die Reaktionen sind bisher aber eher verhalten. Die Kommentare die man unter den Publikationen zur Veranstaltung findet, gehen, aufgrund der Vorgeschichte, eher in Richtung Empörung.