Mehr Platz

Eine der am meisten beachteten Geschichten während des Ausbruchs war der Friedhof von Las Manchas. Der hat ja, zumindest in Teilen auch was abbekommen und man hatte mit den Angehörigen mitgelitten, die befürchteten, dass die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen von der Lava erfasst werden könnten.  Was es dann am Ende erwischt hat, war der Verbrennungsofen. Das war dann eine recht problematische Geschichte, weil es eben der einzige Verbrenner zur Einäscherung auf La Palma war. Dadurch, dass der Apparat dann aber außer Betrieb gesetzt wurde, mussten unsere Toten über einen längeren Zeitraum nach Teneriffa zur Einäscherung transportiert werden. Die ganze Geschichte wurde zwar subventioniert, aber die Angehörigen, die den toten Körper auf die letzte Reise begleiten wollten, die mussten ja auch in Teneriffa untergebracht werden. Lange hat es gedauert, zumindest wesentlich länger alls geplant und angekündigt, bis die Inselverwaltung es hinbekommen hat ein mobiles Krematorium auf dem Gelände des Friedhofs von Breña Alta zu installieren, was es für die Angehörigen erheblich erleichtert und die Zeitspanne zwischen Ableben und Bestattung entsprechend verkürzt hat. Bleibt aber noch ein weiteres Problem. Der Friedhof in Las Manchas war weiterhin nicht in Betrieb. Dort fanden schlichtweg keine Bestattungen mehr statt. Das hat sich aber nun geändert. Seit Anfang Dezember so verkündet die Gemeinde Los Llanos de Aridane können dort wieder Urnen beigesetzt werden. Ermöglicht habe das die Schaffung eines neuen Betonelementes, das Platz für 64 Urnen beinhaltet. Geplant sind nun noch 64 weitere. Dabei handelt es sich aber laut Tamara Acosta, die von Seiten der Gemeinde für die Wiederherstellung des Friedhofes zuständig ist, erst um den Anfang. Man hat das Budget von 1,1 Millionen Euro zur Verfügung und arbeite gerade daran am Ende 700 weitere Nischen zu haben. Außerdem sollen Lager- und Wartungsräume und auch ein Toilettenhaus für die Friedhofsgäste errichtet werden und man plane in 14 Monaten die Arbeiten abschließen zu können. Ob nun auch wieder das Krematorium nach Las Manchas verlegt wird, schließlich handelt es sich bei dem neu gekauften ja ausdrücklich um eine mobile Einheit, davon war nun nicht die Rede. Spannend bleibt aber auch ein anderer Aspekt. Los Llanos bedankt sich nämlich ausdrücklich bei der Gemeinde El Paso, dass man in den letzten beiden Jahren als den dortigen Friedhof als Ruhestätte zur Verfügung gestellt habe. Die Frage ist nun aber, ob das dann tatsächlich die ultimative Ruhestätte war, oder ob die Angehörigen nun das Angebot bekommen, die Urnen aus den Nischen in El Paso ab zu holen und nach Las Manchas zu bringen. Wenn es nämlich um die Lagerung von Leichnamen geht, dann ist man hier recht liberal, solange ordnungsgemäß verbrannt wurde. Man kann sich seine Eltern in der Urne auch einfach im Garten vergraben oder auf den Kamin sims stellen. Auch das verstreuen der Asche im Atlantik ist möglich, da kann man mit jedem Privatboot rausfahren.