Am Ende kommt finanziell mehr mehr hier an als wir dachten. Was die da genau an Aufbaumaßnahmen mit der Zentralregierung ausgehandelt haben, sagen die vielleicht gar nicht allzu öffentlich, aber wenn man schaut was der neue wahnsinnige Plan zu schein seint, dann gibt das erheblich mehr Geld als wir alle dachten. Und da es eben immer so ist, dass man die Kohle auch ausgeben muss und natürlich auch will, schließlich ist das geschenktes Geld, dreht man nun das ganz große Rad und versucht dabei gleich mehrere Fliegen mit nur einer einzigen Klappe zu verdreschen. Bislang gab es ja die Idee mit der Autobahn um El Paso rum. Also die Geschichte, die vor langer zeit schon mal auf den insularen Planungstischen lag, aber auch daran gescheitert ist, dass die Bevölkerung aufgemuckt hat. Als in der letzten Woche dann die 400.000 Euro im Haushaltsplan aufgetaucht sind, um eben diese Umgehungsautobahn zu projektieren, haben dann wieder direkt die selben Querulanten von damals gewaltige Zuckungen bekommen, und man hört von gar wüsten Anrufen, auch auf dem privaten Telefon unseres Inselpräsidenten. Wenn das nun also wieder Zoff gibt, dann muss man Umdenken mag man sich da dann im Cabildo Insular gedacht haben und bringt nun die ernsthafte Alternative ins Spiel. Das Konzept und die Idee, dass wir hier zügig von Hafen zu Hafen kommen, warum auch immer das so erstrebenswert sein soll, das stammt ja nicht aus La Palma alleine, sondern die Idee galt ja für die ganzen Kanaren und hat da auch auf allen Inseln zu direkten Verbindungen geführt. Die Umgehung von Los Llanos und Tazacorte sind Teil dieses Konzeptes, bei dem man an ein stetig wachsendes Verkehrsaufkommen gedacht hat und die Zeitersparnis dabei als das Maß der erstrebenswerten Dinge ansieht. Wenn man sich nun ehrlich macht, dann bringt das bei uns gar nicht so viel. Was nämlich wirklich zeitaufwändig beim Wechsel der Inselseite ist, ist und bleibt die Cumbre. Da müssen wir als drüber bzw. durch den Tunnel, aber der Weg dort hin, vor allem von der Ostseite ist kurvig und weit. Hier kommt nun die Planänderung zum tragen. Anstatt uns etwas für teuer Geld als nützlich und zeitsparend zu verkaufen, geht man nun auf die Bürger zu und macht den ganz großen Wurf. Wenn nämlich drüber so lange dauert, dann gibt es nur die Möglichkeit, dass man durchfährt. Und wenn allen klar ist, dass die Anfahrt zum Tunnel das Problem ist, dann muss es das Ziel sein, den Tunnel möglichst weit unten zu platzieren. Allerdings hatten die Planer aber recht schnell klar, dass man nicht einmal queer durch die Insel bohren kann, dass ist zu weit und wird zu teuer. Im Süden, wo La Palma schlanker ist, geht auch nicht, schließlich ist das ja vulkanisch und man könnte beim Tunnelbau auf glühende Magmablasen treffen. Also ist nun der milliardenschweren Plan, ganze zweikommasieben davon sind nämlich für den Bau der gigantischen Röhre vorgesehen, dass wir von Santa Cruz aus, bis in die Mitte der Insel reinbohren, also nur die halbe Insel unterfahren, um dann in der Caldera rauszukommen. Von da aus kommt man, bei stetigem Gefälle, dann bis an den Strand von Tazacorte. Der Barranco de las Angustias wird dann eine Art Talautobahn sein. Wer nun denkt, dass das niemals so klappen kann, dass man unser insulares Heiligtum und touristisches Wahrzeichen die die Caldera mittels einer Autobahn verschandeln wird, der hat die Rechnung ohne unseren Tausendsassa und Inselobersten Sergio gemacht. Wandern, ganz ohne störenden Verkehr, soll weiterhin möglich sein. Man kann die 4 -spurigen Schnellstraße durch die Schlucht ja gar nicht direkt am Boden bauen. Bei Starkregen wäre die Straße ja permanent in Gefahr, und der Verkehrsfluss muss dauerhaft gewahrt sein. Die Straße wird auf einen Viadukt laufen, so dass selbst bei starkem Regen nichts passieren kann. Die Wanderer können dann bequem unter der Fahrbahn kreuzen. Und wer nun denkt, dass man sich da touristisch ins eigene Bein schießt, der versteht es, so behauptet es zumindest die, die politisch das Sagen haben, schlichtweg nicht, groß zu denken. Sergio sieht darin nicht nur eine Revolution im Verkehrsbereich, sondern möchte auch den großen Wurf im Tourismus landen. Schließlich plant man ja die großen Hotels, und die typischen Hotel und Pauschalurlauber, sollen auch die Möglichkeit bekommen, die Schönheit der Caldera zu sehen. Im Gesamtkonzept sind da eben verschiedene Haltepunkte bzw. Aussichtspunkte für organisierte Busausflüge, sowohl für Kreuzfahrer, als auch für andere geriatrische Reisegruppen geplant. Und Sergio unser Inselpräsident hat ja schon in der Vergangenheit mehrfach betont, dass er den Hafen von Mogán auf Gran Canaria als Vorbild für Puerto de Tazacorte sieht. Deswegen ist dort ja das ein oder andere Hotel geplant. Wer schon mal in Mogán war, der weiß, dass auch da die Anfahrt durch etliche, teilweise lange Tunnel führt. Jedenfalls geht es da gerade aus und nicht ewig und serpentinig bergauf, was dem gestressten Pauschalurlauber Magenproblem macht. Ganz unabhängig davon haben wohl auch die großen Reiseveranstalter gefordert, dass die Verbindung verbessert werden muss. Schließlich bringen die Ihre Gäste vom Flughafen per Bus ins Hotel. Für die rechnet sich dann die Zeitersparnis. Hin und Rück müssen die dann dem Busfahrer eine Stunde weniger bezahlen, und übers Jahr gerechnet kommt da was zusammen. Dass bei dem ganzen Projekt, also Tunnel plus Viadukt die Kosten-Nutzen-Rechnung völlig aus dem Ruder läuft und das natürlich ökonomischer Unsinn ist, kann uns aber herzlich egal sein hier auf der Insel. Schließlich kostet uns das keinen Cent, der ganze Bumms wird aus Madrid bezahlt, und gleichzeitig entstehen hier über viele Jahre Arbeitsplätze im Bau für die lokale Bevölkerung.