Was erlauben Filipe Armas!?! So ist gerade seitens unserer führenden Lokalpolitik die Stimmung. Wobei man sagen muss, dass, wenn man erstmal schönlaut zurückbellt, das eigene Unvermögen gleich mal in anderem Lichte erscheint. Filipe Armas ist der Inselpräsident von El Hierro. Der hat, in eine Sendung des Nationalen Rundfunks zum Thema minderjährige unbegleitet Migranten bemängelt, dass einige anderen Inseln wenige bis gar keine der Kids aufnehmen würden während seine Miniinsel 250-300 Kinder und Jugendliche, die von Afrika mit wackeligen Holzboten hier rüber kamen, dauerhaft beherbergen würde. Ein bisschen mehr an Solidarität wäre da schon angebracht meinte der Präsident der Herreños, der politisch bei den Sozialisten untergebracht ist. Namentlich würde da dann auch La Palma benannt. Das hat unser Inselpräsident Sergio Rodriguez natürlich nicht auf sich und uns sitzen lassen kann und will. Wir und unsolidarisch, was soll denn das?!? Wir sind doch die armen gebeutelten hier wegen Vulkan und überhaupt! In Puntallana würden übrigens bereits 30 unbegleitete Minderjährige leben und man hätte ja auch noch welche in Puntagorda untergebracht, wenn man das Gebäude nicht für betroffene des Brandes vom Sommer benötigt hätte. Der Präsident von El Hierro wiederum möchte das so nicht gelten lassen und sieht da, rein im Verhältnis Einwohnerzahl und Anzahl der Aufnahme, eine gewisse Diskrepanz. Außerdem könne man sich nicht hinstellen und vom Rest Spaniens Solidarität einfordern, wenn man die diese selbst innerhalb der autonomen Region nicht zeigen würde. Sergio Rodriguez wiederrum lässt das so nicht auf sich sitzen und bezeichnet die Anschuldigungen als Geschmacklos. Schließlich habe die Inselregierung beim spanischen Staat die Nutzung der Kaserne El Fuerte zu diesem Zweck beantragt. Da hieß es dann aber „nein“. Die Gründe nennt er freilich nicht. Der abgeschottete Bereich ist nämlich nach spanischer Regelung für die Unterbringung von Minderjährigen nicht zulässig. Die Argumentation, dass es keinen Wohnraum geben würde, die stimmt eben auch nur so halb. Der Mangel herrscht auch nur im Tal und ist, wegen unserer konservativen Haltung zur Besitzstandswahrung, eben auch hausgemacht. Von der PSOE der Insel gibt es nun auch das volle Brett in Richtung des Inselpräsidenten. Hier ist von einer Demagogie die Rede und man prangert an, dass man, seitens der Inselregierung, den Vulkan als Vorwand für alles nehmen würde. Dass der Vorschlag der Kaserne nicht akzeptiert werden würde sei im Vorfeld bekannt gewesen und man unterstellt, dass dies nichts als eine Art Ablenkungsmanöver gewesen sei, um aus der Nummer raus zu kommen. Wörtlich spricht der Vorstand der insularen Sozialisten von „einem beispiellosen Mangel an Solidarität, dass das Cabildo von La Palma sich weigert, mit der kanarischen Regierung in einer so sensiblen und humanitären Angelegenheit zusammenzuarbeiten“. Tatsächlich leben auf La Palma nicht viele Flüchtlinge aus Afrika, wenn man es mit den anderen Inseln vergleicht. Die Afrikaner, die Sie hier im Supermarkt mit Badeschlappen antreffen, sind meist auch keine Geflüchteten, sondern recht gut bezahlte Fußballprofis, die bei unseren zwei Vereinen der vierten angestellt sind. In Los Llanos gibt es auch noch eine recht erfolgreiche Basketball mannschaft. Auch hier werden Spieler und Spielerinnen aus dem Ausland rekrutiert. Die müssen aber nicht in der Kaserne leben.