Man braucht gar keine Angst haben

In Los Llanos ist man derzeit besorgt, alldieweil es mehr Kriminalität gibt als in den vergangenen Epochen. Man mag es direkt mit der Angst zu tun bekommen, wenn man sich anschaut, dass sich, in den ersten 9 Monaten des Vorjahres, die Kriminalitätsrate sich verdreifacht habe. Was ist da los in der grüßten Gemeinde der Insel? Letztlich halt doch gar nicht so viel, und irgendwie, wenn man genau anschaut, ist alles doch irgendwie recht entspannt. Man muss nämlich richtig verstehen was da gemeint ist. Und wenn man da kurzer Hand von Raub liest, dann wird einem ganz anders und man sieht an jeder Ecke einen, der die Wumme zückt, um den unbescholtenen Bürger um sein Hab und Gut zu bringen. Dennoch ist man, ob des Anstieges etwas beunruhigt. Schließlich sind wir hier im Normalfall ja eher paradiesische Zustände gewohnt. Aber man muss langsam machen in der Bewertung. Von 31 Raubüberfällen spricht, nach Angaben von elperiodicodelapalma.es die Statistik um dann die Geschichte gleich etwas zu relativieren. Wichtig ist nämlich, dass man dabei betrachtet, dass bei der Definition von „Raubüberfall“ die Frage der Anwendung und Androhung von Gewalt im Spiel sein muss. Und dann sind die Zahlen plötzlich etwas anders zu bewerten, weil nämlich dann auch Einbrüche, bei denen was kaputt gemacht wurde, mit von der statistischen Partie sind. Und am Ende bleiben nur noch 7 Fälle zurück, bei denen die Anwendung von körperlicher Gewalt angedroht wurde. Das sagen zumindest die Daten der Guardia Civil. Hinzu kommen dann noch 19 bei denen in Geschäftsräume eingebrochen wurde und weitere 5 in privat Wohnungen. Nicht eingerechnet sind Diebstähle, wenn der Einbrecher einfach so ins Haus geschlüpft ist. Insgesamt gab es in Los Llanos aber 479 registrierte Straftaten zwischen Januar und Dezember. Aber die Verdreifachung, die muss uns doch Angst machen. Raub und Mord überall! Man muss sich doch sorgen, ständig, vor allem in diesem Internet hört man nur noch von schlimmen Dingen. In Los Llanos jedenfalls zeigt sich der Meister aller Bürger besorgt und auch die Opposition ist nicht begeistert. Da die Geschichte mit der Kriminalität und der eigenen Sicherheit aber auch immer eine gefühlsduselige und nicht objektive ist, ist es wichtig die Zusammenhänge zu betrachten. Bei den 479 Straftaten, die es da in neun Monaten in Los Llanos gegeben hat, da ist alles bei, inklusive Fahren ohne Führerschein, Kaugummidiebstahl und sonstige Kleinigkeiten. Man muss also gar nicht panisch werden und am besten man schaut die Zahlen im gesamten Zusammenhang an. Man kommt dann, trotz des heftigen Anstieges, auf nur 23,71 Gaunereien, pro 1.000 Einwohner. Aber das ist, im Vergleich zur gesamtkanarischen Situation gar nichts, Da sind es 43,9 pro 1.000 und im spanischen Schnitt sogar 48,8. Deswegen leben wir hier eben immer noch auf einer glücklichen und friedlichen Insel. Man darf mal gespannt sein, was der besorgte Bürgermeister von Los Llanos nun machten wird. Vielleicht schließen Sie ja nun nachts den Parque de los Monos ab, so wie es die Berliner mit dem Görlitzer Park planen. Dort, am Ortsausgang, Richtung La Laguna, in Sichtweite der Policia Local, da wird bei uns das Dope verkauft. Und für unsere gefühlte Sicherheit, wäre das doch ganz gut, wenn die Jugendlichen sich einen anderen Ort suchen, um Gras zu kaufen.