Irgendwie war das ganz ungewohnt die letzten Wochen. Gar keine winterliche Brisa. Nun bläst es draußen wie Hechtsuppe, und man hart heute sogar im Schulchat geraten, dass die Kinder zur Schule gebracht werden sollen. Meine Frau hat die Kurze dann morgens hingefahren. Heimwärts haben wir Rabeneltern wieder auf die kindliche Wetterfestigkeit vertraut, was bei den Erzeugern der Mitschüler gelinde gesagt erstaunt zur Kenntnis genommen wird. Aber schließlich hat die Kurze auf dem Heimweg Rückenwind und kommt damit wesentlich weniger Anstrengung nach Hause und ist auch schneller, weil bei dem Wetter das Rumtrödeln entsprechend unattraktiv ist. Wenigstens morgen soll es noch weiterwinden, und wenn das nur nicht so laut wäre, dann könnte man gar nichts sagen. Aber da ist tatsächlich schlecht schlafen. Irgendwas klappert da, seit vielen Jahren an der Wand zum Schlafzimmer. Wenn man draußen ist, dann findet man es nicht. Ich schlafe generell schlecht ein und das Geklapper reibt gewaltig an meinen Nerven. Regen im Tal ist auch nicht angesagt. Dafür gab es oberhalb von Puntallana knappe 50 Liter und in Santo Domingo immerhin 30. Das reicht nicht, ist aber ein Anfang.
Dass die Geschichte mit dem Wasser hier problematisch ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Die Landwirtschaft verbraucht so einiges und auf dem Weg vom Berg zur Bananenstaude geht gewaltig was verloren. Da gilt es zu optimieren und deshalb hat uns die Spanische Regierung nun heute erneut Geld zugesagt. 6,1 Millionen zahlt das Landwirtschaftsministerium um die Bewässerungssysteme von 250 ha Land zu verbessern. Ursprünglich wollte man nur 3,9 Millionen zahlen aber man hat die Gabe entsprechend erhöht. 425 bewässernde Familien sollen davon profitieren und wir reden hierbei aber gerade nur von den Gemeinden Breña Alta, Breña Baja, Mazo und Fuencaliente. Die Aufstockung wird mit der Inflation der letzten Jahre begründet. Materialien wie Rohre und Schläuche seien ungleich teurer geworden.
Die 6,1 Millionen kommen aus Madrid. Wir bekommen, gemeinsam mit El Hierro und La Gomera von der kanarischen Regierung nun noch 10 Millionen für dieses Jahr verabreicht. Also nicht wir, das will man uns nur erzählen. In Wirklichkeit sollen die Tankstellenbetreiber 20 Cent pro Liter, des teuren Gebräus, das sie uns verkaufen, erhalten. Wir bezahlen da nämlich erheblich mehr als die Nachbarinseln. Manchmal beträgt die Differenz da stattliche 40 Cent. Begründen tun das die Betreiber mit den angeblich immensen Lieferkosten auf unsere kleinen Inseln. Die, die liefern sagen, dass die Betreiber da Schindluder treiben würden und der Bürger ist erbost. Wobei man, am Preisverfall den die Plenoiltanke in Mirca im direkten Umkreis verursacht hat, merken kann, dass man da eher den Lieferanten glauben sollte. Dass das so teuer ist, muss gar nicht so schlimm sein, dann wird schon weniger gefahren, wobei es auf La Palma ohne Auto wirklich kompliziert ist. Aber vielleicht haben wir dann alle in einigen Jahren eine elektrische Kutsche mit Wallbox an der eigenen Hütte. Dann wäre die Sache geritzt und hohe Spritpreise nötigen uns zum Umdenken. Jedenfalls hat man uns auf den grünen Inseln 20 Cent Rabatt versprochen und das schon ab Januar. Dann ab Februar, dann ab Mitte Februar und nun teilt man mit, dass es, wenn nach dem 29 Februar eine gewisse Einspruchsfrist rum sein wird, innerhalb von wenigen Tagen losgehen könnte. Fast 10 Millionen hat man da eingeplant, und bis zum Jahresende soll das gehen. Wir bezahlen also nun die Tankstellenbetreiber mit Steuergeldern, weil wir irgendwie glauben, dass der Preis gerechtfertigt ist. Mit Spritsubventionen lassen sich die Herzen der Bürger sicher im Sturm erobern. Schon seit Jahren wird gefordert, dass da endlich was geschieht. Zur neusten Ankündigung hat man aber gleich noch was Nettes mitgeteilt. Man möchte die Preisentwicklung ganz genau anschauen. Und sollte die durchschnittliche Differenz am Ende des Jahres immer noch so hoch sein, dann wird man die Subvention um 6 Monate verlängern. Die Betreiber lachen sich da sicher kaputt. Man muss nur einfach noch teurer werden, schon gibt es weiter Geschenke.