Dieses Jahr ist wieder Virgin del Pino. Das ist neben der eben zum touristischen Interesse erklärten Bajada de las Nieves, auf der Ostseite, die zweite große Romeria. Während die Geschichte der Jungfrau von Schnee, trotz touristischem Interesse eher gediegen abläuft, geht hier in El Paso die jungfräuliche Post ab. Alle drei Jahre wird in El Paso du Statue von der Kapelle aus in Richtung Dorf getragen. Dieses Jahr am 17.August. Das letzte mal war 2022 und wer den Rechenschieber rausholt, der entdeckt da den vermeintlichen Fehler. Aber dem ist nicht so. 2022 war das neue 2021, weil da noch der Covid im Weg war, dass wir da kollektiv die Sau rauslassen. Jetzt sind wir dann gewissermaßen wieder im Rhythmus. Das mit der Bajada ist eigentlich eine toternste Angelegenheit. Im Prinzip ist das, wenn auch nicht offiziell, unsere Dorfheilige, und somit sind die ersten 20 Meter der Bajada ernst und getragen. Dahinter fahren dann aber immer um die 100+ Wägen, mit Musik Speis und alkoholischem Trank. Da geht also richtig die Post ab und die ganze Geschichte ist ein fröhliches Fest. Das halbe Dorf steht an der Strecke und die andere Hälfte ist auf einem Wagen und kommt folgerichtig an einem vorbei. Am Ende trifft jeder jeden und fällt dann am nächsten Morgen schwer betrunken in die Matratze, weil man, mit jedem zweiten den man trifft, ein Weinchen einnehmen muss. Die eigentliche Bajada ist immer nur der Hauptact. Um das Ereignis drum rum werden allerlei Veranstaltungen gepackt. Vom Dominotunier, über Filmabende bis zu etlichen Konzerten ist da alles dabei. Dieses Mal lässt man sich nicht lumpen und holt Leute von der Insel auf die Insel. Dass die Geschichte eher für die ältere oder die boomende Generation ist, sei geschenkt. Stars der 80er hat man verpflichtet. Die Band aus Birmingham die man für den 5. August an Land gezogen hat, hört auf den Namen UB 40. Die Herrschaften können es nicht abwarten, sich zu verlieben und stehen auf Rotwein, so kann man es ihren größten Hits entnehmen. Karten kann man auch schon kaufen und das günstigste liegt, wenn man nun schon zulangt, bei 25 Euro. Hinter der ganzen Geschichte steckt „El Time Eventos“ bzw. der eltime.es Macher Maikel Cackon. Deshalb ist es der Internetzeitung eltime.es auch wichtig zu betonen, dass ElTime Eventos eines der „herausragendsten Unternehmen des Archipels, das in den letzten zehn Jahren einige der besten Festivals der Kanarischen Inseln organisiert hat, wie das Isla Bonita Love Festival, Boombastic Canarias, ResisTIME Live Fest und Canarias Summer Con“. Da hat also der Journalist Maikel rausgefunden, dass der Konzertveranstalter Maikel ein ganz irre dufter Kerl ist, der es auch sonst voll drauf hat. Aber er betont auch, weil man ja nicht selber ins große Risiko geht, dass die ganze Geschichte unter der Schirmherrschaft des Cabildos und des Rathauses von El Paso stehen würde. Auch die Regierung der kanarischen Inseln, in Form des Ministeriums für Tourismus und Industrie macht da in Form des EU-Fonds „Next Generation“ mit. Das ist schon lustig „Next Generation“ bei einer Band die in den 80ern groß war. Man kann sich nun mal die Frage stellen, wieso das der Maikel machen darf. Schließlich hätten wir auf der Insel auch eine cabildoeigene Firma namens „SODEPAL“, die bereits riesige Veranstaltungen organisiert hat. Da würden dann auch die etwaigen Gewinne verbleiben, wenn die Geschichte schiefgeht. So bezahlt man aber den Bumms aus Steuergeldern und eine private Firma streicht am Ende die Gewinne ein. Das Konzept, dass man der Bevölkerung Brot und Spiele verabreicht ist ja nicht neu. Das hat man schon immer so gehandhabt. Jetzt verdienen halt gerader noch einige privat daran mit und wer dem Journalismus von eltime.es eine politische Nähe zu einer bestimmten Partei mit zwei Cs im Namen unterstellt, der hat doch nur böses im Sinn.