Wollen Sie ein Schiff kaufen?

Wer das nötige Kleingeld hat, der kann das tun. Hier gibt es gerade eines zum Verkauf. Wer also schon immer mal ein „Boot“ sein Eigen nennen wollte, der ist nun gefragt. Leider ist nicht ganz klar, wieviel Kleingeld benötigt wird, um das Schiff in den eigenen Hafen einfahren zu lassen. Ganz günstig wird das aber nicht sein. Mit 130m Länge und Platz für 1.500 Mitreisende auf 8 Decks macht das aber schon was her. 4 Motoren a 18.000 KW sind auch mit bei, und das Schiffchen ist gerade mal 18 Jahre alt. Warum ich den Quatsch hier erzähle hat einen ganz einfachen Grund. Gefühlt ist das nämlich nicht irgendein Schiff, sondern unseres. Die Rede ist von der Volcan de Taburiente der Reederei ARMAS. Und, wenn das Ding nun verkauft wird, dann fehlt uns da tatsächlich eine Verbindung nach Teneriffa. Das Schiff wurde seinerzeit extra für den Hafen von Los Christianos konzipiert und es bewegt sich seit Indienststellung täglich zwischen Teneriffa und Santa Cruz de La Palma hin und her. Jetzt melden verschiedene Zeitungen, dass das Schiff zum Verkauf angeboten wird. Allerdings wird erstmal gar kein Preis genannt. Dabei ist noch nicht mal klar, ob überhaupt jemand das Ding kaufen will. Allerdings zieht die ARMAS das Schiff so oder so wohl ab, so schreibt es zumindest die Presse. Ab Mai soll die Volcan de Taburiente nicht mehr nach La Palma kommen, sondern auf der Strecke Algeciras – Tanger eingesetzt werden, also die Straße von Gibraltar befahren. Die Reederei ARMAS bietet zwar Online im Juni noch Tickets an, das aber nur auf den ersten Blick. Klickt man das an, so bekommt man gesagt, dass es keine Verbindung geben würde. Wer jetzt denkt, dass wir, bei Wegfall der Armas ja immer noch den Olsenfred haben, der macht die Rechnung ohne den Betriebswirt und auch ohne den Volkswirt. So ein Monopol lässt sich der gelbe Katamaran sicher bezahlen. Bislang hat sich das preislich nicht viel getan, ob man nun mit der Armas oder der Olson fährt. Wenn nun aber die Konkurrenz weg ist, dann kann das schon auch Auswirkungen haben. Allerdings ist das ja erstmal nur die Geschichte, über die sich Ottonormalpalmero Gedanken macht, wenn er mit seinem Auto zur Schwiegermutter nach Teneriffa reisen möchte. Da steht immer noch die Alternative des Fluges im Raum. Die PSOE von La Palma hart nun aber ein ganz anderes Problem aufgetan. Der Wegfall der Frachtkapazitäten könnte für La Palma viel gravierendere Folgen haben. Einen LKW-Anhänger lädt man eben mal nicht so einfach in eine Propellermaschine von Binter. Und Insellage bedeutet da eben Abhängigkeit. Geringere Frachtkapazitäten bedeuten höhere Lieferkosten und längere Lieferzeiten. Und das trifft uns alle. Alleine die Versorgung mit Lebensmitteln läuft komplett über die großen Inseln und wenn ich etwas hierher haben will, dann wird es nun unter Umständen teurer. Das läuft aber runter bis ins Kleine. Ersatzteile für Autos, Materialien im Baumarkt. Da muss man jetzt schon immer eine Woche warten, bis das Zeug aus Teneriffa rüberkommt. Schneller gehen wird das nun sicher nicht. Und etwaige Preissteigerungen werden dann durchgereicht. Deswegen hat die PSOE nun mal bei der Inselregierung angeklopft und diese aufgefordert, sich da mal was zu überlegen, und das doch bitteschön zeitnah, also bevor der Fährbetrieb der Volcan de Taburiente eingestellt werden wird. Von einer bedrohten Erholung der Wirtschaft ist da nun die Rede und ganz falsch liegt man da sicher auch nicht. Auch für den innerkanarischen Tourismus kann das ein Problem darstellen. Alleine wenn man bedenkt, dass die Volcan de Taburiente in der Vergangenheit, bei Großereignissen, wie z. B. Karneval, gleich zweimal täglich nach La Palma gefahren ist.