Grundstein und der Herzog kommt

Auf Gran Canaria wird gerade gebaut. Da schafft man ein neues Gebäude für essentielle Dienste in Jinemar, auf halber Strecke zwischen dem Flughafen und Las Palmas. Ein zweites Gebäude dieser Art soll es auf Teneriffa geben. Da soll alles untergebracht und koordiniert werden, was wir im Falle eine Katastrophe brauchen. Rettungsdienste, Polizei, Katastrophenschutz und so weiter. So soll sicher gestellt werden, dass man im Ernstfällen, wie einem Großbrand, Überflutungen, Erdbeben oder einem Vulkanausbruch, die nötigen Hilfen gebündelt und gut koordiniert hat. Das modernste Gebäude Spaniens soll das werden so der Kanarenpräsident Clavijo. Man ist dann für die gesamten Kanaren zuständig und das zweite Gebäude ist gewissermaßen ein Backup. Wenn eins ausfällt, dann kann man ja immer noch aus dem andern raus Koordinieren und deshalb sei das Projekt eine „totale Garantie“ und sorgt somit für die nationale , also die kanarische Sicherheit, so sagte der Kanarenpräsident bei der Grundsteinlegung. Und bei eben dieser Grundsteinlegung kommen nun wir auf La Palma ins Spiel. Man hat ja ziemlich zügig versucht etwas sinnhaftes aus der Asche des vermaledeiten Vulkans zu machen. Ziemlich schnell hat man da Steine in Ziegelform daraus gemacht, und das auch hochwirksam in der Öffentlichkeit präsentiert. Ob nun irgendein Gebäude aus den schwarzgrauen Vulkanklötzchen gebaut wurde, oder irgendwann gebaut werden soll, ist nicht bekannt, aber so wie man die lokale Politik kennt, hätten die da was öffentlichkeitswirksam rausgehauen. Ein Stein hat es nun aber in die Presse geschafft und das wegen der Symbolik. Ein Vulkanklötzchen aus La Palma Asche bildet nun den Grundstein für das Katastrophenschutzkoordinationszentrum auf Gran Canaria. Der Leiter des Projekts, Félix Morales, erläuterte, dass der erste Stein „ein Block aus Vulkanasche des Tajogaite-Vulkans“ sei, um „den Geist der Widerstandsfähigkeit auszudrücken, den die Kanarischen Inseln angesichts einer Katastrophe wie der letzten gezeigt haben“.

Nicht der Adel ist mit dem Herzog gemeint, sondern der Werner. Also der, der seine Hassliebe zu Kinski verfilmt hat und ein Dauerbrenner in Sachen Produktivität von Filmen als Regisseur und auch als Schauspieler ist. Begleitet wird er von Peter Zeitlinger, seines Zeichens Kameramann und ebenfalls Regisseur und eben schon lange mit Herzog schaffenstechnisch verbandelt. Die wollen aber hier gar keinen Film drehen, sondern anleiten. Dahinter steckt ein Projekt von La Selva Coop. Das sich „Werner Herzog – under the volcano“, nennt. Hierbei kommen 50 Filmschaffende, 25 mal Regie und 25 mal Kamera nach La Palma und drehen hier. Entstehen sollen dann 25 Projekte, oder auch mehr, die als Anerkennung für die Betroffenen Bewohner gedacht sind, die hier 85 Tage ausgeharrt haben, so teilen es die Veranstalter auf ihrer Homepage mit. Am 21.9.24 geht das Projekt los und man verweilt hier 11 Tage auf der Insel. Die Aufgabe von Herzog soll es sein beratend zur Seite zu stehen und auch die Resultate vor dem finalen Schnitt zu begutachten um weiter Tipps zu geben. Am Ende werden die Filme dann vorgeführt, wobei noch nicht klar ist, inwiefern die Öffentlichkeit da ebenfalls zuschauen kann. Als ambitionierter Filmemacher kann man sich da anmelden. Allerdings kostet das natürlich. € 7.800 werden da ausgerufen, wobei mir nicht ganz klar ist, ob das pro Person, oder pro Team ist. Dafür bekommt man aber das Rundumsorglospaket. Inklusive 4-Sterne-Unterkunft und 3 Mahlzeiten am Tag. Die rechnen aber wohl mit mehr Bewerbern als sie Plätze haben. Von Auswahlkriterien ist da die Rede. Neben den bisherigen Werken sollen auch Faktoren wir Diversität eine Rolle spielen.