Verwerfungen

So ein Vulkan bringt neue Erkenntnisse. Ein Forscherteam des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau (IGME-CSIC) hat zum ersten Mal auf den Kanarischen Inseln zwei aktive tektonische Verwerfungen entdeckt. Bislang waren die Geologen der Ansicht, dass es diese Verwerfungen nicht auf den Kanaren geben würde. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Applied Sciences“ veröffentlicht wurde, haben diese beiden Risse, die da von links nach rechts durch La Palma laufen, den kolossalen Ausbruch von 2021 aber maßgeblich beeinflusst, und in seiner Art auch mitverursacht. Und nicht nur den, auch den Ausbruch des San Juan, von 1949, bringt man damit in Verbindung. Man hat nämlich auch Mineralien aus der Magmakammer des San Juan entdeckt, die durch den Ausbruch des neuen Vulkans an die Oberfläche geschleudert wurden. Die Risse, die da unter der Insel langlaufen, seien auch der Grund, warum das Magma so schnell an die Oberfläche gekommen sei. Unter einer Verwerfung, so sagt es zumindest das Internet versteht man eine Geologische Bruchstelle oder Linie, die zwischen Gesteins- oder Krustenteilen verläuft. Diese Verwerfungen können wenige Zentimeter oder mehrere Kilometer breit sein. Die Ränder der Verwerfung bewegen sich in unterschiedliche Richtungen, wodurch es zu Verschiebungen im Erdreich und an der Oberfläche kommen kann. Bei ganz starken Verwerfungen sind Erdbeben oder auch Einstürze möglich. Das schließt man hier aber eher aus. Aber es ist eben auch Bewegung in der Sache. Die Wissenschaftler haben nämlich über 300 Gebäude untersucht, die entlang der Bruchlinien stehen, und festgestellt, dass es dort, auch nach der Eruption weiter zu Rissen in den Gebäuden kam, die ließe den Schluss zu, dass es nach wie vor eine Aktivität gebe, auch wenn die eruptive Phase vorbei sei. Andererseits hat man aber durch Befragungen festgestellt, dass die Gebäude entlang der Verwerfungen schon vor dem Ausbruch immer wieder Risse im Mauerwerk aufgezeigt hätten. Deshalb gehen die Geologen nun davon aus, dass die Verwerfungen schon die ganze Zeit bestanden haben. Die Linien sind an der Oberfläche nicht erkennbar, aber die Öffnungen der einzelnen Schlote des Vulkans verlaufen parallel und linear dazu. Deshalb konnte man die Linien, die die Schlote bilden verlängern und hat und hat anhand der Gedachten Linie eine Untersuchung der Gebäude vorgenommen. Außerdem hat man Betonplatten platziert um die Bewegungsgeschwindigkeit zu messen. Der Maximalwert der Verschiebung lag bei, bei 2,8 mm in einem Jahr der minimale Wert bei lediglich 0,24 mm. Allerdings weißen die Forscher des IGME darauf hin, dass es sich bislang nur um eine vorläufige Beobachtung handeln würde, man müsse die Geschichte mittel- und langfristig weiter beobachten. Die beiden Verwerfungslinien haben auch bereits Namen erhalten Die Linie Tazacorte verläuft von der Westküste in einer Linie zum Krater und dann noch auf die andere Seite der Insel. Die Mazo-Linie verläuft etwas weiter im Süden. Die Forscher des IGME gehen davon aus, dass die Linie nicht mit der Insel endet, sondern in Wirklichkeit weiter unter der Ozeanischen Erdkruste weitergehen. Das hat man aber noch nicht bewiesen. Allerdings müssen, so die IGME nun einige Sicherheiten, was die Entstehung der Inseln und deren Anordnung untereinander angeht, in Frage gestellt werden. Wenn es nämlich unter La Palma Bruchlinien gibt, dann kann man auch damit rechnen, dass diese auch auf den anderen Inseln existieren. Und wenn die Bruchlinie für unseren Vulkan mitverantwortlich ist, dann sind es andere vielleicht sogar für die Entstehung ganzer Inseln, so meinte Raul Perez vom IGME sinngemäß. Allerdings ist das derzeit nur graue Theorie, wobei eben die Theorie, dass es auf den Kanaren keine Aktiven Verwerfungslinien geben wurde, nun gerade widerlegt wurde.