Uns reicht es nur teilweise, aber man wird, sollte die Bewölkung mitspielen, kurz vor Untergang des gelben Balles, ein wenig der Sonnenfinsternis erkennen. Ab 20:17 Uhr steht der Mond ein Stück in der Sichtlinie und das Maximum wird 20:31 Uhr erreicht sein. Drei Minuten Später ist dann die Sonne auch schon weg. Wer also heute Abend in Tazacorte oder El Remo Fisch essen möchte, der schaue ein wenig Richtung Florida. Momentan besteht aber wenig Hoffnung etwas zu erkennen, etwas wolkig ist es gerade. Das soll sich aber ändern, so sagen es die Wetterfrösche. Calima und Hitze steht vor der Tür und deshalb warnt man uns schon wieder direkt vor der Feuergefahr. Ab Mittwoch 12 Uhr ist da wieder Alarm, also erhöhtes Risiko. Offenes Feuer ist nicht, brennbarer Unrat hat beseitigt zu werden und man soll gefälligst die Zugänge zu den Löschwasserstellen freihalten. Sommerlich heiß soll es werden, in den nächsten Tagen. Über 30 Grad seien zu erwarten, im Südwesten der Insel rechnet man mit deren 34. Erst am 16. April soll es dann wieder etwas frischer werden.
Ein dicker Brocken war heute in Santa Cruz de la Palma. Die MS Seaview hat da zum ersten Mal Station gemacht. Aud Brasilien kommend hat das 323 Meter lange Schiffchen, hätte eigentlich bereits in 2022 hier anlanden sollen. Technische Problem hat man damals angeführt. Nun sind hier mehr als 3.500 Passagiere und nochmals 1.400 Besatzungsmitglieder in die Hauptstadt geströmt. Bisschen Balkone schauen, rumdappeln und vielleicht noch beim clowniglaunigen Fastfoodverbrecher am Hafen einen Burger einbauen. Dann zack zurück aufs Schiff und wieder weg. Im Anschluss mag man noch in Lanzarote vorbeischauen.
Sportlich war das Wochenende komplett überladen. Wir hatten den Reventon in El Paso. Alles war völlig überfüllt und man könnte nirgends parken. An jeder Ecke waren die ausgemergelten Querfeldeinläuferinnen und Läufer. Die Veranstaltung wird immer größer und ist bald auf dem Level der Transvulcania, wenn Omar, der rührige Consejal für Sport und Tourismus in El Paso, die Sache weiter puscht. Bereits unter der Woche war en erste Veranstaltungen und deshalb hat der lokale Fußballverein im Dorf ein Problem. Die Mitgliederversammlung zur Selbstentmachtung stand an. Man ist ja innerhalb weniger Jahre bis in die Höhen der vierten Spanischen Liga aufgestiegen und da will man nun auch nach Möglichkeit noch ein Weilchen bleiben. Da sowas aber richtig Geld kostet, und die Ressourcen eines Dorfclubs nicht endlos sind, möchte man nun eine Aktiengesellschaft werden. Mit gerade einmal einer Gegenstimme haben die Mitglieder am Donnerstag bei der Vollversammlung in der Kirche von El Paso dafür gestimmt, dass sie in Zukunft über nichts mehr abstimmen dürfen. 90% soll nämlich der Investor NSN (Never say never!) bekommen. Hier steckt Andres Iniesta mit drin, und deshalb verfügt die Marketingagentur auch über Standorte in Barcelona und im japanischen Kobe. Vermarktet werden da neben Sportveranstaltungen auch andere Events. Aber nicht nur die Veranstaltung auch Künstler und Sportler sind unter den Fittischen des Investors. Auch hat man verschiedene Firmen als Kunden, die sich Dienstleistungen in Sachen Vermarktung einkaufen. Neben dem Weingut von Iniesta ist da auch Budweiser, BMW und Sony auf der Kundenliste. Unser Dorfclub, oder nun Dorf AG befindet sich seit geraumer Zeit auf deren Internetseite. Man wirbt in Spanisch und Englisch, dass Atletico Paso ein eigener Club sei, der es jungen Talenten aus aller Welt ermöglichen würde, den Sprung in den europäischen Profifußball zu machen. Sportlich gesehen läuft es weiterhin gut und man befindet sich, bei noch vier ausstehenden Spieltagen immer noch unter den ersten fünf in der Tabelle, was die Qualifikation für die Aufstiegsplayoffs in die dritte spanische Liga bedeuten würde. Allerdings ist man sich gar nicht im Klaren, ob man denn aufsteigen möchte. Eine Liga höher ist plötzlich ein Echtrasen Vorschrift und die Zuschauerkapazität ist auch nicht ausreichend. Da müsste also dann schnell etwas passieren. Man kann hier aber tatsächlich seine Startberechtigung an den Meistbietenden verkaufen. Darüber entscheidet dann aber nicht mehr der Verein, sondern der Investor. Zumindest der andere Viertligist der Insel, CD Mensajero, aus Santa Cruz, wird die Liga wechseln. Seit gestern ist der Abstieg ist besiegelt.