Der Calima plagt uns und neues vom Walkadaver

Es ist heiß und man sieht nichts. Calima der heftigsten Art. Gestern war er schon im Anflug und heute ist es richtig schlimm. Dass es morgen bereits vorbei ist, ist nicht zu erwarten. 35 Grad wurden heute schon in Los Llanos gemessen, und das Spiel, dass es bei Calima besser weiter unten sei, scheint, betrachtet man die Daten von Apalmet, nicht zu zutreffen. 29 waren es um 12 Uhr in El Paso, aber eben auch 34 in Tazacorte. Die Luft ist trocken und staubig und man teilt uns mit, dass man doch besser drinnen bleiben soll. Deshalb wurden nahezu alle Veranstaltungen, die die Kinder betreffen, wie Fußballtraining oder andere Geschichten, abgesagt. Die kanarische Gesundheitsbehörde hat auch offiziell, ob der Temperaturen, gewarnt. Besonders die alten und Gebrechlichen seien gefährdet.

Dann sind die von der Universität von Gran Canarias fertig mit der Ambrauntersuchung. Es geht um den Pottwal der vor geraumer Zeit in Puntallana angespült worden ist. Der 13m-Meeressäuger ist, dass wurde relativ schnell klar, an seinem eigenen Reichtum verendet. Wobei der Wal nichts für den eigenen Wohlstand konnte und der Stein des Anstoßes eher zur Belastung wurde. Ein ca. 9,5kg schwerer Ambrabrocken hat dem Tier nämlich den Darm verriegelt, und die Forscher geben nun bekannt, dass der Wal letztlich an einer Bakteriellen Infektion, ausgelöst durch den Darmverschluss, verendet sei. Normalerweise können die Tiere das Ambra auf natürlichem Wege ausscheiden. Unser Wal hat das nicht hinbekommen. Das Zeug ist gefragt und dient zur Herstellung von hochwertigen Parfümen. Kilopreise von 70.000 Euro sind keine Seltenheit. Dass das ein Darmprodukt eines Pottwales ist, will man da eher verschweigen, nicht dass die feine Gesellschaft da noch Ekel entwickelt. Das Zeug ist so teuer, weil es äußerst selten vorkommt. Im Normalfall kackt der Wal das Ding einfach aus und es wird dann, an der Meeresoberfläche treibend, irgendwo an Land gespült. Da aber nur einer von hunderten Pottwalen überhaupt Ambra in seinem Gedärm entwickelt und es gleichzeitig schwer zu finden ist, wird der Brocken unseres Wales vom Playa Nogales, auf eine halbe Million Euro geschätzt. Genau analysiert ist die Zusammensetzung des Teiles noch nicht. Bislang haben sich die Forscher der Uni Las Palmas eben nur mit der Todesursache des Wales befasst. Das sind Experten auf dem Gebiet, die Weltweit zur Sezierung von Walen herangezogen werden. 1.200 Tiere in den letzte 25 Jahren wurden zerlegt. Darunter auch 50 Pottwale. Keiner hatte aber bislang einen solchen Schatz im Bauch. Und damit ist das eben auch für die Forschung eine wichtige Sache, weil bislang nicht klar war, dass Pottwale durch das Ambra einen Darmverschluss haben können, der sogar tödlich enden kann. Nachdem man dann den Klumpen in seiner Zusammensetzung analysiert haben wird, plant man das Ding der Inselregierung von La Palma zu übergeben. Ob die das Teil dann ausstellen oder für einen wohltätigen Zweck versteigern möchten, sei dann den Verantwortlichen überlassen.