Zonen

Man muss die Parkzonen gar nicht mehr erklären, die wir hier in Los Llanos haben. „Weiß“ sagt, dass ich mein Auto da abstellen darf. Bei „grün“ darf nur der Anwohner mit Ausweis, „gelb“ ist die verbotene Zone, und der Parkfrevler wird gnadenlos finanziell abgestraft, sollte er erwischt werden. Dann haben wir noch die blaue Zone. Kurzparken darf man da, muss sich aber an der Maschine ein Zettelchen ausdrucken. Da steht dann geschrieben, wie lange das Auto dort stehen darf. Da gibt es im Falle des Verzugs, oder gar gänzlich ohne Schein, eine geringe Strafe. Diese lässt sich noch weiter verringern, wenn man das Ding direkt bezahlt. Geld in den Umschlag und hinten in den Ticketautomaten geworfen. Irgendwie so geht das. Bislang ist mir selber das noch nicht passiert, alldieweil ich freilich immer vorbildlich parke, wenn ich denn mal nach Los Llanos gehen sollte. Zur blauen Zone gibt es nun aber was zu sagen. Die Gemeinde kümmert sich gart nicht selber um die Wartung der Maschinen und auch nicht um das Knöllchenverteilen. Da hat man eine Firma beauftragt. Besser gesagt, man hat eine Konzession an die Firma „Telpark“ ausgegeben. Die machen damit Geld. Allerdings hat nun mal ein Stadtrat der Sozialisten bei der Gemeinderatssitzung nachgefragt und oh Wunder, die Konzession ist bereits 2022 ausgelaufen. Natürlich wird da dann auch gleich weiter nachgefragt. Und man plant auch weiterhin eine Konzession und nicht einen Dienstleistungsauftrag zu machen. Diesmal aber länger. Wenn es nach den Machthaben im Rathaus geht, dann bitte gleich für 15 Jahre. Die bezahlen also dafür an die Gemeinde Geld, damit Sie selber Geld verdienen können, und fleißig Knöllchen rausgeben können. Jetzt kommt aber natürlich die Nachfrage der Opposition. Die würden ganz gern wissen, ob es denn legal sei, dass da eine Firma vom Bürger Geld verlangt, obwohl sie ja gar keine gültige Konzession haben. Die Gemeindesekretärin Miriam Pérez sieht da aber gar kein Problem bei der Geschichte. An müsse da differenzieren und man haben sich da auch schon Rat geholt. Der Busgeldkatalog, den die Gemeinde für die blaue Zone festgelegt hat, habe ja erstmal nichts mit der fehlenden Konzession zu tun. Und deshalb könnte man in diesem Fall behaupten, dass das verhängen eine Strafe eben eine Dienstleistung sei. Es hätten bereits einige Bürger Einspruch eingelegt, diesen habe man zurückgewiesen und es wird auch weiterhin Strafen geben, so Frau Perez. Eine Art freiwillige Dienstleistung sei die Verhängung der Strafen. Das ist eine bestechende Logik. Schließlich hatte an niemals einen Dienstleistungsvertrag mit dem Betreiber abgeschlossen. Konzessionsvertrag war es und soll es auch wieder sein. Könnte man ja ganz lassen. Die spannende Frage wäre nun, was denn passieren würde, wenn man es tatsächlich darauf anlegen würde, mit seinen Parkticket vor Gericht zu ziehen. Erfreulicherweise ist das dem gemeinen Palmero einfach zu doof, da einen Kleinkrieg an zu fangen. Aber spannend wäre es dennoch zu sehen, wie die Gemeinde dann reagiert. In Santa Cruz hat man ja auch eine blaue Zone eingeführt. Mangels Betreiberfirma, ob jetzt als Dienstleister oder mit Konzession, kam man aber irgendwann zu dem Schluss, dass man da nicht mehr so genau hinschaut. Da steht immer noch dran, dass man ein Ticket lösen müsse. Aber momentan kontrolliert da eben keiner gezielt.