Der Fischer ist nicht ins Netz gegangen

Die Guardia Civil hat, während einer routinemäßigen Patrouillenfahrt, vor der Küste von Tazacorte illegale Netze im Wasser entdeckt. Insgesamt 400m Netz haben die unten, an nicht markierenden Boien anmontiert, gefunden. Im Prinzip ist das eben so, dass diese Boien des Eigentümers haben müssen. Wenn keine dran ist, dann ist da meist was faul. Nicht, dass es sich beim Eigentümer des Netztes etwa um einen Fischer ohne Lizenz handeln würde, vielmehr ist davon auszugehen, dass das Netz, das da unten dranhängt, nicht den Vorschriften entspricht. Eine direkte Zuordnung wäre also für den Fischer eher so halboptimal. Genauso war es dann auch, die Maschen zu eng, wie es zumindest momentan im entsprechenden Fanggebiet nicht erlaubt ist, und die Höhe, in der das Netz angebracht war, entsprach auch nicht den geltenden Vorschriften. 17,5 Kg Fisch waren darin enthalten, Hauptsächlich Viejas, Samas und Sargos. Was lebte, hat man frei gelassen, die bereits verendete Beute wurde, gemeinsam, mit dem illegalen Fanggerät in den Hafen von Tazacorte gebracht und dort den Mitarbeitern des Fischereiministeriums zur Aufbewahrung übergeben. Die Beamten der Guardia Civil sind aber nicht ganz doof und wissen, dass der profesinelle Fischer meist nicht nur ein Netz ausbringt, und sind dann gleich nochmal rausgefahren um in der Gegend weiter zu suchen. Ein zweites Netz wurde auch entdeckt, ebenfalls voll mit verschiedenen Fischen, die man aber direkt wieder in die Freiheit entlassen hat. Die Verwendung dieses Fanggerätes kann durchaus teuer werden. Die mögliche Strafe fängt bei € 301,- an und endet bei € 60.000,-. Bedenkt man, dass die Fangnetze wohl nicht ausversehen verwendet wurden, sondern, ob der fehlenden Markierung, da eher ein Vorsatz dahinter stecken dürfte, werden die € 301,- wohl eher unwahrscheinlich sein. Nur dafür müsste man dann erstmal den Fischer in das polizeiliche Fangnetz bekommen, und das wird sicherlich gar nicht so einfach.

Mas Canarias und Recortes Cero haben Unterschriften gesammelt. Gegen das sogenannte Eco-Resort La Pavona in Breña, hinter dem sich ein ganz unökologischer und wahrscheinlich auch unlogischer Golfplatz verbirgt. Letztes Jahr haben sämtliche Parteien, die da im insularen Parlament sitzen, den insularen Interesse für das Megaprojekt zugestimmt. Das tolle, dass wir nun, als Insulaner da hochoffiziell dran interessiert sind, ist, dass man wesentlich weniger Vorschriften als Investor am Wickel hat, was diesen natürlich mächtig freut. Derjenige, der wirklich denkt, dass ein Golfplatz, und in Fuencaliente ist ja sogar noch ein zweiter im Gespräch, auf LA Palma funktionieren könnte, der hat nicht wirklich aufgepasst. Die Golfressorts sind ja sogar eher auf dem Rückzug und La Palma hat eben für den gutbetuchten Schlägerschwinger im Lacoste-Outfit, nicht die nötige Infrastruktur. Wo soll den die Golfgattin shoppen gehen, während der Mann seinen Mitgolfern berichtet, was für ein toller Hecht er doch sei, und welchen Ertrag die Immobilien in Marbella gerade wieder gebracht haben. Vielleicht geht es, und so unken einige, ja gar nicht um ein touristisches Investment bei der ganzen Sache, sondern schlichtweg um Spekulation mit Liegenschaften, deren Wert gerade in die Höhe gegangen ist. Außerdem umfasst das Projekt ja nicht nur den Golfplatz, samt Hotel, sondern auch etliche Luxusvillen mit Pool. Das könnte sich wiederum ja auch lohnen, und wenn man baulich erstmal mit den Villen anfängt und nachher der Investor dann keine Lust mehr hat, dann sind die Villen ja da. Vielleicht kommt also gar kein Golfplatz, man muss das aber der Bevölkerung zumindest so verkaufen, schließlich ist man als Politiker ja am Fortkommen interessiert. Die Argumentation, dass der Bau von Villen zumindest Arbeitsplätze schaffen würde, könnte der Bevölkerung gegenüber nicht ausreichend sein. Nun aber zurück, zu den Unterschriften, die da gesammelt wurden. Von fast 50.000 ist da die Rede, und die Mas-Partei meint nun, dass da der Inselpräsident aber mal reagieren sollte. Fast 50.000 Unterschriften, bei einer Bevölkerung von offiziell rund 80.000 und ganz inoffiziell ca. 65.000 ist ja der Hammer. Da muss man aber doch auf Volkes Stimme hören. „Hallo Herr Rodriguez, bitte sofort stoppen!“ ruft man doch sofort. Das spannende ist nun, dass zumindest ich gar nichts mitbekommen habe, dass hier auf La Palma jemand Unterschriften gesammelt hat. Also physisch zumindest, ist mir da gar nichts untergekommen, und nehmen wir mal die Geschichte der 65.000, und dass man die Kinderchen ja auch noch rausrechnen müsste, dann könnte man meinen, dass da manch einer 3-5mal unterzeichnet hätte. Das ist aber Quatsch, weil das ja Betrug wäre. Mittlerweile hat sich aber politischer Aktivismus ganz bequem ins Internet verkrümelt. Ein Klick und schon ist die Welt tiptop verbessert. Da kann man, mit ein wenig surfen in den sozialen Medien, den Krieg in Gaza beenden und einen auch noch das Golfprojekt auf La Palma verhindern. Beides eine prima Geschichte, aber eben dann halt nur virtuell. Wir erinnern uns ja noch an die Geschichte mit der, zu bauenden, Straße von Tazacorte nach Puerto Naos. Auch da waren in windesseile unzählige Unterschriften im Online-Beutel, die das Leid der Anwohner bedauert haben. Der größte Teil stammte aber eben nicht aus La Palma oder sogar aus Tazacorte. Und wer nun ernsthaft darüber nachdenkt, der dürfte zu dem Schluß kommen, dass die Unterschriften nun zum größten teil eben nicht aus La Palma stammen werden, und deshalb wird das dem Sergio auch schnurzegal sein, was juckt den Macher vom Dienst denn eine Partei wie Mas Canarias, die sich selbst als „feministisch-ökologisch“ betitelt.