Corvus Corax Canariensis heißt der schlaue schwarze Vogel den jeder La Palma Urlauber kennt. Auf dem Roque oder an der Cumbrecita sind welche zuhause, die sich schon schön an die Besucher gewöhnt haben und brav warten, bis der tierliebe Tourist etwas von seinem Wanderproviant abgibt. Trauben, Nüsse, lecker geschmiertes Bocadillo, da ist der Rabe nicht wählerisch, was dem Menschen mundet, das kann man zumindest mal probieren. Generell ist der Vogel, mit einer Flügelspannweite bis zu 150 cm auf allen Inseln zuhause und treibt sich auch in allen Klimazonen herum. Endemische Unterart nennt sich das, wie schon der Beiname Canariensis sagt. Aber das Tier ist gefährdet. Überall gibt es weniger, wobei der Rückgang auf La Palma und Teneriffa nicht so gravierend ist, wie auf den östlichen Inseln. Wegen des Rückgangs sind die Vögel eben auch geschützt. Früher war man da nicht so zimperlich und es wird berichtet, dass die Landwirte so gar nicht begeistert waren, weil die Raben reihenweise die Ernte eingefahren haben. Früchte und Samen stehen auf der Speisekarte aber auch Aas und selbst kleine Tiere, wie Eidechsen oder sogar Kaninchen werden erlegt. Aber heute wird kaum einer noch selber auf die Jagd gehen, das mit dem Futter ist viel bequemer, wenn man sich das von den Touristen abholt. Nicht nur die direkte Fütterung, sondern auch die Mülleimer sind da willkommen und um eine Sauerei zu vermeiden hat man dann angefangen die Mülleimer an den Wanderrastplätzen mit einem Deckel zu versehen, damit der gefiederte Freund da nicht alles rauszieht. Den Vögeln scheint es nämlich herzlich egal zu sein, wie es am Ende aussieht und dass man das was man nicht isst, zurück in die Tonne stopfen sollte, das kann man dem Rabentier nicht beibiegen. Aber die Vögel sind trotzdem cleverer als man denkt. An der Kapelle San Martin de Porres, oberhalb von El Paso kann man das gerade sehr gut beobachten. Der gedeckelte Mülleimer macht dem ansässigen schwarzen Biest keine Umstände, den bekommt er locker auf. Darum liegt nun ein schwerer Stein auf dem Deckel, aber der Rabe hat es nun schon mehrfach geschafft, den Klumpen runter zu schmeißen um an die Leckereien zu gelangen. Das Resultat ist nicht schön anzusehen der Müll ist fein säuberlich in der Umgebung verteilt. Dankbar ob des Services kommen dann auch noch unterernährte Hunde aus der Umgebung herbei, um am gemeinsamen Vesper teilzuhaben.
Heute hat mal wieder die Erde gewackelt. Ganz nahe beim Vulkan und das gleich viermal hintereinander. Direkt sind alle aufgeregt. Die ersten 3 waren nicht stark, und auch nicht spürbar. Das letzte, gegen halb zwei Ortszeit, war dann aber anders. Auch nicht stark. Lumpige 2,2 mbLg auf der Anzeigentafel. Aber direkt unter der Oberfläche und deshalb war das zu spüren. Von mir selber in El Paso nicht, aber in Las Manchas de Abajo wurde die Intensität mit „IV“, was gut spürbar ist, angegeben. Der Rekord in vulkanischer Zeit war eine VI, was dann nochmal ein anderes Kaliber ist. Die Sache ist komplizierter als man denkt, man weiß gar nicht so richtig, was die „gefühlte seismologische Wahrheit abbildet. 2,2 mbLg ist nicht wirklich was. Gefühlte IV dann aber eben schon und damit zeigt nun die „Europäischen Makroseismischen Skala“, abgestuft von I bis VIII die an, wie die direkten Auswirkungen auf Mensch Umwelt und Gebäude sind, nicht aber die tatsächliche Intensität der Erschütterung als solche. Wichtig bei der ganzen Geschichte ist aber, dass der Herr Itahiza Domínguez, seines Zeichens Chef des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) hier auf den Kanaren und gleichzeitig Experte für Erschütterung, mitteilt, dass das gar nichts mit einer möglichen vulkanischen Reaktivierung zu tun habe, sondern wir eben immer noch mitten in der posteruptiven Phase stecken würde. Es ist also ganz normal, dass es in Zukunft noch wackeln wird.