Zumindest zu einem hohen Prozentsatz. Es geht um die Tätigkeiten oben am Rianchuelo. Man plante da ein Asphaltwerk, das ist vom Tisch. Die Betreiberfirma buddelt da aber Löcher zur Kiesgewinnung, welchen wir wiederum für unsere Zementmischungen benötigen. Die Bürgerinitiative „La Graja“, hauptsächlich Anwohner von da oben, wollte die Mobilisierung gegen den Asphaltkocher nutzen und gleich dem ganzen Treiben da den Gar aus machen. Das mit der Renaturierung, zu der die Betreiber der Kiesgrube verpflichtet sind, klappt nämlich nur so lala und das Wiederbefüllen der gebaggerten Löcher, geschah eben auch mit allerhand Unrat, so haben die von der Bürgerinitiative jedenfalls dokumentiert. Lärm, Staub und Umweltverschmutzung, dass alles am Eingang zum Nationalpark der Caldera, das war zu viel, und man hat mächtig getrommelt, Demonstrationen und Versammlungen einberufen, Anzeigen geschaltet und gestellt, und man hat sogar die Lokalpolitik auf seine Seite gezogen. End letzten Jahres hat Omar Hernandez, Consejal für Umwelt und andere Dinge, im Beisein seines Chefs, dem Bürgermeister, versprochen, dass man dem Betreiber einen bösen Brief schreiben würde, und man die Genehmigung nicht verlängern würde, wenn die sich nicht an die Auflagen halten würden. Das sah alles prima aus, und der Omar ist auch ein feiner Kerl, dem man die Motivation das richtige zu tun, auch gerne abnimmt. Allerdings hat man dann doch einen „externen geologischen Gutachter“ bestellt, und auf Nachfragen der Opposition im Rathaus, hat der Herr Hernandez nun das Ergebnis des Gutachtens mitgeteilt. Im Großen und Ganzen ist wohl alles in Ordnung, heißt es nun plötzlich, man würde zu einem hohen Prozentsatz die Auflagen erfüllen. Was nun also bedeutet, dass das munter weiter gebaggert werden darf, weil das Gutachten ein Ergebnis gebracht hat, dass zumindest die Gegner so nicht erwartet haben. Allerdings haben die ja auch nicht für das Gutachten bezahlt, also sollten Sie da auch keine Erwartungen dran haben. Die die es bestellt haben, wussten sicher was dabei rumkommt, auch wenn ich, zumindest einem der Akteure wirklich abnehme, dass er sich persönlich da was anderes gewünscht hätte. Zumindest hat er mir selber erzählt, wie frustrierend manchmal die Partikularinteressen auch in der Lokalpolitik sind und auch hier gibt es eine Hackordnung und ein innerparteiliches Machtgefälle, das auch über die Insel hinausgeht. Bislang gibt es noch eine Reaktion seitens der Bürgerinitiative „La Graja“. Gut drauf sind die gerade sicher nicht. Nun wird da erstmal, und das mit Genehmigung, weitergebuddelt, alldieweil die Interessen eben sind, wie sie sind.