Wir machen einen Plan und am Freitag kommt der Chef zu Besuch

Die verschiedenen Ministerien wollen mehr zusammenarbeiten um in Zukunft besser auf vulkanisches Ungemach reagieren zu können.  Deswegen hat der Consejal für Territorialpolitik nun ein Abkommen mit dem kanarischen Consejal für Wissenschaft geschlossen, dass man den Informationsfluss besser fließen lassen will. Man möchte Risikokarten erstellen und da auch, neben dem vulkanischen Risiko auf unseren Inseln, auch Gefahren wie Erdrutsche und Beben einarbeiten. Die Wissenschaftliche Seite Liefert das Material und die Territorialpolitiker machen einen Plan was dann zu tun ist. Das ist natürlich fraglich, wieso man innerhalb einer Regierung ein en Vertrag, gewissermaßen zwischen zwei Ministerien schaffen muss, in dem man sich zur gegenseitigen Information und Zusammenarbeit verpflichtet, aber im Prinzip geht es darum, dass man Wissenschaft und Katastrophenschutz besser koordiniert. Dass das nötig ist, hat eben unser letzter Vulkanausbruch gezeigt. Dabei geht es nicht nur darum, dass man die Verantwortlichen ins Boot holt, damit die wissen, wie im Katastrophenfall richtig reagiert werden muss, sondern auch die Bevölkerung muss dabei mehr sensibilisiert werden. Wenn man nämlich ehrlich ist, dann waren wir hier auf unserem Inselchen sehr blauäugig, was die vulkanische Gefahr angeht. Klar der Ausbruch zuvor Teneguia hat dafür gesorgt, dass wir beim Thema Vulkan eher an ein Spektakel gedacht haben. Nun mit der neuen Erfahrung geht uns automatisch die Düse, wenn wir hören, dass sich unter der Cumbre Vieja etwas bewegt. ERs gibt einige, die sich im Nachgang darüber beschwert haben, dass die Gemeinde es zugelassen hat, dass man sein Eigen heim auf einem aktiven Vulkan errichtet hat, und die Baugenehmigung sei somit schuld, dass man alles verloren hat. Niemand sagt da freilich „selbst schuld“, aber dass die gesamte untere Hälfte von La Palma ein aktiver Vulkan ist, dass hätte man, zumindest wenn es darum geht, die eigene Bude entsprechend zu versichern, durchaus in die private Risikobewertung mit einrechnen können. Auch die auf der Ostseite der Insel können sich nicht sicher sein, dass nicht eines Tages die Lava über sie drüber laufen wird und deshalb ist es ganz gut, wenn da nun Karten erstellt werden, die nicht nur den Bürgern, sondern auch den Behörden im Ernstfall helfen angemessen zu reagieren. Und wir hier auf La Palma, kommen dann sogar noch ganz fein raus. Die größte Angst herrscht nämlich auf Teneriffa. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit einer Eruption geringer als auf La Palma, aber die Folgen könnten gar heftig sein. Im Prinzip kann die Lava in jede r Richtung den Teide runterlaufen, und quasi überall gibt es eine entsprechend dichte Besiedlung.

Am Freitag kommt der spanische Ministerpräsident Sanchez mal wieder nach La Palma, und das noch um zu arbeiten. Eigentlich nimmt der sich gerade eine Auszeit auf Lanzarote und wollte einen kleinen Abstecher nach La Palma machen, um sich das postvulkanische Vorankommen anzuschauen. Ganz unverbindlich, schließlich hat man ja Urlaub. Da hat dann der Oberkanare Clavijo gleich mal Morgenluft gewittert und klingt sich da in den unverbindlichen Besuch mit ein, um über politische Themen zu quatschen. Auf die Urlaubsinsel von Sanchez geht er nicht, dass wäre ja übergriffig, aber wo er dann doch mal kurz seinen Urlaub unterbricht, da könnte er doch dann gleich noch andere Themen behandeln. Also treffen sich die beiden Regierungschefs hier und werden über Migration reden. Das Thema hat es in Spanien nämlich in sich und birgt entsprechendes Konfliktpotenzial. Es geht um die innerspanische Verteilung der Flüchtlinge, die auf den Kanaren mit den Booten ankommen, aufs Festland. Da ist man gerade dabei eine Lösung zu finden, weil die Auffangeinrichtungen auf den Kanaren überfüllt sind. Das Problem dabei hat nicht die CC von Clavijo, und auch nicht die PSOE von Sanchez. Aber die CC koaliert hier mit der konservativen PP. Auch die sind fast spanienweit bereit, eine Umverteilung zu tolerieren, bekommen nun aber Ärger mit den rechtsradikalen von VOX, mit denen sie mancherorts eine gemeinsame Regierung bilden. Brandmauer kennt man hier nicht und eigentlich haben die Rechtsdrallenden schon so manche Berührungspunkte, zumindest sind beide gern in Regierungsverantwortung mir den entsprechenden Posten. Jetzt, wo die PP sich in Sachen Umverteilung aber etwas bewegt, regt sich Widerstand der Francobewunderer von VOX, und die drohen mit Koalitionsbruch.