Wasser das man doch trinken kann

Das wir ab und an ein Wasserproblem haben ist ja hinlänglich bekannt. aber der Winter war ja jetzt gar nicht so trocken und es gibt ja immer noch den Herrn Soler, der steif und fest behauptete, dass wir gar kein Wasserproblem haben müssten, wenn wir nur an der richtigen Stelle bohren würden. Jetzt kam in den letzten Tagen aber etwas neues zum Thema kühles Nass auf, das auf den ersten Blick erstmal erschreckend wirkt. Im Februar dieses Jahres hat sich nämlich die „Plataforma agua para La Palma“ gegründet. Das sind die Leute, vor allem Landwirte, die auf der Seite von Herrn Soler stehen, und den Tunel de Travase weiter aufbohren möchten, weil, da eigentlich genug Wasser sein soll. Im Moment wird das Wasser nämlich auf der Ostseite am entsprechenden Tunnel rausgepumpt und dann hier rüber in den Westen geleitet. Man möchte das Ding, und das ist jetzt nur grob so erzählt, also auch auf der Westseite anzapfen. Aber die politisch Verantwortlichen, die wollen nicht so richtig. Die Landwirte haben da aber natürlich Interesse dran, weil mehr Wasser die Preise senken würde und dadurch entsprechend günstiger produziert werden kann. Es war in der Tat in den letzten Jahren so, dass die Preise für Gießwasser sehr hoch waren, weil es eben weniger geregnet hat. Weniger Regen bedeutet aber dann gleichzeitig mehr Gießwasser und das alles zu einem höheren Preis. Man möchte also, dass das Wasser direkt auf der Bananenseite gezapft wird und da soll es dann auch gleich neue Leitungen geben. Um die eigene, durchaus verständliche politische Agenda zu untermauern hat man nun ein kleines Skandälchen produziert, dass bei genauerem Hinsehen halt dann doch kein solches ist. Man hat nämlich einen Laborbericht zur Qualität des herübergeleiteten Wassers aus dem Jahr 2016 rausgekramt und veröffentlicht. Und siehe da, es waren doch tatsächlich Kolibakterien zu finden. Anklagend hat man dann noch erwähnt, dass das zuständige Cabildo, trotz des Laborbefundes untätig sei und seit Jahren die Sache unter Verschluss gehalten hätte. Das Problem für die Verunreinigung soll in La Rosa, also im oberen ländlichen teil von El Paso liegen. Da gibt es nämlich keine Kanalisation sondern nur Sickergruben. Der menschliche Unrat und alles andere, ins Klo oder den Abfluß geschüttete, versickert da einfach im Boden.

Der Wasserrat der Insel, Carlos Cabrera, hat sich jetzt zu Wort gemeldet und gesagt, dass das alles ja gar nicht stimmen würde und die Leute von der Plataforma agua para La Palma hier nur wieder mal eine politische Konfrontation mit ihm suchen würde. Bewusst würden hier Ängste zur politischen Zwecken geschürt und aktuellere Daten zur Qualität des Wassers unterschlagen. So wären die Daten aus dem Jahr 2016. Bei der letzten Untersuchung aus dem Jahr 2019 wurde eine exzellente Qualität bescheinigt und keinerlei fäkalen Einflüsse gefunden. Außerdem sei das gesellschaftlich total unverantwortlich Ängste im Bezug auf das Wasser zu schüren und er wüscht sich da eine entsprechende Ablehnung. Für alle die jetzt etwas verunsichert sind: Wir haben hier astreines Trinkwasser. Zudem waren die Wasserproben aus dem Jahr 2016 vor der Aufbereitung durch die Gemeinden erfolgt. Die pumpen da nämlich auch noch Chlor rein. Und so hat auch gleich noch der Bürgermeister aus El Paso zu Wort gemeldet und gesagt, dass unser Wasser, dass hier aus dem Hahn kommt in einem erstklassigen Zustand wäre.

Das ganze hat jetzt so ein wenig böses Blut geschaffen und vielleicht haben sich die Leutchen der Plataforma mit der Aktion nicht wirklich einen Gefallen getan. Klar gibt es hier immer wieder den Vorwurf an die Politik, dass das kühle Nass bewusst knapp gehalten werden würde, weil da nämlich einige spendenfreudige Welche ein finanzielles Interesse dran haben. Nur sollte man dem politischen Verantwortlichen vielleicht auch nicht dermaßen ans Bein pinkeln.

Das mit den Sickergruben ist aber schon so eine Sache. Man darf, und das ist dem La-Palma-Gast ja geläufig, hier kein Papier in die Toilette schmeißen, weil das sonst verstopfen kann, und dann wird und riecht die Sache entsprechend ungut. Diesen unschönen Geruch nimmt man manchmal auch war, wenn es geregnet hat und die festen Reste in der Grube wieder feucht werden. Wenn es stark regnet hat das aber noch einen ganz anderen Effekt. Das Lavagestein ist ja eher poröser Natur und wenn es regnet, dann wird das alles durchgespült. Kacke schwimmt aber gar nicht immer oben, sondern folgt auch der Schwerkraft. Der Barranco de las Angustias zieht die gewissermaßen magisch an, und dann wird das ganze in Tazacorte ins Meer gespült. So, mit den Bildern lasse ich Sie jetzt alleine und weise noch auf die Bademöglichkeiten am Charco Verde und in Puerto Naos hin. Regelmäßige Untersuchungen der Wasserqualität des Strandes von Tazacorte sagen übrigens aus, dass da alles blitzesauber ist und man erhält regelmäßig die „blaue Flage“ dafür. Also alles gar nicht so wild.

Wir haben auf den Kanaren jetzt übrigens schon Tag sieben unter den magischen 50er-Inzidenz erreicht. Auf La Palma sind unsere beiden Ausbrüche wohl auch im Griff. Heute wieder einen 7-Tages-IA-Wert von 9,54.