Wir sind Teil der Lösung und in Santa Cruz geht es ums Geld

„Die La Palma Lösung“ so nennt sich eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung von INVOLCAN unter der Leitung von Luis González de Vallejo, Direktor des Bereichs „Geologischen Risikozone“ eben bei INVOLCAN und emeritierter Professor der Complutense-Universität Madrid (UCM), von der ebenfalls Mitarbeiter an der Studie beteiligt waren. Es geht bei der Studie um die Möglichkeiten der territorialen Planung und des Wiederaufbaus von Infrastruktur auf den sich abkühlenden Lavaströmen. „Ausbruch von La Palma 2021 (Kanarische Inseln): Messungen und Modellierung der Abkühlungsraten des Lavastroms und Anwendungen für den Wiederaufbau der Infrastruktur und Risikominderung.“ So nennt sich die Arbeit im Ganzen, die in der Zeitschrift „Geohazards“ veröffentlicht wurde. Wieder einmal werden wir hier zum Modelprojekt, was nicht daran liegt, dass in der Vergangenheit anderenorts keine Arbeiten auf der, teilweise noch heißen Lava durchgeführt wurden. Bei uns hat man das ganze Prozedere eben von Anfang an wissenschaftlich begleitet und entsprechend protokolliert. Auf Grund dieser Daten verspricht man sich nun Erkenntnisse die auch an anderen Orten und bei anderen Ausbrüchen angewandt werden könnten. Man hat hier zwei physikalische Modellierungen bezüglich der Abkühlungsraten der noch heißen Masse gemacht, die sowohl auf thermischem Verhalten als auch auf geologischen und geotechnischen Daten basieren. Ebenso hat man klimatische Veränderungen und Gegebenheiten in die Modelle mit eingearbeitet. Im Rahmen der Studie hat man aber auch festgestellt, dass die tatsächliche Abkühlungsrate die „praktischen Wartezeiten“ des Wiederaufbaus überschritten hat. Sprich man würde gerne früher bauen oder hat dies sogar zu früh getan. Ganz praktisch lässt sich das z.B. an der Straße Las Norias – La Laguna begutachten. Der fortschreitende Abkühlungsprozess unter dem Asphalt macht sich nun optisch und fahrenderweise spürbar bemerkbar. Da haben sich etliche Unebenheiten im Fahrbahnbelag gebildet, und man hat prophezeit, dass sich das noch eine Weile hinziehen wird. Da die Straße aber notwendig ist, muss man damit leben und kann das nicht unbedingt einen Fehler nennen. Weiter oben im ehemaligen Todoque, so berichten zumindest Leute die auf der Baustelle der neuen Verbindung La Laguna- Las Manchas waren, soll es sogar noch richtig heiß sein. Ob da alsbald eine Asphaltschicht draufkommt/draufkann, muss man dann mal abwarten. Nur muss man, wenn es da schon offensichtliche Probleme gibt, vielleicht in der nächsten Zeit gar nicht über die LP2 reden. Je höher die Lava aufgeschichtet ist, desto höher eben auch die Temperaturen im inneren und desto langsamer der Prozess der Abkühlung, wobei, das wurde ja untersucht, eben nicht nur thermisches verhalten, sondern auch geotechnische und geologische Gegebenheiten mit in so einen Abkühlungsprozess mit reinfließen.

In unserer Inselhauptstadt wird gerade mächtig über das Gehalt des dortigen Bürgermeisters und dessen Stadträte diskutiert. Asier Antona von der konservativen PP regiert dort mit der Coalicion Canarias. Und wie es eben immer so ist, sucht die Opposition da nun was zum Motzen. Da sich die Politiker ihr Gehalt quasi selber auszahlen und dessen hohe bestimmen ist das stehts ein beliebtes Thema und, da meist CC und PP mit Erhöhungen kommen, ist das für die Sozialisten der PSOE ein gefundenes Fressen. Wichtig dabei ist zu wissen, dass fast alle, also auch die Opposition den konservativen Bürgermeister attestieren, dass dieser einen guten Job machen würde und dieser auch bei der Bevölkerung deshalb ein hohes Ansehen genießt. Das Meckern über zu viel an Gehalt ist dennoch obligatorisch, schließlich braucht es ja einen Angriffspunkt. Die 25%, die die jetzige Stadtregierung nun mehr kostet, als die vorherige würden die meisten der Bürger ja noch durchgehen lassen, man kennt das ja bereits von Politikern und erwartet auch nichts anderes. Da ist man schon fatalistisch abgestumpft. Für Unmut sorgt aber nun zusätzlich die Reaktion des Bürgermeisters. Der war nämlich zuvor Kongressabgeordneter für die Provinz Santa Cruz de Tenerife in Madrid, und argumentiert nun, dass diese Gehaltserhöhung notwendig sei, schließlich verdiene er nun immer noch erheblich weniger wie als Kongressabgeordneter. Man muss dabei wissen, dass Asier Antona den Job aufgegeben hat, um Bürgermeister zu werden, und da hat er sicher schon gewusst, dass man als Chef einer Stadt mit 15.000 Einwohnern entsprechend weniger verdient, aber immer noch erheblich mehr, als der Durchschnitt. Und deshalb fordern nun so manche, dass man sich seitens der Gemeinde etwas mehr bemüht, wenn es um die Besoldung der „normalen“ städtischen Angestellten geht. So wird z. B. bemängelt, dass teilweise die geleisteten Überstunden seit mehr als einem Jahr nicht ausbezahlt wurden. Man fordert da nun ein ähnliches Tempo von der Stadtregierung, wie bei der Bezahlung der eigenen Gehälter.