Selbstbestrafung

Die Rohre schlagen Wellen. Also die, die das kostbare Nass zu den Bananen im Süden bringen sollen, und die kurzerhand über das Lavadelta gebaut wurden. Damals argumentierte man, dass das mit der Entsalzung so nicht geklappt hätte, weil die Banane mit dem Wasser nicht klargekommen sei. Deshalb musste es ganz schnell gehen und man baute kurzerhand über das neue Lavadelta, in dem Wissen, dass das Küstenschutzgesetz, das nicht gutheißen kann. Pragmatismus, ein bis zwei zugedrückte Augen waren ganz normal. Und, ob der misslichen Lage, hat man das auch von anderen erwartet, dass die bei uns, gebeutelt wie wir waren, postvulkanisch nicht so genau hinschauen würden. Die damalige Inselregierung unter der Leitung von Herrn Mariano Zapata von der PP hat das dann umgesetzt. Auch weil die Opposition von der CC das gefordert hat. Die Schelte und die Strafe folgten auf dem Fuß. 1,7 Millionen und der Rückbau der Leitungen stehen nun auf dem ausgestellten Strafzettel. Zuerst hat man gemeint, dass man das nicht bezahlen werde und die Geschichte abbiegen könnte. Die, die das damals gefordert haben, redeten dann ganz schnell von der totalen Unvernunft, derer die das damals gemacht haben, vor allem, weil sie mittlerweile selbst in der Verantwortung waren, und keine Lust hatten, für die Fehler der Vorgänger zu bezahlen. Schließlich läuft die Strafe gegen die Institution der Inselregierung und nicht gegen die Person, die das ausgeheckt hat. Die 1,7 Millionen hat man aber natürlich nicht bezahlt und betont, dass man da eben zu sowas gezwungen worden sei, so umständehalber eben. Deswegen wurde erstmal stillgehalten, sowohl von der Vorgängerregierung, als auch von der neuen. Die Strafe verhängt hat die nationale Küstenschutzbehörde. Und man hoffte, dass sich die Geschichte irgendwie glätten lassen würde. Dass diese Strafe ins Haus steht, das war allerdings bekannt, und man hat erstmal um eine Verlängerung gebeten, was die Strafe aber auf rund 2,1 Millionen erhöht hat, in der Hoffnung, dass das sich schon irgendwie verlaufen würde. Jetzt hat aber das kanarische Ministerium für Umwelt und ökologischen Wandel mitgeteilt, dass die Geschichte mit Nichten abgegolten, oder gar vergessen sei, und eben nun die 2,1 Millionen und den Rückbau, von der palmerischen Regierung eingefordert. Spannend ist nun aber, wer der entsprechende Minister ist. Dabei handelt es sich um Mariano Zapata, also unseren ehemaligen Inselpräsidenten von der PP, der die Rohre in Auftrag gegeben hat, bzw. seinem damaligen Wasserrat, den Auftrag zur Beauftragung verpasst hat. Die teilen nun mit, dass das Problem eben bei der Inselregierung liegen würde, und die Inselregierung schimpft, dass die anderen das verbockt hätten, weil sie nicht bei der Küstenschutzbehörde um Erlaubnis gefragt hätten, natürlich ganz außer Acht lassend, dass man damals gefordert hat, überhaupt nicht zu fragen, sondern einfach, im Sinne der Bevölkerung zu machen. Da hat man immer das Zaudern vorgeworfen, und an der einen Stelle, an der gar nicht gezaudert wurde, da ging es schief, und da schimpft man nun auch rum. Das Ganze ist natürlich wieder mal Politik auf unterschiedlichen Ebenen. Und das ist eben komplizierter als man denkt. Die die früher die Inselregierung gestellt haben, sind nun auf der Insel in der Opposition. Auf kanarischer Ebene regieren sie nu8n aber gemeinsam mit der Partei, die momentan die Inselregierung stellt. Auf La Palma regierte früher die PP mit der PSOE, nun hat die CC die absolute Mehrheit. Auf kanarischer Ebene hat früher die PSOE gemeinsam mit anderen linken regiert, nun gibt es eine Rechtskoalition aus CC und PP. In Madrid hat sich die CC erst der PP und VOX angebiedert, ist dann aber, nachdem die keine Regierung zusammenbekommen haben, zur Unterstützung der PSOE von Pedro Sanchez übergegangen. Die von der CC spielen nun überall mit, haben aber teilweise Altlasten verpasst bekommen, und wettern dann wiederum gegen die eigenen Verbündeten auf der anderen Ebene und die Idee, dass man, wenn man auf allen Ebenen irgendwie mitregiert, immer auf der Siegerseite stehen würde, die klappt dann halt auch nicht so mäßig.