Der Hund bleibt erstmal draußen

Wir haben in Spanien echt strenge Gesetzte in Sachen Tierschutz. Wer einen Pelzträger, egal ob Hund oder Katze sein Eigen nennt, der muss die Tiere Chippen und auch kastrieren lassen. Der Hintergrund ist unser Umgang mit den Vierbeinern, die sich lustig vermehren und so kleine Welpen sind ja doch ganz süß.  Kleine Katzen sind auch goldig und wenn man nichts macht, dann ziehen die ja irgendwann Leine und das „Problem“ ist gelöst. Zur Not setzt man die Tierchen einfach aus. Auch Hundewelpen an herrenlose Kinder auf dem Flohmarkt verschenken war in der Vergangenheit sehr beliebt. Seit einigen Jahren ist das so nicht mehr zulässig, letztlich huckt das aber bislang niemand wirklich, weil das Gesetz so, zumindest auf La Palma, nicht wirklich Anwendung findet. Zudem gibt es in Sachen von Zucht und Haltungsbeschränkungen immer noch die Geschichte der Ausnahmen, für Rassetiere und Jagdhunde. Die Gemeinden sind aber ebenfalls in der Pflicht und müssen einen Tierschutzbeauftragten stellen und gleichzeitig die Verantwortung für herrenlose Hunde und Katzen übernehmen. Gerne werden da private Personen ausgesucht, die man dann bezahlt. Wobei den einen dann die Hunde wichtiger sind, als die Katzen, und wenn man anruft, weil man in El Paso ein verletztes felines Wesen aufgetan hat, dann versprechen die einen Rückruf, der dann freilich nicht kommt. In Los Llanos bezahlen die eine Tierschutzorganisation (Benawara) die den Job mit viel Einsatz und Ehrenamt schon seit Jahren machen. Da klappt das wesentlich besser, aber die haben auch keine Lust mehr unsere Tiere aus El Paso zu nehmen, während sich ein anderer dafür die Taschen vollmacht. Aber auch die Inselregierung ist in der Pflicht. Seit Jahren ist die Frage, ob man nicht endlich ein Tierheim einrichten könnte. Geplant war das im Barranco Seco in Santa Cruz. Im Jahr 2021 hat man bei der Gemeinde Santa Cruz angefragt und da hieß es dann, dass man da sowas bauen könnte. Anfang 2023 hat die Inselregierung das Gelände gekauft. Geplant war, dass dort eine Heimstätte für bis zu 500 Hinde und 200 Katzen entstehen sollte. Kalkuliert hat man 2 Millionen Euro um da das Tierheim zu errichten.  Im Juli 2023 hat die Gemeinde dann einen neuen Flächennutzungsplan erstellt, und auf Nachfrage von Borja Perdomo, ehemaliger Vizepräsident und Chef der PSOE kommt nun heraus, dass es eine schriftliche Auskunft vom Juli dieses Jahres geben würde, die eine Bebauung des Grundstückes nicht zu lassen würde. Das Gelände gekauft hat man damals auf Grundlage einer schriftlichen Auskunft aus dem Jahr 2021. Da stand wiederum drin, dass man da ein Tierheim errichten könnte. Wenn man nun die Daten vom Kauf und dem neuen Nutzungsplan, der wiederum Grundlage des ablehnenden Bescheides ist, dann muss man fast schmunzeln. Schnell verkauft die Stadtverwaltung noch das Grundstück an die Inselregierung, um dann einen neuen Plan zu verabschieden, der nie angedachte Nutzung nicht zulässt. Wobei eben zwischen Kauf und neuem Plan Wahlen auf kommunaler und Inselebene lagen, jeweils mit Regierungswechsel. Jetzt ist man also erstmal wieder bei null angelangt und der Tierschutzbeauftragte der Insel meint, dass man nun wieder über das alte Projekt in Tijarafe nachdenken müsse. Außerdem sei man in Kontakt mit einem privaten Unternehmen, dass eine Errichtung eines Tierheimes in Puntagorda in Betracht ziehen würde. Wobei man bei dem Wörtchen „privat“ dann schon wieder grinsen muss. Vielleicht ist das ja das selbe Unternehmen, dass schon Kindergarten, Gastronomie und Seniorentageszentrum betreibt.