Dreißig sind nicht nichts

Die Sache ist gar nicht so einfach zu bewerten. Sergio, unser aller Inselpräsident, hat nun verkündet, dass 30 Familien dauerhaft nach Puerto Naos zurückgekehrt seien. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass die Gasgeschichte, also das erhöhte CO2, das da austritt, keineswegs vom Tisch und damit eben auch nicht aus den unteren Stockwerken sei. Nicht umsonst muss man, wenn man dort hin will, sauber registriert sein, damit die im Falle eines Falles, genau wissen, wer sich gerade in Puerto Naos aufhält. Das man, um den QR-Code zu erlangen, eine spanische Mobilnummer benötigt, ist wiederum, betrachtet man die Bedeutung von Puerto Naos für Touristen, eine Art schlechter Scherz. Wobei die Spielchen, mit der Angabe einer Fantasienummer, im Ernstfall auch zu Problemen führen kann. Schließlich unterschreibt man ja digital, dass man die Spielregeln gelesen und akzeptiert habe. Die verstehen gerade, bei Regelverstößen in Sachen Vulkan recht wenig Spaß. Einmal die Karre falsch abgestellt, oben am Llano de Jable, und schon zücken die das Anzeigenblöckchen, selbst wenn der unbedarfte Urlauber am Fahrzeug steht und überhaupt nicht geparkt, sondern maximal angehalten hat. Aber zurück zu den dreißig Familien. Auf den ersten Blick ist das gar nicht so übel. Auf den zweiten Blick wäre aber wesentlich mehr möglich. Mittlerweile hat man den Bewohnern von 277 Wohneinheiten die Rückkehr gestattet. Wohlgemerkt auf Abruf, sprich, sollte da der Alarm losgehen, dann muss man weg. So was ist dann freilich nicht wirklich attraktiv. Bedeutet es ja, dass man gewissermaßen eine zweite Wohnmöglichkeit, für den Fall der Fälle, parat haben muss. Das kann zum einen nervig und zum anderen aber auch kostentechnisch nicht drin sein. Über das fehlen von sämtlicher Infrastruktur muss man da auch noch gar nicht reden. Die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt in Los Llanos und die nächste Bar in El Remo. Dass man nun die beiden Trinkbuden wieder aufmachen darf, ist auch erstmal nicht wirklich relevant. Die stellen da auch nur einen ab, wenn sich die Sache lohnt. Schaut man aber gerade ab und an auf die Web-Cams von Puerto Naos, dann ist da gar nicht so viel potentielle Kundschaft am Strand zu erkennen. Dass die Kioskbetreiber da selbst den Antrag auf Eröffnung gestellt haben muss ja nicht bedeuten, dass die aufmachen wollen, Aber für den Fall der Fälle, dass da plötzlich der Laden komplett aufgeht, entsprechend gerüstet zu sein, ist sicher nicht die blödeste Idee, auch wenn der Rest der Infrastruktur dann sicher auch noch lange auf sich warten lassen wird. Die Hoffnung, dass auf einen Schlag, alles wie früher sein wird, die muss man sich nicht wirklich machen. Betrachtet man, wie langsam die Wiederherstellung der Infrastruktur von Las Manchas vorwärts geht, lässt nicht gerade starke Hoffnung zu, dass es schnell gehen wird. Man hat da gerade zwei Bars, und eine Apotheke, Die Tankstelle ist weg und der kleine Laden an der Glorieta ist auch geschlossen. Die Bodegon Tamanca hat die Tore wieder auf, das aber nicht am Abend. Der Secadero macht gerade erneut mit dem Gerücht von sich reden, dass es zeitnah wieder losgehen würde.