Das Schiff ist weg. Die Cape Texas eiert zwar immer noch vor den Kanaren, aber nicht mehr vor der Küste von La Palma. Mittlerweile hat sich die Aufregung auch wieder etwas gelegt, weil, sowohl die zivilen, als auch die militärischen Schifffahrtsbehörden von Spanien mitgeteilt haben, dass da alles in bester Ordnung sei. Beiden Behörden sei die Präsenz bekannt. Und inzwischen haben sich auch fachkundige Personen geäußert und mitgeteilt, dass das Schiff sich im Prinzip in einer Art Warteposition befinden würde, und nicht auf geheimer Mission sei. Das gute Wetter habe es gewissermaßen möglich gemacht, dass die einfach draußen auf dem Meer, mit moderater Geschwindigkeit vor sich hin schippern, bis Sie, als Schiff im staatlichen Auftrag der USA, einen neuen Befehl erhalten würde. Auch in der Vergangenheit habe es sowas schon gegeben, aber im Normalfall fahren die dann den Hafen von Las Palmas an und gehen da vor Anker. Möglicherweise war es aber einfach etwas günstiger etwas Schiffsdiesel zu verbrennen, als die Hafengebühr zu bezahlen. Die ganze Aufregung, um Spionage und das Aufspüren eines möglichen russischen Atom-U-Bootes, also völlig umsonst.
Kommen wir also wieder auf die Insel und da gibt es eine interessante Geschichte zum Thema Migration auf La Palma. Die Zeitung „El periodico de La Palma hat heute nämlich einen Artikel veröffentlicht, in dem aufgedröselt wird, wo, die im Ausland geborenen Palmeros herstammen. Und es sind eben nicht die Deutschen, die da an vorderster Linie Auftauchen, sondern, wie bekannt, aber immer noch zunehmend, Menschen die in Venezuela geboren wurden. Die Daten stammen vom Nationalen Institut für Statistik (INE) und beziehen sich auf das Jahr 2024. Von den 85.000 Menschen die hier registriert sind, wurden knapp 7.000 in Venezuela geboren, was einen Anteil von 8,2 % ausmacht. In den letzten 4 Jahren gab es dort einen Zuwachs von 21 % was natürlich mit der wirtschaftlichen und politischen Lage, in dem Land, das umgangssprachlich die achte Insel genannt wird, zusammenhängt. Ein ganz gewaltiger Teil derer, hat übrigens längst einen spanischen Pass. Das hängt damit zusammen, dass es recht einfach ist, so einen zu bekommen, wenn man in der Untiefen des eigenen Stammbaumes, einen Opa oder eine Oma findet, die einst aus Spanien, meist von den Kanaren, nach Venezuela ausgewandert sind. Dagegen haben es diejenigen, die sowas nicht in ihrer Ahnengalerie haben, entsprechend schwerer. Von einer einfachen Residencia, wie wir EU-Bürger können die nur träumen und bekommen vom spanischen Staat etliche Hürden auferlegt. Allerdings trifft man hier eben auf die entsprechende kulturelle Infrastruktur. Hier gibt es eben Carne Mechada und Arepas an jeder Ecke und unzählige andere Menschen die aus Venezuela stammen. Zudem sind wir, durch den Jahrhunderte andauernden Austausch durch hin und Rückwanderung eben sehr eng mit Venezuela verbunden. Das ist eben die achte Insel, und sprachlich sind wir mit unserem Spanisch auch näher an Südamerika als an der Halbinsel. La Palma scheint auch ein besonderer Anziehungspunkt zu sein. Der Anteil auf die ganzen Kanaren liegt mit 3,4 %, weit unter den 8,2 % von hier. Für ganz Spanien liegt der Bevölkerungsanteil bei knapp 700.000 und damit bei 1,2 %. Aber auch hier auf der Insel gibt es eine unterschiedliche Verteilung. In Barlovento wurde mehr als jeder fünfte Einwohner (20,4%) in Venezuela geboren, in Tazacorte ist es nicht einmal jeder zwanzigste. In Mazo, Puntagorda und Fuencaliente gibt es ebenfalls einen recht hohen Anteil unter der Einwohnerschaft.
Die in Deutschland geborenen liegen in der palmerischen Statistik, mit einen Anteil von 3,8%, auch nur auf Platz drei, hinter Kuba mit 4,4%, aber noch vor Kolumbien mit 1,4 % und Italien mit 0,7%.