Resilienz ist wichtig

Das natürlich auf allen Ebenen. Es ist auch gerade gar nicht so einfach, bei dem ganzen Mist, der da global passiert, die Nase über Wasser zu halten und einigermaßen entspannt durch die Hose zu atmen. Neben den ganzen Unguten, wie Musk, Trump, Volkskanzler Kickl und einem ausbürgerungswilligen Fritze, kommen noch Klima, Krieg und der ganze Rest auf uns zu. Da ist etwas Widerstandsfähigkeit ganz gut. Hier auf La Palma ist man erst mal weit weg, von dem ganzen Unbill, aber wir haben hier ja noch unsere eigenen Probleme mit denen man fertig werden möchte. Da ist eben immer noch der Vulkan und die Folgen, die einen Teil des Lebens von so einigen komplett auf Links gedreht haben. Diesen Folgen gilt es ebenfalls die Stirn zu bieten, und der Weg ist, angesichts der Tatsache, dass da immer noch Menschen in angerosteten Containern untergebracht sind, sicherlich noch weiter, als man denkt. Gleichwohl hat unser Inselpräsident die letzten Tage verkündet und versprochen, dass die Menschen bis zum Ende der Legislatur da raus sein werden. Das sind noch gute zwei Jahre, und wir wollen mal schauen, ob das versprechen bei der Wahl nochmal auf den Tisch kommen wird. Resilienz bedeutet aber auch hier, dass man in den gewohnten Modus zurückkehren kann, bzw. mit den neuen Gegebenheiten entsprechend umgehen kann um damit klar zu kommen. Unser gewohnter Modus ist gelb und krumm und wächst an Stauden. Und weil hier sehr viele Menschen, auch im Nebenerwerb von der Platano leben, und der Vulkan da eben durch unzählige Fincas rüber ist, schafft es die Meldung der Erzeugergemeinschaft Europlatano heute nun auf alle Titelseiten der lokalen Onlinemagazine. Die erste Ernte postvulkanische Ernte wurde nämlich eingefahren. Aber nicht irgendwo, sondern eben auf einem Stück Land, welches man sich vom Vulkan zurückgeholt hat. Zwar ganz am südlichen Rand der Lava gelegen, hat man diese aber in mühevoller Arbeit weggekratzt, frische Erde drauf geschüttet und da gepflanzt. 193 Piñas, so werden die geernteten Stauden genannt (vielleicht weil die in der Form und Farbe tatsächlich einer Ananas gleichen), hat man da eingefahren und Europlatanos bezeichnet sich und die Landwirte als Pioniere in Sachen Resilienz, wenn es um die Bewältigung des vulkanischen Traumas gehe. Man danke ausdrücklich auch der Verwaltung, die sich bei der Wiedererlangung der versunkenen Finca kooperativ gezeigt habe, und betone gleichzeitig die Notwendigkeit, dass die Landwirte immer wieder eben jene Verwaltung aufsuchen, um zu ihrem Recht zu gelangen. Unabhängig von der wirtschaftlichen Komponente, ist die Banane hier von einer außerordentlichen Strahlkraft. Das Verständnis, dass es uns gut geht, wenn die Banane wächst, subventioniert wird, und der Fincabesitzer gut über die Runden kommt, ist ganz tief in unserer Identität verankert.