Nein ich stelle hier keinerlei mathematischen Gesetzmäßigkeiten in Frage, sondern gehe hier auf die Corona-Infizierten-Zählung ein. Nach wochenlanger Ruhe hat es an zwei Tagen hintereinander hier coronatechnisch gerumpelt. Wir waren über sechs Wochen komplett frei von dem saublöden Virus, am Sonntag wurden dann aber hier 6 positive Tests vermeldet. Und ob das jetzt nicht genug wäre, kamen am Montag nochmals zwei dazu. Alle Fälle werden als importierte Fälle gewertet, sprich keiner der positiv getesteten, stammt aus La Palma oder hat sich hier angesteckt.
Fünf der sechs am Sonntag auffällig gewordenen Personen, stammen aus Gran Canaria und befanden sich gemeinsam hier zu Urlaubszwecken. Der andere, angeblich minderjährige, stammt aus Barcelona. Die zwei Fälle von gestern kommen aus Barcelona bzw. aus Madrid.
Hiermit fängt jetzt die spannende zählweise an. Die fünf aus Gran Canaria, sind nämlich offiziell nicht unsere, sondern werden, obwohl sie jetzt hier, weitestgehend asymptomatisch, in Ihrem Feriendomizil, in Quarantäne sitzen, der Statistik auf der Heimatinsel zugesprochen, weil sie da eben mit der „tarjeta de sanidad“, gemeldet sind. Der Minderjährige aus Barcelona ist nun raus, weil er nachgetestet wurde, und der vorherige Test sich nicht bestätigt hat. Also ähnlich wie beim Doping, mit A- und B-Probe. Die zwei von gestern sind aber noch nicht drin, in der amtlichen Coronastatistik, werden aber nach offizieller Zählweise, dann doch uns zugerechnet werden. So sagt es zumindest Mercedes Coello, die Chefin des Inselkrankenhauses. Warum das so ist, dass die aus Gran Canaria nicht auf unsere Kappe gehen, die vom Festland aber schon, ist nicht so klar. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass die aus der selben autonomen Region stammen und damit eben Ihrer eigenen Gemeinde zugeordnet werden. Bis gerade eben waren die zwei anderen noch nicht eingerechnet, dafür aber der Minderjährige vom Sonntag, der aber, weil ja eben doch nicht positiv, da wieder raus muss. Was bedeutet, dass La Palma gerade in der Summe auf 108 Fälle kommt. Aktive davon einer, der aber ja gar nicht infiziert ist. Dafür kommen aber nochmal zwei dazu, die mit ein wenig Glück auch nochmals nachgetestet werden und dann negativ sind, aber eigentlich ist das auch egal, weil die sind ja gar nicht von hier, die fünf aus Gran Canaria schon gar nicht, das sagen ja auch die amtlichen Statistiken.
An alle die jetzt nicht mehr durchblicken: Es wurden in den letzten Tagen acht positive Test auf La Palma gemacht, wovon einer ein „falsch-positiver“ war. Stand jetzt haben wir also sieben Coronafälle auf der Insel. Wirklich starke Symptome hat keiner davon. Im Moment werden die Kontakte überprüft und getestet, wobei sich dabei aber noch kein Treffer ergeben hat. Also, so wie es scheint, hat sich seit Wochen keiner mehr hier auf La Palma angesteckt.
Ich habe jetzt wochenlang für unsere Insel geworben, vor allem damit, dass wir hier gar keine aktiven Fälle haben. Damit ist jetzt also Schluss, erstmal zumindest. Es lässt aber auch noch eine ganz andere Schlussfolgerung zu, nämlich die, dass es völlig egal ist, wohin Sie in den Urlaub fahren. Die Argumentation, dass der Tourismus im Ausland gefährlich sei, zieht nämlich nicht, weil dem Virus Grenzen vollkommen egal sind. Dem ist es nämlich Schnuppe, ob er einen Rheinländer in den deutschen Alpen infiziert oder eben einen Madrilenen, der nach La Palma reist oder eben den Virus aus Madrid mitbringt. Letztlich geht es eben darum dass wir alle vernünftig sind und uns an die Schutzmaßnahmen halten, dabei ist es eben völlig egal wo wir uns befinden, warum also nicht auf La Palma, da kann man sich wenigstens gut aus dem Weg gehen. Sie sehen also, vernünftig argumentiert, kann man auch weiterhin für La Palma als Urlaubsziel werben, zudem die spanischen Urlauber ja ab September auch wieder weg sind.