Der Käse ist wieder da und warum war das so teuer?

Wir hatten ja die Salmonellen hier auf der Insel. Als Wurzel des infektiösen Übels wurde ein Käse ausgemacht. Drauf kam man, weil man die Patienten befragt hatte, und da hat man dann die befallene Charge identifiziert.  Der Käse wurde vom Markt genommen und der kleine lokale Käsehersteller war da auch schneller als die Anordnung. Nun hat das Gesundheitsamt den Käse wieder zum Verkauf frei gegeben, was uns freut, alldieweil der sehr lecker ist und wir uns auch manchmal einen kompletten geräucherten Ziegenkäse direkt beim Hersteller abholen. Es wurde also geprüft und das Zeug ist sicher. Wer nun direkt brüllt, dass da Unhygiene am Werk war, der muss bedenken, dass es sich tatsächlich um, ein Rohmilchprodukt handelt. Wenn dir Erreger in der Milch schwimmt, und die Suppe dann eben nicht patronisiert wird, dann hat der Käse bzw. der Hersteller ein Problem. Und so sind die Meldungen, dass es den Käse wieder zum Verkauf gibt, in den Reaktionen die man findet, durchweg positiv, und den Herstellern, das ist ein älteres Ehepaar, dass die Garage zur Käserei umgebaut hat, wird Glück gewünscht, weil die letzten Wochen auch für die nicht ganz einfach waren. Das ist nicht irgendwas, das da passiert ist, schließlich wurden mehrere Menschen zur Behandlung in die Klinik eingeliefert. Deswegen ist die Geschichte in den lokalen Medien nun erneut auf der Titelseite, und das Gesundheitsamt erklärt, dass man in den letzten Wochen mehr als 30 Proben genommen habe, und alle würden dafür sprechen würden, dass das Produkt sicher und bedenkenlos verzehrt werden kann. Also morgen im Dino Käse kaufen, heute ging nicht, weil in El Paso Feiertag ist.

Neben dem Käse gibt es in den letzten Tagen noch ein anderes Echo, das nachhallt, auf der Insel. Die Sozialisten der PSOE haben nämlich herausgefunden, dass Ricky Martin, bei seinem Auftritt auf dem Lovefestival richtig teuer gewesen ist. Die Zahlen hat man schon im Vorfeld des Konzertes sehen können, und die Inselregierung meinte, dass es sich dabei auch um eine Investition in die Zukunft der Insel handeln würde, deswegen sei man über das öffentliche Unternehmen SODEPAL da arg interessiert gewesen, das trotz der hohen Kosten zu machen. Schließlich sei der Mann ja arg bekannt, und wir würden dann da in einem strahlenden Licht da stehen, weil die von den anderen Inseln kommen würden um den Mann auf der Bühne zu sehen. Man hat also an die katalanische Veranstaltungs- und Künstleragentur Proactiv S.L. 660.000 Euro plus Steuer überwiesen. Das erzählt nun zumindest der Inselpräsident und begründet das viele Geld damit, dass man ja den Mann exklusiv für die Kanaren bekommen habe. Das hätte schließlich Geld gekostet, mit dem exklusiv, sonst wäre der Herr Martin ja sonst noch am Folgetag auf eine andere kanarische Bühne geklettert, so unser Inselpräsident in der Erklärung. Das Bohei um die Geschichte kam auf, weil andere für einen Auftritt des Herrn Martin wesentlich weniger bezahlt haben. Die lokalen PSOE-Vertreter haben nämlich ihre Verbindungen und mit denen haben sie herausgefunden, dass bei einer vergleichbaren Veranstaltung in Huesca, einige Tage zuvor, nur 340.000 Euro plus Steuern geflossen sind. Und man wundere sich über den großen Unterschied, und hätte ganz gerne Einsicht in das Vertragswerk, schließlich geht es ja um öffentliches Geld. Das mir der Einsicht hat, warum such immer, nicht so wirklich geklappt. Aber dafür hat uns der Inselpräsident den zu zahlenden Mehrwert, eben mit der kanarischen Exklusivität erklärt. Die Zeitung „elperiodicodelapalma.es“ schreibt nun schon einige Tage über das Thema und der Macher hat wohl, so behauptet er, Einblicke in das Vertragswerk erlangt. Und siehe da, von der vertraglich versicherten und kostentreibenden Exklusivität, die noch heute Morgen von den Verantwortlichen propagiert wurde, da findet sich wohl nichts. Auch nichts anderes, was die ungleich hohen Kosten begründen würde, sei auffindbar. Und deshalb hat man nun bei der Inselregierung eine erneute Stellungnahme angefragt.