Das dauert dann noch, aber es gibt Geld

Im postvulkanischen Zeitalter ist zwar mittlerweile alles irgendwie normal, aber eben doch nicht so wir man es gerne hätte. Vielleicht hat man sich da längst dran gewöhnt, wie es jetzt ist, aber eine Geschichten sollten dann eben doch lieber so wie früher sein. Es geht um die Schule von La Laguna, die die Lava zwar nicht weggerissen hat, wohl aber angeknabbert. Das Ding steht genau an der Kante des Lavastroms. Zwar hat man den Teil, der aufs Gelände und durch die Tür geflossen ist, längst weg gemeiselt, schließlich war es bitter notwendig, die Cruz Chica, zwischen Tajuya und La Laguna zackig und zügig wieder frei zu bekommen, aber die Schule, das blaue Gebäude ganz unten an der Straße, hat nun ein schönes Loch in der Wand und das Innenleben sieht nicht so gut aus. Aus den Plänen, dass man da ratzfatz durchrenoviert, um den vertriebenen Grundschülern so schnell wie möglich wieder das gewohnte schulische und damit auch soziale Umfeld zu ermöglichen, wurde nichts, weil eben immer irgendjemand die Zeche zahlen muss, und da dann auch so Geschichten, dass die Bildungsstätte eben auch nicht der Insel oder gar der Gemeinde unterliegen, sondern das kanarische Bildungsministerium zuständig ist. Stattliche 5 Millionen sind für eine amtliche Wiedererrichtung des Kinderknastes veranschlagt, und nun, mehr als drei Jahre nach Beendigung des vulkanischen Geschehens, hat der Minister vorbeigeschaut und die 5 Millionen zugesagt, die benötigt werden. Natürlich wird da die angekratzte Schule nicht einfach zugespachtelt. Für 5 Millionen bekommt man eine nigelnagelneue, mit angrenzenden Sportplätzen und allem was das Kinderherz begehren würde, so unser Inselpräsident. Nun gibt es aber wohl direkt das nächste Problem. Irgendwie meinte der Sergio, unser oberster Palmero, dass man die 5 Millionen gar nicht ad hoc rausballern könnte, sondern die Beträge in mindesten 3 Tranchen, jeweils nicht höher als 1,5 Millionen verteilt über 3 Jahre abrufen müsse. Das bedeutet nun aber auch, dass die Schule noch auf sich warten lassen wird und dass aus dem ursprünglichen Plan, die Kinder wieder zurück in ihr gewohntes Umfeld zu verfrachten, halt auch nichts wird. Sechs Jahre dauert hier die verpflichtende Grundschule, und bis das Ding dann mal steht, sind die alle, die davor da waren, aus dem Grundschulalter raus, manche vielleicht sogar komplett aus der Schule.

Außerdem hat der Minister für Bildung und Sport, Poli Suárez, dann noch 600.000 Euro als Spende an Santa Cruz und Los Llanos versprochen. Da soll nämlich diesen Sommer die U18 Basketballeuropameisterschaft der Frauen stattfinden. In den letzten Tagen hat das richtig für Ärger gesorgt, weil es da plötzlich Probleme gab, wer den die notwendige Renovierung der beiden großen Sporthallen bezahlen würde. Im Inselparlament ist man sich da gar heftig angegangen und hat sich gegenseitig der Lüge bezichtigt. Hintergrund ist, dass die PP regierte Gemeinde von Santa Cruz sich ganz sicher war, dass die Inselregierung da Unterstützung bei der Kostenübernahme versprochen habe, die wiederum, unter absolutistischer Herrschaft der CC meint, dass man das anders vereinbart habe und die Gemeinden die Kosten tragen würden. Plötzlich steht dann die Geschichte nämlich auf der Kippe und auch der gute Ruf der Insel, weil der Internationale Basketballverband angedroht hat, dass die Veranstaltung ausfallen würde, wenn die Sportstätten nicht gerichtet seien. Nun bezahlt also die Kanarische Regierung, wo übrigens die beiden Parteien in einer Koalition regieren. Die Inselparlament ist wohl auch etwas aus dem Ruder gelaufen. Man hat sich nicht nur der Lüge bezeichnet, sondern wurde auch richtig laut, was, laut eltime.es, seinen Höhepunkt darin fand, dass der Sergio, heftig in Wallung, wieder mal auf sein Wahlergebnis verwiesen hat. Das Volk habe ihn, inklusiver seiner Regierungsmannschaft gewählt, also hat der Rest die Klappe zu halten und keinerlei Anrecht die momentane Regierungsarbeit zu kritisieren bzw. zu manipulieren. Das sei am Wählerwillen vorbei und damit unangebracht. Das in einer Parlamentsdebatte der Opposition an den Kopf zu werfen, die eben ihre Arbeit tut, ist zumindest gewagt.